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Die schwachen Konsumausgaben im Jänner dürften auch auf die für die Jahreszeit ungewöhnlich kalten Temperaturen und Schneestürme zurückzuführen sein, die große Teile des Landes heimgesucht haben. Auch die Waldbrände, die Teile von Los Angeles verwüsteten, dürften die Konsumlust beeinträchtigt haben.
Der private Konsum ist Hauptantriebsfeder der rund laufenden US-Wirtschaft, die vor der Jahreswende allerdings etwas an Schwung verloren hat. "In der Summe mehren sich nun die Hinweise auf eine Verlangsamung des Zulegens der ökonomischen Aktivität im Land der eigentlich unbegrenzten Möglichkeiten", so die Einschätzung von NordLB-Analyst Tobias Basse. Allerdings wecke der im Jänner beobachtbare ausgeprägte Anstieg der Einkommen doch Hoffnungen auf eine in der näheren Zukunft wieder stärkere Konsumneigung der privaten Haushalte.
Die Notenbank Federal Reserve (Fed) hat trotz der Konjunkturabkühlung keine Eile, das derzeit in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent gehaltene Leitzinsniveau zu senken. Hinzu kommt die Unsicherheit, die mit der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump verbunden ist. Die teils angedrohten oder bereits verhängten Strafzölle bergen ein Inflationsrisiko, weil dadurch Einfuhren aus den betroffenen Ländern teurer werden dürften. In jüngsten Umfragen zeigte sich bereits, dass sich die Bürger im ersten Amtsjahr Trumps auf deutliche höhere Inflationsraten gefasst machen. Dies schlägt auch auf die Verbraucherlaune durch.
Hinsichtlich der Inflation blicken die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell besonders auf die Preisentwicklung eines festen Warenkorbs, der auf die persönlichen Ausgaben der US-Konsumenten bezogen ist. Der auf dieser Basis berechnete sogenannte PCE-Index legte im Jänner wie von Experten erwartet nur noch um 2,5 Prozent zu, nachdem die Rate im Dezember 2,6 Prozent betragen hatte.
ARLINGTON - USA: FOTO: APA/AFP/ROBERTO SCHMIDT