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"Der Jahresauftakt in der Exportwirtschaft fiel ernüchternd aus", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Die positive Dynamik im Ausland bleibt für die heimischen Exporteure bisher ohne nennenswerte Wirkung."
Auf die Stimmung gedrückt haben könnte der Machtwechsel im Weißen Haus. "Die potenziellen Zolldrohungen der neuen Trump-Regierung drücken die Stimmung", ergänzte Wohlrabe. Donald Trump hatte im Wahlkampf hohe Zölle auch auf Importe aus der Europäischen Union signalisiert. Bisher sind konkrete Schritte aber ausgeblieben. Die USA sind der größte Abnehmer von Waren "Made in Germany".
Wohlrabe nannte noch einen weiteren Grund für den Pessimismus in der Exportwirtschaft: "Die Wettbewerbsintensität hat deutlich zugenommen." Besonders aus China und anderen asiatischen Ländern komme immer mehr Konkurrenz. So boomen in der Volksrepublik Elektroautos aus eigener Produktion.
Die meisten Industriebranchen rechnen der Umfrage zufolge mit rückläufigen Auslandsumsätzen. "Besonders düster sieht es für die Automobilindustrie aus", so das Institut. Auch in der Metallindustrie sind die Erwartungen demnach seit mehr als einem Jahr negativ. Von einem konstanten Geschäft gehen die Unternehmen in der Chemie sowie der Glas- und Keramikherstellung aus. Mit einem Zuwachs im Auslandsgeschäft rechnen dagegen die Hersteller von Getränken sowie elektrischer Ausrüstung. Die Möbelindustrie erwartet steigende Exporte, so die Ifo-Forscher.
HAMBURG - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA (dpa)/Axel Heimken