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Frühstücken in Wien: 11 Top-Adressen zum Brunchen

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Frühstück in der Meierei im Stadtpark
Lange und ausgiebig frühstücken und gesund in den Tag starten. Die besten Locations in Wien.©Elke Mayr
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Frühstücken boomt. Nicht nur am Morgen, sondern bis spät in den Nachmittag hinein. Ein Überblick, wo man sich in Wien genussvoll zum Frühstück oder ausgedehnten Brunch trifft.

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Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Heißt es zumindest in einer Binsenweisheit, die zu einer Art Ernährungsdoktrin geworden ist. Und ja, in kaum einer Esskultur wird dem Frühstück ein derart hoher Stellenwert eingeräumt wie in der österreichischen. Verweigert das Kind Butterbrot oder Haferbrei, spielen sich nicht selten kleine Frühstücksdramolette ab.

Frühstück, die wichtigste Mahlzeit des Tages

Wirklich brauchen, meinen Ernährungsforscher und Evolutionsbiologen mitunter, tut man ein Frühstück nicht. Der Körper setzt nämlich beim Aufstehen die Hormone Cortisol und Adrenalin frei und mobilisiert Glukose - das reicht erstmals für einen Energieschub, und zwar seit Jäger- und-Sammler-Zeiten. Allerdings: Tradition ist Tradition, und die Österreicher frühstücken gerne. Unter der Woche sind es drei von vier, wenn man Statistik und Umfragen glauben schenkt. Am Wochenende starten gar 84 Prozent der Österreicher kulinarisch in den Tag. Am liebsten - auch das wurde erhoben - mit Butter, Brot und Kaffee. Und, auch nicht unwichtig: Man isst eigentlich am liebsten zu Hause, am eigenen Tisch.

Frühstück ist Vielfalt am Morgen

Eigentlich. Denn Statistik hin oder her - auswärts Frühstücken erlebt vor allem in Städten gerade einen Boom. Hippe Fressnomaden zelebrieren ihre erste Mahlzeit und stilisieren sie zum sozialen Event. Man trifft sich mit Gleichgesinnten vor allem an Wochenenden zum Brunch, der gerne auch etwas später oder gar am frühen Nachmittag beginnen darf. Und man hält sich längst nicht mehr mit traditionell Österreichischem oder Wienerischem auf. Kipferl, Marmelade und Schinken in allen Ehren, aber Trends am Frühstückstisch setzen internationale Kreationen. Pancakes, gefüllt mit Frischkäse oder Früchten, Bagels, French Toast, Eggs Benedict, Orientalisches oder - momentan der letzte Schrei - Porridge in allen erdenklichen Varianten stehen auf den Karten der Lokale. Die optische Begleitmusik zum Foodtrend liefern einschlägige Kochbücher, Blogs und Instagram-Accounts, die wie die dazugehörigen Lokale aus dem Boden schießen.

Niemals zuvor konnte man jedenfalls so vielfältig und abwechslungsreich frühstücken, und niemals zuvor waren die Gäste derart erpicht darauf, in Sachen Qualität und Herkunft etwas Besonderes kredenzt zu bekommen. Dafür zahlt man dann gerne auch ein wenig mehr. Ein umfangreiches Frühstück kann sich schon einmal auch mit 40 Euro pro Person zu Buche schlagen.

Vom veganen Besser-Esser bis zum Lebensmittel-Sensibelchen werden alle speziellen Nahrungsbedürfnisse bedient. Wer etwa vegetarisches und veganes Frühstück bevorzugt, dem sei ein Besuch im Tian Bistro am Spittelberg empfohlen. Hier wird man klassisch (Eierspeis) aber auch extravagant mit Azuki-Bohnen-Hummus oder Avocado-Cashew-Creme auf Brot verköstigt.

Brunch, das ausgedehnte, späte Frühstück

Überhaupt, die Zeit. Ausgedehnter Brunch hin oder her, wann gefrühstückt wird, ist nämlich mittlerweile ebenso wichtig. Brunchen ist mehr als nur Frühstücken. Es ist ein spät angesetztes, lange andauerndes, genussvolles Schlemmen, das am Vormittag beginnt und sich oft bis in den frühen Nachmittag ausdehnt. So wie es für Frühaufsteher Lokale gibt, die weit vor acht Uhr öffnen, bekommen Party-Geher mitunter selbst am späten Nachmittag noch eine kulinarische Starthilfe in den Tag.

Glücklich ist, wer beides bedienen kann, etwa das Hotel The Guesthouse Bakery. Dort serviert man zwischen 6.30 Uhr bis 18 Uhr Frühstück, das thematisch auf Wien abgestimmt ist und im hippen Design-Ambiente (von Terence Conran) eingenommen wird. Eine völlig neue Art der Traditionspflege also, die langsam auch außer halb von Hotellobbys Schule macht.

Smoothies: sanfter, flüssiger Start in den Tag

Bedient werden aber auch Kunden, die morgens entweder nichts Festes zu sich nehmen wollen oder keine Zeit zum Kauen haben. Denn nebst hervorragenden Coffee-to-go Möglichkeiten wie etwa der "Kaffeeküche“ in der Schottentor-Passage am Hotspot Jonas Reindl/Schottentor, geben Saft- und Smoothiebars den Vitamin-Kick in den Tag. Superfood ist dabei am Vormarsch. Chia-Samen, Datteln, Hafermilch, Spinat, Avocado und Lucuma werden zu Frühstück-Smoothies gemixt.

In der Juice Factory in der Schottengasse kann etwa organisch Power getankt werden. Weitere Empfehlungen für Wiener Smoothie-Liebhaber sind die Rauch Juice Bar in der Neubaugasse, das O'Mellis an der Mariahilfer Straße bzw. am Hauptbahnhof oder die Kenny's Stores, von denen es mittlerweile sieben in Wien, sowie einen in Klagenfurt und einen weiteren in Bludenz, Vorarlberg, gibt.

Im Frühstücksschlaraffenland kann schon einmal Überblicksverlust drohen. Deswegen seien hier noch eine Empfehlung gegeben: der Blog "Die Frühstückerinnen“ von Barbara Haider und Dani Terbu, die sich seit 2010 durch die Österreichs kulinarische Morgenszene essen.

Lokal-Tipps für Brunch & Frühstück in Wien

Ausgesuchte Lokale und Adressen, an denen Sie genussvoll frühstücken können.

The Guesthouse Bakery, 1010 Wien

Topfrühstück im Designhotel, das auch ein beliebter Treffpunkt für morgendliche Geschäftstermine ist. Die Bakery ist ab 6.30 Uhr geöffnet, Frühstück gibt es bis 18:00 Uhr. Der hier servierte Kaffee ist eine exklusive Spezialröstung, Brot und Gebäck kommen aus der hauseigenen Bäckerei und das Angebot muss keinen Vergleich scheuen.

La Mercerie, 1090 Wien

Die Mercerie im Servitenviertel in der Berggasse ist eine kleine Welt für sich. Früher befand sich in dem Lokal einmal ein Knöpfe- und Nähzubehör-Geschäft. Daher auch der Name "Mercerie" - "Kurzwaren". Die hölzernen Schubladen, die vertäfelten Wände und Kästchen, in denen früher Krimskrams aller Art aufbewahrt wurde, geben dem Lokal einen besonderen Charme, der einen in das Paris der Jahrhundertwende zurückversetzt. Frisch gebackene Croissants oder Pains au Chocolat und Baguettes aus der eigenen Bäckerei tun ihr Übriges dazu. Oder für alle, die es deftiger wollen Quiche Lorraine und Croque Monsieur.

Und weil es im Paris der Jahrhundertwende kein Internet gab, gibt es das in der Mercerie ebenfalls nicht. Auch keine Website und keine Social Media Auftritte, um Kontakt aufzunehmen. Kommen, reingehen und die Auszeit genießen ist das Motto.

Meierei im Stadtpark, 1030 Wien

Die von der Familie Reitbauer geführte Meierei im Stadtpark, die zum weithin berühmten Restaurant Steirereck gehört, ist ein Kleinod in der Morgenstunde. Gelegen direkt am Wienfluss im Stadtpark kann man hier auf wunderbare Weise in den Tag starten. Frühstück wird Montag bis Freitag ab 8:00 Uhr, an Samstagen ab 9:00 Uhr - jeweils bis 12:00 Uhr - serviert. Und am besten ist es, man nimmt sich für die Vormittage nichts anderes vor, als das Frühstück zu zelebrieren. Wenn das Wetter passt, dann auch draußen an der Terrasse, mit herrlichem Ausblick auf den Stadtpark.

Café Motto am Fluss, 1010 Wien

Das Café Motto am Fluss ist eine Stadt-Insel im wahrsten Sinn des Wortes. Das auf Stelzen errichtete Gebäude wurde als Anlegestelle für den Twin City Liner von Wien nach Bratislava errichtet und liegt direkt am Donaukanal. Von der Terrasse aus eröffnet sich ein Blick bis hin zum Kahlenberg - wenn man in der richtigen Blickrichtung sitzt. Der Ausblick auf die Häuserzeile an der gegenüberliegenden Seite des Donaukanals ist allerdings etwas bescheiden.

Das Frühstück ist auch hier ein Genuss, die Süßspeisen kommen aus der eigenen Patisserie, Limonaden werden hausgemacht und Brot ebenfalls selbst gebacken.

Serviert wird das Frühstück Montag bis Freitag von 8:00 Uhr bis 11:45, an Samstagen, Sonn- und Feiertagen bis 16:00 Uhr. Weil es in Wien aber auch an Werktagen passionierte Spätaufsteher und Spätfrühstücker gibt, werden Klassiker wie das "All-Day-Breakfast-Sandwich" oder "Bernds Bestes" (Croissant mit Speck, Ei, Salat und Sauce Tartar) auch täglich bis 16:00 Uhr kredenzt.

Tian Bistro, 1070 Wien

Teilen ist angesagt beim Frühstücken im Tian Bistro am Spittelberg, wo man nicht alleine zum Frühstücken hinkommt, sondern zu zweit, dritt, viert oder in noch größeren Gruppen. Beim "Sharing Breakfast", bei dem für jeden Geschmack etwas dabei ist, kommt alles zum Teilen in die Mitte auf den Tisch. Knuspriges, Süßes, Würziges, Gerührtes und Ausgepresstes.

In jedem Fall aber herzhaft und sündig-gut. Wobei im Tian Bistro aber auch Vegetarier oder Veganer ohne zu zögern zuschlagen können. Wie im Sternelokal Tian in der Himmelpfortgasse ist das Essen nämlich auh im Bistro auf jeden Fall fleischlos, entweder vegetarisch oder vegan.

Frühstück wird an Samstagen von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr serviert. Die Kosten liegen mit 23 Euro pro Person im Mittelfeld.

Hotel Daniel, 1030 Wien

In der Bakery des Hotel Daniel gibt es Styler-Frühstück für Brunchbuffet-Tiger. Vom Saft über Müsli bis zum Käse ist alles da. Das Frühstücksbuffet um 28 Euro gibt es Montag bis Freitag von 6.30 bis 10.00 Uhr und an Wochenenden und Feiertagen bis 12.00 Uhr. Wer zu spät kommt, der kann Á-la-carte Bestellungen aufgeben oder sich dann eben an das Lunch-Angebot halten. Außerhalb der Frühstückszeiten gibt es Snacks, eine Mittagskarte, Süßes aus der Kuchenvitrine und abends internationale Köstlichkeiten.

Café Liebling, 1070 Wien

Das Liebling ist kein Treffpunkt für Anzug- oder Krawattenträger. Hier herrscht der schäbige Chic der Bohème vor. An sonnigen Tagen sitzt man auch im kleinen Schanigarten vor dem Lokal. Auch wenn das Café nur wenige Schritte von der Mariahilfer Straße, einer der belebtesten Einkaufsstraßen Wiens, entfernt liegt kann man hier in Ruhe genießen. Diejenigen, die hierher kommen, finden eine Frühstückskarte vor, wie man sie erwartet. Müsli trifft Speck und Süßes. Und weil (Lebens-)Künstler gerne auch später am Tag frühstücken, wird das immer auch bis 16 Uhr serviert, ab 9 Uhr ist Tagwache. Eine Website gibt es nicht, Reservierungen werden auch keine angenommen. Man flaniert vorbei, sagt Hallo, setzt sich und genießt.

Zweitbester, 1040 Wien

Auch wenn es der Name "Zweitbester" nicht aufs erste Hinhören vermuten lässt, ist das Lokal eine dringende Brunch-Empfehlung. Allerdings nur an Wochenenden, von 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr. Entweder man entscheidet sich für das umfassende Brunch-Angebot um 19,50 oder man wählt À-la-carte aus. Wobei man die Qual der Wahl hat. Angeboten werden Spitzenprodukte, Müslis, Obstsalate, hausgemachte Aufstriche, Chutneys, Schinken-, Wurst- und Käsespezialitäten, Pancakes, Waffeln, Ei-Varianten, Omeletts, Falafels usw.

Do & Co. Albertina, 1010 Wien

Wer nicht ganz früh aufsteht und gleich um 9:00 Uhr vor Ort ist, der sollte auf jeden Fall reservieren, wenn er im Do & Co. in der Albertina in Ruhe und genüsslich frühstücken will. Das kulinarische Angebot ist edel und eben typisch Do & Co. Je nach Variante gibt es Frühstück ab 16,50 Euro, exklusive Kaffee oder andere Heißgetränke. Genießer wählen das Luxury Frühstück und kombinieren dieses mit einem Besuch im Kunstmuseum der Albertina.

Clementine im Glashaus

Wer im Glashaus sitzt, der sollte ... frühstücken. Und zwar in Wien etwa im erlesenen Ambiente des Palais Coburg, täglich von 7:00 Uhr bis 10:30 Uhr.

Das Clementine ist benannt nach der Prinzessin Clementine von Orléans, die mit ihrem Ehemann Prinz August von Sachsen-Coburg und Gotha die erste Bewohnerin des Palais war. Man darf sich im Glashaus des Coburg tatsächlich ein wenig wie Prinz und Prinzessin fühlen. Die Karte ist variantenreich und groß. Besucher können aus dem "Frühstück der Clementine" oder dem kräftigeren "August-Viktor", einem Energiefrühstück sowie zahlreichen pikanten, süßen und anderen Angeboten auswählen.

Zum Schwarzen Kameel, 1010 Wien

Zum Schluss ein Wiener Klassiker um Herzen der Stadt. Geeignet nicht nur, um morgendliche Geschäftstermine abzufrühstücken. Ins Kameel geht man auch, um gesehen zu werden. Dann vorzugsweise im an der Bognergasse gelegenen Schani-Garten vor dem Lokal.

Ab 8 Uhr ist offen. Das Angebot ist traditionell und exquisit. Vom klassischen Wiener Frühstück über ein Gabelfrühstück, Beef Tartar, Müslis und Omeletts wird alles geboten, was das morgendliche Herz begehrt. Selbstverständlich gibt es auch eine vegetarische Variante. Der Klassiker ist das Kameel-Frühstück um 26 € - exklusive Heißgetränke oder den beliebten "Pfiff" Bier.

Berühmt sind auch die vielfältigen Kameel-Brote, die im Grunde selbst auch schon Klassiker der Wiener Kultur sind, und das nicht nur zum Frühstück.

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