Trend Logo

Schenker & Co AG – globaler Logistikpartner mit Wiener Wurzeln

Aktualisiert
Lesezeit
9 min
Logistik-Unternehmen DB Schenker

Das zur Deutschen Bahn gehörende Logistik-Unternehmen DB Schenker wurde in Wien gegründet. Die österreichische Schenker & Co AG betreut auch die Region Südosteuropa.

©Schenker DB
  1. home
  2. Business
  3. Unternehmensprofile

Das weltweit tätige Logistikunternehmen DB Schenker mit Ursprung in Wien hat mit der österreichischen Schenker & Co AG im Jahr 2022 einen Umsatz von fast 2 Milliarden Euro erzielt. Im trend TOP 500 Ranking liegt es damit auf Platz 63.

von

FACTS: Schenker & Co AG - Gruppe

  • Gegründet: 1872

  • Firmensitz: Gottfried-Schenker-Straße 1, 1110 Wien

  • MitarbeiterInnen: 6.109

  • Tätigkeiten: Personen-/Warentransport und -abwicklung 100% (DL)

  • Umsatz (2022): 1.992,42 Mio. €

  • Eigentümer: Schenker AG (Deutsche. Bahn AG) 85 %; Schenker AG & Co. Beteiligungsverwaltungs OHG (Deutsche. Bahn AG), 15 %

  • Vorstand: Alexander Winter (Vorsitz), Michael Meyer

  • Aufsichtsrat: Helmut Schweighofer (ARVors), Karsten Keller (ARVorsStv), Cyrille Bonjean, Peter Horvath (AR v BR del), Martin Mödl (AR v BR del)

  • Website: dbschenker.com/at

Geschichte der Schenker & Co AG

Gründerjahre

Das heute zur Deutschen Bahn gehörende und globale tätige Logistikunternehmen DB Schenker hat seine Wurzeln in Wien. Hier ist auch heute noch der österreichische Ableger, die Schenker & Co AG, ansässig, der neben Österreich auch die Region Südosteuropa verantwortet.

1872 gründete Gottfried Schenker in Wien die Spedition Schenker. Wien war damals noch Hauptstadt der Habsburger-Monarchie, Schenkers Kompagnons waren Moritz Karpeles und Moritz Hirsch, die zum Gründungszeitpunkt auch Inhaber der Speditionsfirma „Karpeles und Hirsch“ waren, Die beiden Unternehmen verschmolzen 20 Jahre später zur Schenker & Co AG.

Das Speditionsgewerbe war im ausgehenden 19. Jahrhundert im Aufwind. 1873 wurde der Bahnsammelverkehr auf der Strecke Paris-Wien eingeführt, und Schenker war das erste Speditionsunternehmen, das diese Verbindung nutzte. Das Unternehmen expandierte rasch in der Donaumonarchie und darüber hinaus. Als Gottfried Schenker im Jahr 1901 starb hatte das Unternehmen bereits 33 Niederlassungen, unter anderem in Budapest, Bukarest, Prag und London.

Seit 1880 war das Unternehmen außerdem an der Adria Dampfschifffahrts-Gesellschaft beteiligt und ließ eigene Reisebüros errichten. Mit 60 eigenen Güterwaggons war Schenker um 1890 zudem die einzige europäische Speditionsfirma, die durchgehend und mit verbindlichen Tarifen die Strecke London-Konstantinopel (Istanbul) bedienen konnte.

1895 gründete Schenker auch die Schifffahrtsgesellschaft Austro-Americana und etablierte eine Schifffahrtsroute zwischen Triest und Nordamerika, vornehmlich für den Import von Baumwolle aus Übersee, später auch zum Personentransport für Auswanderer nach Amerika. Nach dem Tod Schenkers leitete sein Adoptivsohn – der Mitgründer der Schifffahrtsgesellschaft Austro-Americana – August Schenker-Angerer das Unternehmen weiter. Der Transatlantik-Ozeandampfer Kaiser Franz Joseph I. der Austro-Americana war das größte und schnellste jemals gebaute österreichische Handelsschiff. Es lief 1912 vom Stapel und wurde 1944 von deutschen Soldaten in La Spezia versenkt.

Aufstieg zum globalen Logistikunternehmen

1931 wurde Schenker & Co von der Deutschen Reichsbahn übernommen. Der jüdische Geschäftsführer Marcell Holzer wurde 1933 abgesetzt und verhaftet, Führungspositionen wurden durch Mitglieder der NSDAP ersetzt. Im Zweiten Weltkrieg diente der Spediteur der Rüstungs- und Kriegswirtschaft.

Schenker arbeitet derzeit die Rolle des Unternehmens während des Zweiten Weltkriegs in einer wissenschaftlichen Studie auf.

Nach dem Krieg blieb das Unternehmen in Besitz der Deutschen Reichsbahn, die 1949 zur Deutschen Bundesbahn (DB) wurde. In der Folge wurde die Luftfracht etabliert und die Internationalisierung mit der Gründung eines Tochterunternehmens in den USA vorangetrieben. Ab den den 1960er Jahren wurde auch in den asiatischen Markt investiert, in Hongkong wurde eine Gesellschaft gegründet und in Taiwan Büros errichtet.

Von 1991 bis 2021 gehörte Schenker zur Stinnes AG, die 1991 die Anteile der Deutschen Bahn übernahm. 2001 übernahm die Deutsche Bahn ihrerseits wieder mehrheitlich die Stinnes AG und das Logistikunternehmen Schenker fiel zurück an die Deutsche Bahn.

Blurred image background

Das Schenker Logistikzentrum in Premstätten bei Graz

© Schenker DB

In den 2000er Jahren expandierte die Gesellschaft u.a. nach Japan und Korea, es wurden weltweit zahlreiche Logisitikzentren errichtet. Schenker DB ist auch immer wieder Partner der olympischen Spiele oder anderer Großveranstaltungen.

Weltweit kann Schenker um die 76.100 Mitarbeiter*innen an rund 1.850 Standorten aufweisen. DB Schenker ist heute der weltweit führende Anbieter von globalen Logistikdienstleistungen. Bei der österreichischen Schenker & CO AG sind rund 6.100 Mitarbeiter*innen beschäftigt.

Mitarbeiterentwicklung Schenker & Co AG

Jahr

Mitarbeiter

+/- ggü. Vorjahr in %

2015

5.581

2,44

2016

5.982

7,19

2017

6.064

1,37

2018

6.018

-0,76

2019

6.016

-0,03

2020

5.992

-0,40

2021

5.998

0,10

2022

6.109

1,85

Mitarbeiterentwicklung Schenker & Co AG 2015 - 2022

Das Logistikunternehmen Schenker in Österreich

Blurred image background
Das Logistikunternehmen Schenker in Österreich

Alexander Winter, Vorstands Vors. Schenker & Co AG

© Stefanie J. Steindl

Wien ist bis heute ein bedeutender Standort in der Schenker-Gruppe geblieben. Der Sitz in Wien fungiert als Cluster Office für die Region Südosteuropa. Insgesamt beschäftigt die österreichische Schenker & Co AG 5.300 Mitarbeiter*innen an 80 Standorten in 14 Ländern innerhalb dieser Region. An den 12 österreichischen Standorten sind 2.000 Mitarbeiter*innen beschäftigt.

Die Standorte in Österreich sind dabei auf das Land aufgeteilt, so befinden sich Standorte in Innsbruck, Klagenfurt, Ried, Linz, Wien, usw.

Im Jahr 2022 konnte DB Schenker Österreich & Südosteuropa einen Gesamtumsatz von 1.992,42 Mio. € vorweisen. Geführt wird die Region Südosteuropa vom Vorstand bestehend aus Alexander Winter und Michael Meyer. Schenker & Co AG hat außerdem vollen Anspruch auf die Bischof Gesellschaft mbH und ist zudem als Shareholder an den Unternehmen Schenker spol.s.r.o. (Tschechische Republik, Anteil: 100%), SCHENKER LOGISTICS ROMANIA S.A. (Rumänien, Anteil: 99,51%) und Schenker Arkas Nakliyat ve Tic A.S. (Türkei, Anteil: 55%) beteiligt.

Schenker und Nachhaltigkeit

Seit 2019 investiert die Gesellschaft in umweltschonendere Maßnahmen. So wurde 2019 das erste vollständig mit Solarenergie betriebene Logistikzentrum in Dubai sowie der erste CO2-arme Verteilerterminal in Norwegen, der sogenannte Oslo City Hub, eröffnet. Im Jahr 2020 wickelte Schenker den ersten CO2-neutralen kommerziellen Frachtflug der Geschichte ab.

In der Region Südosteuropa sind alle Niederlassungen der Schenker & Co AG nach ISO 9001 Qualität, ISO 14001 Umwelt und ISO 50001 Energie zertifiziert. In Österreich sind die Standorte Linz, Klagenfurt und St.Pölten bereits als ECO Warehouse zertifiziert, wofür globale und lokale Standards in nachhaltiger Architektur, Energieeffizienz, Wassereffizienz, Abfallreduzierung und erneuerbaren Energien eingehalten werden müssen. Das Unternehmen setzt sich selbst das Ziel, Vorreiter in Sachen Umweltschutz innerhalb der Branche zu werden. Neben Kohlenstoff- und Energieeffizienzsteigerung bemüht sich das Unternehmen auch, Lärm-Emissionen einzudämmen.

Schenker gehört auch zu den ersten Logistik-Unternehmen weltweit, die den neuartigen und vollelektrischen Volta Truck des schwedischen Unternehmens Volta auf breiter Basis einsetzen wird. Noch im Jahr 2023 wird Schenker die ersten 150 Volta-Trucks – die im früheren MAN-LKW-Werk von Steyr Automotive gebaut werden – in Dienst stellen und in europäischen Städten zum Einsatz bringen.

Blurred image background

Der erste Prototyp des vollelektrischen Volta Trucks für DB Schenker.

© DB Schenker

Produktpalette der Schenker & Co AG

Als Komplettanbieter in der der Logistikbranche operiert Schenker auf der Straße, auf Schiene, in der Luft und auf hoher See.

Im europäischen Landverkehr ist DB Schenker führend. Verschiedene zeit- und kostenoptimierte Dienstleistungen für Stückgut-, Teil- und Komplettladungsverkehr werden von Schenker & Co AG innerhalb Europas angeboten. Zu den Dienstleistungen gehören unter anderem Containertransporte, internationale Möbeltransporte, Logistikberatung und -service, Messetransporte und Tiertransporte. Das Unternehmen operiert zudem im globalen Güteraustausch als Partner für Industrie und Handel.

Schenker betreut Unternehmen logistisch umfassend mit Kontraktlogistik und Supply-Chain-Management-Lösungen. Schenker versichert dabei nahtlose Warenströme und optimierte Lieferketten. Dabei sind individuelle Lösungen für die Automobil-, Konsumgüter-, Elektronikindustrie sowie für die Industrieproduktion und das Gesundheitswesen entstanden.

Zum Unternehmen gehören auch entsprechende Lager und Hubs. Insgesamt verfügt das Schenker DB weltweit über ungefähr acht Millionen Quadratmeter Lagerfläche und 725 Logistikzentren. Auch bei der Luft- und Seefracht zählt DB Schenker zu den weltweit führenden Logistikanbietern. Rund 1.200 Charterflüge werden im Jahr durch Premium-Airlines im Dienst von DB Schenker gestartet.

Schenker & Co AG im Internet

Über die Autoren

Logo
Abo ab €16,81 pro Monat