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INNIO Jenbacher: Motoren zur Energieerzeugung [PORTRÄT]

Aktualisiert
Lesezeit
4 min
Die INNIO Jenbacher Zentrale in Jenbach, Tirol - "Fabrik des Jahres 2021"
Die INNIO Jenbacher Zentrale in Jenbach, Tirol - "Fabrik des Jahres 2021"©INNIO
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INNIO Jenbacher ist ein Tiroler Hersteller von Motoren für Generatoren und Kraft-Wärme- und Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlagen im Leistungsbereich von 250 kW bis 10,4 MW. Mit einem Umsatz von 980 Mio. € im Jahr 2022 erreichte das Unternehmen im trend TOP 500 Ranking Platz 133.

FACTS: INNIO Jenbacher GmbH & Co OG

  • Gegründet: 1959, mehrfach umfirmiert, zuletzt 2018

  • Firmensitz: Achenseestraße 1-3, 6200 Jenbach, Tirol

  • Mitarbeiter:innen (2022): 2.019

  • Tätigkeit: Maschinen-/Anlagenbau, Herstellung von Gas-Aggregaten und Motoren

  • Umsatz (2022): 980 Mio €

  • Eigentümer: INNIO Jenbacher GmbH (100%)

  • Management: Olaf Berlien (CEO), Martin Mühlbacher (Vice President und Standortleiter von INNIO in Jenbach)

  • Website: INNIO.com/de

Über INNIO Jenbacher

Kernkompetenz des Jenbacher Unternehmens ist die Erzeugung von Motoren für die effiziente Erzeugung von Strom, Wärme und Kälte vor Ort. Die Lösungen kommen dabei in einer Vielzahl von kommerziellen, industriellen und kommunalen Anwendungen zum Einsatz – insbesondere in der Energieerzeugung aus regenerativen Quellen wie Wasserstoff und erneuerbaren Gasen wie Biogas, Biomethan, Deponiegas und Klärgas sowie Sondergasen wie etwa Synthesegas.

Mit den Jenbacher Motoren bietet INNIO komplette Generator Sets sowie Kraft-Wärme- und Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlagen im Leistungsbereich von 250 kW bis 10,4 MW an.

Die Marke Jenbacher hat ihre Hauptbetriebsstätte am Standort der INNIO Unternehmenszentrale in Jenbach.

Umsatzentwicklung INNIO Jenbacher

Jahr

Umsatz (Mio. €)

+/- ggü. Vorjahr in %

2018

869,26

n.A.

2019

930,00

6,99

2020

921,71

-0,89

2021

900,00

-2,36

2022

980,00

1,10

Umsatzentwicklung INNIO Jenbacher 2018 - 2022

Firmengeschichte: INNIO Jenbacher

Die Ursprünge von INNIO Jenbacher reichen weit zurück. Im 15. Jahrhundert gründete das schwäbische Kaufmannsgeschlecht der Fugger in Jenbach einen Hüttenbetrieb. Dieser baute zunächst Kupfer und Silber ab, bis diese Vorkommen erschöpft waren und man sich auf Eisenerz konzentrierte. Zwischenzeitlich ging der Betrieb in den Besitz des Landes Tirols über, bis 1881 die Brüder Theodor und Julius Reitlinger die Hütte übernahmen und sie in Jenbacher Berg- und Hüttenwerke umbenannten.

Anfang des 20. Jahrhunderts ging auch das Eisenerz zur Neige, womit nur noch die Gießerei des Betriebes übrig blieb. Im zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen, nach dem Selbstmord des Eigentümers, vom Land Tirol beschlagnahmt und arisiert. Das Werk avancierte zum größten Rüstungsbetrieb Tirols und setzte auch massiv Zwangsarbeiter ein.

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Olaf Berlien, CEO INNIO Jenbacher

© INNIO

Mit Ende des Krieges wurden die Jenbacher Werke unter öffentliche Verwaltung gestellt und man begann erstmals mit der Produktion von Gasmotoren, auf die das Unternehmen auch heute noch spezialisiert ist. 1959 wurde die Firma schließlich als Jenbacher Werke AG gegründet und war im Verlauf der nächsten Jahrzehnte unter verschiedenen Eigentümern. 1991 teilte sich das Unternehmen in die Jenbacher Energiesysteme AG sowie die Jenbacher Transportsysteme AG auf. 2001 wurde zunächst die Schienfahrzeugsparte an die deutsche Connex (heute Trnasdev GmbH) verkauft und 2003 folgte der Verkauf des anderen Firmenteils an die amerikanische General Electric.

2018 trennte sich General Electric von seiner Distributed Power Sparte, zu der auch das Jenbacher Werk gehörte. Sie ging an den amerikanischen Equity Fond Advent, der Jenbacher mit der Schweseterfirma Waukesha und einem weiteren Werk in Kapfenberg unter dem Firmen- und Markennamen INNIO fusionierte. Die Firmenzentrale befindet sich im Tiroler Jenbach.

Die INNIO Jenbacher GmbH & Co OG ist heute über einige Umwege zu 100% im Besitz der luxemburgischen AI Alpine (Luxembourg) S.à.r.l., ein Teil der US-Investmentgruppe "Advent International" aus Boston, MA.

Als Geschäftsführer agieren Martin Mühlbacher (geb. 1977) und Olaf Berlien (geb. 1962).

INNIO Jenbacher - Energielösungen

Mitarbeiterentwicklung INNIO Jenbacher

Jahr

Mitarbeiter

+/- ggü. Vorjahr in %

2018

1.646

n.A.

2019

1.770

7,53

2020

2.006

13,33

2021

2.025

0,94

2022

2.019

-0,30

Mitarbeiterentwicklung INNIO Jenbacher 2018 - 2022

Kopplungsanlagen von INNIO Jenbacher

INNIO Jenbacher versteht sich als Vorreiter der Energiewende und als wichtiger Partner der Industrie, um den Wandel zu "Net Zero" (CO2-Neutralität) zu schaffen. Die Technologien des Unternehmens zielen darauf ab, nachhaltige und wirtschaftliche Energieversorgungsmöglichkeiten für eine Vielzahl an Branchen zu liefern.

Mit den Kraft-Wärme Kopplungsanlagen (KWK) der INNIO Jenbacher GmbH & Co OG können bis zu 40% Primärenergie eingespart werden. Sie funktionieren mittels einer Generatoreinheit, sowie eines Wärmetauschers, der sich die Abwärme des Motors zunutze macht. Um den Spitzenwärmebedarf abzudecken, können die Anlagen mit Heizkesselsystemen kombiniert werden. So kann eine flexible Stromerzeugung mit hoher Zuverlässigkeit garantiert werden. Wird eine solche Anlage mittels eines Gasmotor-Blockheizkraftwerks betrieben, kann es außerdem für die CO2-Düngung in Gewächshäusern sowie in Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungen eingesetzt werden.

Die Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung basiert auf einem ähnlichen Kreislaufsystem. Durch die Kombination eines Blockheizkraftwerkes mit einer Absorptionskältemaschine können Brennstoffe jeglicher Art maximal effizient genutzt werden und es kann auf den Einsatz von FCKW-Kältemitteln verzichtet werden.

Eine solche Anlage funktioniert, indem das heiße Wasser aus dem Kühlkreislauf des Blockheizkraftwerks als Antrieb für die Absorptionskältemaschine verwendet wird. Die überschüssige Energie wird verwendet, anstatt verschwendet und die Stickstoffoxid-Emissionen sinken deutlich.

Die Anlagen von INNIO Jenbacher GmbH & Co OG können mit unterschiedlichem Treibstoff betrieben werden. Die Bandbreite reicht hierbei von klassischem Erdgas über Biomasse aus der Landwirtschaft bis hin zu Wasserstoff.

Notstrom-Aggregate und Notfall-Lösungen von INNIO Jenbacher

Ein weiteres Standbein der INNIO Jenbacher GmbH & Co OG sind Stromversorgungsanlagen, die im Falle von Stromausfällen auch automatisch aktiviert werden können oder dabei helfen, weit abgelegene Orte mit Energie zu versorgen. Die Gasmotoren des Unternehmens versprechen eine schnelle und vollständige Leistungsfähigkeit bereits zehn Minuten nach dem Start.

Die Aggregate können damit die abnehmende Netzstabilität durch den Ausbau von erneuerbaren Energien wie Wind und Solar ausgleichen und eine konstante Stromversorgung sicherstellen.

Die Anlagen der INNIO Jenbacher GmbH & Co OG sind eine Alternative zu herkömmlichen, dieselbetriebenen Notstromaggregaten, mit deutlich geringeren Emissionen und einer insgesamt längeren Betriebslaufzeit. Aufgrund ihrer Brennstofflexibilität sind sie in verschiedenen Bereichen einsetzbar. Ein Beispiel für den Einsatz solcher Anlagen ist innerhalb von Rechenzentren.

Services von INNIO Jenbacher

Mehr als 24.000 Jenbacher Motoren wurden bislang in rund 100 Länder geliefert, das Unternehmen bietet dazu auch verschiedenste Service- und Wartungsleistungen an. Dazu gehören auch Serviceverträge oder Ersatzteilverträge bzw. Instandhaltungsverträge, die auch regelmäßige Wartungen umfassen.

INNIO Jenbacher Motoren können darüber hinaus auch mittels des Remanufacturing Programms überarbeitet und aufgerüstet werden. Auf diese Weise können Altprodukte wieder in den Neuzustand zurückversetzt oder durch Upgrades sogar noch verbessert werden.

Hinzu kommen digitale Services von INNIO Jenbacher wie myPlant, eine KI-gestützte cloud-basierte Plattform, die sowohl bei der Kostensenkung als auch bei der Optimierung der Motoren des Unternehmens unterstützen kann.

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