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Gender Equality: Wo bleibt der Diversity-Turbo?

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Gender Equality: Wo bleibt der Diversity-Turbo?
BCG Gender Diversity Index Austria 2023©Elke Mayr
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BCG und trend luden zum Diversity Dinner 2023. Die BCG-Studie zu Gender Equality in Österreichs top 50 börsennotierten Unternehmen zeigt auch 2023: Die Frauenquote im Aufsichtsrat wirkt. Doch weiterhin rücken Frauen nur langsam in die Top-Führungspositionen auf.

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Noch ist sie zu niedrig, die Frauenquote in Österreichs Chefetagen. Am 2. März am Wiener Cobenzl war sie aber mehr als erfüllt. Dutzende SpitzenmanagerInnen trafen sich zum traditionellen Diversity Dinner, zu dem BCG und trend auf den Wiener Cobenzl geladen hatten.

BCG Diversity Dinner 2023

Gesprächsstoff gab es mehr als genug, hatte der 5. Gender Diversity Index, für den BCG jährlich die Topunternehmen des Landes untersucht, erneut einiges an Aufholbedarf festgestellt, um Geschlechterparität in den heimischen Chefetagen und Aufsichtsräten herstellen. Wenn es in dem Tempo weitergeht, dauert es noch 30 Jahre, lautet die nüchterne Bestandsaufnahme. Zu finden ist die Studie auch im aktuellen trend

Die gute Nachricht: Etliche Unternehmen brauchen keine 30 Jahre mehr und leben Vielfalt bereits seit Jahren vorbildlich vor. Diese „Diversity Champions“ – Erste Bank, Linz Textil, Marinomed, Ottakringer und VIG – wurden für ihre Leistungen ausgezeichnet.

Diversität steht auch auf der politischen Agenda: Frauenministerin Susanne Raab gab beim Kamingespräch Einblick hinter die Kulissen ihres Tagesgeschäfts und stellte die Frauenförderinitiatve LEA, Let’s empower Austria vor.

Die Schweizer Influencerin und Gen-Z-Expertin Yael Meier erzählte dem Publikum, wie sich Unternehmen auf die junge Generation einstellen sollten, um sie zu authentisch erreichen.

Der BCG Gender Diversity Index

Die Boston Consulting Group erhebt seit 2018 jährlich den "Gender Diversity Index" für die 50 größten börsennotierten Unternehmen Österreichs. Der zeigt, dass auch im Jahr 2022 Frauen in Führungspositionen in Österreichs Unternehmen weiterhin eine absolute Ausnahme waren. In Österreich gibt also weiterhin Nachholbedarf für Frauen in Top-Positionen.

Der Index hat einen Höchstwert von 100 Punkten. Dieser gibt an, dass in einem Unternehmen sowohl im Aufsichtsrat als auch im Vorstand Männer und Frauen gleich stark vertreten sind und im Schnitt eine gleich hohe Vergütung erzielen.

Nur 13 (2021: zehn) Unternehmen erreichen in der Auswertung für das Jahr 2022 mehr als 50 Punkte: Ottakringer (86,2); Linz Textil (82,2); Marinomed (82,1); Erste Group (76,0); VIG (70,6); OMV (66,5);Wolford (66,3); UBM (64,8);BKS Bank (63,9); AT&S (61,2); Wienerberger (59,3); Semperit (54,7); Frauenthal (54,4).

Dass die junge Generation das Genderthema stärker betont, ist dringend notwendig. Denn unter der Annahme, dass es in Sachen Gleichstellung der Geschlechter im selben Tempo weitergeht wie in den vergangenen fünf Jahren, dauert es noch geschlagene 30 Jahre, bis in den Vorständen Parität herrscht. Das ist das ernüchternde Ergebnis der aktuellen Studie "Gender Diversity Index" [Stand 2022], die die Unternehmensberatung Boston Consulting Group heuer zum fünften Mal in Folge exklusiv für trend erstellt hat und dafür die 50 größten börsennotierten Unternehmen auf Gleichstellung von Frauen und Männern in Führungsgremien und in Gehältern untersucht hat.

Der lange Weg an die Spitze

Aber immerhin: Vor fünf Jahren, als BCG den Index erstmals erhob, war es noch trister. Der Anteil der weiblichen Vorstände lag bei sechs Prozent. Heute ist er doppelt so hoch. Die mächtigen und besser bezahlten CEO-Jobs sind aber weiterhin fast ausschließlich in Männerhand. Ganz oben standen 2022 vier Frauen. Wenn Elisabeth Stadler (CEO VIG) allerdings Mitte des Jahres abtritt, gibt es mit Herta Stockbauer (BKS Bank), Silvia Schmitten-Walgenbach (CA Immo) und Radka Doehring (Immofinanz) wie schon 2018 nur noch drei weibliche Vorstandsvorsitzende.

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BCG-Studie zur Gender Equality

© trend

Download: BCG Gender Diversity Index Austria 2022

Geschlechterdiversität in Unternehmen ist Treiber von Innovationskraft, Kundenorientierung und besseren finanziellen Kennzahlen. Seit 2018 veröffentlicht BCG jährlich die Gender-Diversity-Studie mit der gleichen Methodik, wodurch ein Vergleich des Gender Diversity Index von 2018 bis heute ermöglicht wird.

Dies ist der erste Gender Diversity Index für Österreichs 50 größte börsennotierte Unternehmen, der den Faktor Gehalt mit einbezieht. Die Studie finden Sie hier zum Download.

Der Artikel ist als Teil des Themas "Österreichs 100 mächtigsten Business-Frauen" in der trend. PREMIUM Ausgabe vom 24. Februar 2023 enthalten.

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