Trend Logo

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Gastronomen Martin Ho

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
4 min
Der Gastronom geht von einer Verfahrens-Einstellung aus
©APA/APA/Jäger/ROBERT JAEGER
  1. home
  2. Aktuell
  3. Nachrichtenfeed
Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt gegen den bekannten Gastronomen Martin Ho. Auslöser ist der Konkurs einer Gesellschaft, die früher zu seiner Firmengruppe Dots gehörte, berichtet das Magazin "Dossier". Vorangegangen war die Anzeige des Masseverwalters der Red Snapper Butter GmbH, der Vorwurf lautet auf Benachteiligung von Gläubigerinteressen. Ein Sprecher von Ho erklärte, er erwarte, dass das Verfahren, wie andere zuvor auch, eingestellt wird.

von

In der Sachverhaltsdarstellung des Masseverwalters wird auf fünf Seiten der Vorwurf erhoben, dass die Insolvenz der Red Snapper bewusst herbeigeführt worden sei. Vermögen sei aus der Firma abgezogen worden, wodurch Gläubiger geschädigt wurden. Mehr als eine Million Euro sei laut Masseverwalter vor der Insolvenz zu Gesellschaften im Einflussbereich von Martin Ho verschoben worden, berichtet "Dossier".

Alexander S. Khaelss-Khaelssberg, Sprecher von Ho, verwies auf APA-Anfrage darauf, dass bereits andere Verfahren gegen den Wiener Gastronomen eingestellt wurden, das werde auch diesmal der Fall sein. "Sämtliche in der Sachverhaltsdarstellung erhobenen Vorwürfe weisen wir als haltlos zurück", so Khaelss-Khaelssberg. Er sieht hinter den Vorwürfen eine Kampagne der Arbeiterkammer im Zuge der gerade abgeschlossenen AK-Wahl.

Die Red Snapper Butter GmbH, damals noch unter dem Namen Chin Chin Gastronomie GmbH, gehörte bis November 2022 zum Dots-Reich des Martin Ho. Nach dem Verkauf ging die GmbH im Juni 2023 in Konkurs. Vom Wiener Handelsgericht wurde der Anwalt Clemens Richter zum Masseverwalter bestellt. Ihm fielen Vermögenstransfers und Geldüberweisungen von Red Snapper an andere Ho-Firmen auf, berichtet "Dossier".

Daraufhin brachte Richter Ende des Vorjahres eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft ein. Zuvor habe er noch versucht, mit Hilfe der Anwälte der Dots-Gruppe Licht ins Dunkel zu bringen, doch diese hätten sich nicht kooperativ gezeigt.

Die Staatsanwaltschaft Wien bestätigte jedenfalls gegenüber "Dossier" die Einleitung eines Ermittlungsverfahren nach Paragraf 156 Strafgesetzbuch. Ho werde als Beschuldigter geführt.

Im Gastro-Reich von Martin Ho lauft es jedenfalls rund, im Oktober des heurigen Jahres soll sein neues Lokal in Dubai eröffnet werden und das Stammhaus "Dots Vienna" auf der Wiener Mariahilfer Straße sei planmäßig nach der Renovierung wieder eröffnet, so sein Sprecher zur APA. Irritationen im Unternehmen gebe es nicht, er sieht die Arbeiterkammer hinter den Anschuldigungen.

Diese liefert sich seit längerem eine mediale Auseinandersetzung mit dem Gastronomen. Im März teilte die AK mit, dass sie 240.000 Euro an angeblich offenen Löhnen eingeklagt hat und Schadenersatz wegen Datenschutzverletzungen einfordert. Die Kammer vertritt nach Eigenangaben 44 Arbeitnehmer, die nach Änderungen in der Gesellschafter- und Geschäftsführerstruktur einiger Dots-Gesellschaften auf ihr Gehalt warten würden. Die Dots-Gruppe dementierte die Vorwürfe.

Zuvor waren einige Firmen aus dem Dots-Unternehmensgeflecht in die Pleite geschlittert. So meldete zu Jahresbeginn die Rixi One Personalverwaltung GmbH, die bis vor kurzem DOTS at THE LEO GRAND GmbH hieß, Konkurs an, die Passiva betrugen laut Gläubigerschützer 1,2 Mio. Euro. Die Rixi One war bereits die vierte Ex-Firma von Ho, die binnen weniger Monate in die Zahlungsunfähigkeit schlitterte. Allen Insolvenzen ging eine Namensänderung voraus.

WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/Jäger/ROBERT JAEGER

Über die Autoren

Logo
Abo ab €16,81 pro Monat
Ähnliche Artikel
Inflation sinkt in Österreich auf niedrigsten Wert seit September 2021
Nachrichtenfeed
Inflation im April bei 3,5 % - Fünfthöchster Wert in EU
Weitere Proteste in mehreren Bundesländern geplant
Nachrichtenfeed
Fahrradboten setzen Warnstreiks nach Pfingsten fort
Wintersaison: Bereinigt um Inflation und Kalendertage durchwachsen
Nachrichtenfeed
Tourismus - Nächtigungsrekord mit sparsameren Urlaubern
Fahrradboten ritten zum Warnstreik für mehr Lohn aus
Nachrichtenfeed
Fahrradboten ritten zum Warnstreik für mehr Lohn aus
Arbeitsmarkt 2023: Teilzeitquote stabil, viele Überstunden
Nachrichtenfeed
Arbeitsmarkt 2023: Teilzeitquote stabil, viele Überstunden
Der Vertrag von ÖBAG-Chefin Hlawati wurde bis Februar 2027 verlängert
Nachrichtenfeed
ÖBAG-Chefin will Dividende für Infrastruktur zweckwidmen
Viele Unternehmen sind nach dem Angriff Russlands geblieben
Nachrichtenfeed
Nur wenige ausländische Firmen kehrten Russland den Rücken
Die Addiko Bank könnte an die slowenische Bank gehen
Nachrichtenfeed
Addiko Bank rückt ins Visier von Investoren
Ausbau der Ladestellen kommt rasch voran
Nachrichtenfeed
Elektroautos im Vormarsch, aber hohe Preise schrecken ab
Selbstbediener-Kassen haben sich in Österreich noch nicht durchgesetzt
Nachrichtenfeed
Hofer will in bis zu 200 Filialen Selbstbedienungskassen
Überlegungen zur Kopplung von Strom- und Gasleitung in Oberösterreich
Nachrichtenfeed
Grundeigentümer wollen Gas- und 110-kv-Leitung gekoppelt
Europas Wirtschaft kommt nicht voran
Nachrichtenfeed
EU-Prognose: Wirtschaftswachstum bleibt schwach