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Klaviermanufaktur Bösendorfer: Ein Wiener Schatz in neuem Glanz

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Bösendorfer-Geschäftsführerin Sabine Grubmüller

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Neuer Klang bei der traditionsreichen Wiener Klaviermanufaktur BÖSENDORFER: Geschäftsführerin Sabine Grubmüller hat das Unternehmen mit behutsamen Maßnahmen sowohl finanziell als auch künstlerisch wieder auf die Erfolgsstraße geführt.

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Der Klavierbauer Bösendorfer ist der wohl bekannteste Name unter den Wiener Schätzen - Unternehmen aus der großen Tradition der Wiener Handwerkskunst. Gegründet wurde das Unternehmen von Ignaz Bösendorfer im Jahr 1828 in Wien mit der Übernahme der Werkstatt seines Lehrers, dem renommierten Klaviermacher und Orgelbauer Joseph Brodmann. Bösendorfer begann, eigene Instrumente in der Tradition der Wiener Klavierbaukunst zu bauen, und konnte damit berühmte Komponisten und Pianisten wie Franz Liszt überzeugen, der die hochwertigen und robusten Pianos für sein Spiel zu schätzen wusste.

1859 verstarb Ignaz Bösendorfer, und sein Sohn Ludwig Bösendorfer führte die Geschäfte erfolgreich weiter. Der kinderlose Ludwig wiederum verkaufte das Unternehmen 1909 an seinen alten Freund und Bankier Carl Hutterstrasser. 1966 wird das Unternehmen abermals verkauft. Dieses Mal an den amerikanischen Konzern Kimball International.

Danach beginnt ein wildes Tauziehen, um Bösendorfer wieder in österreichische Hände zu bringen, bei dem auch das damalige Management mit an den Fäden zog. Der frühere Geschäftsführer Rudolf Arlt versuchte einen Management-Buy-out, scheitert aber. Auch die Übernahme durch den Klavierbauer Brodmann, aus dem Bösendorfer eigentlich hervorgegangen war, zerschlug sich. Letztendlich übernahm die Bawag-PSK-Gruppe das angeschlagene Unternehmen. Um es 2008 an den japanischen Konzern Yamaha zu verkaufen.

Wiederbelebung einer Traditionsmarke

Und der schaffte es, den berühmten Klang des Namens wiederzubeleben. Der neuen Geschäftsführerin Sabine Grubmüller wurde freie Hand gelassen. „Sämtliche Arbeitsabläufe wurden durchleuchtet, die Effizienz erhöht und viele Arbeitserleichterungen geschaffen. Alle Maßnahmen rund um das Produkt haben es möglich gemacht, die Bösendorfer-Flügel zurück auf die Bühnen zu bringen und damit die Nachfrage zu erhöhen. Wir haben eine neue Modellpalette – Vienna Concert – entwickelt, die sich innerhalb kürzester Zeit etablierte“, beschreibt Grubmüller ihre Aktivitäten.

Die Fertigung wurde zwar von Wien nach Wiener Neustadt verlagert, aber die Produktion wird heute wie noch vor Jahren von Hand durchgeführt. Die Bäume werden im Winter geschlägert, damit sie möglichst nicht im Saft stehen und schon trockener sind. Dann wird das Holz im Freien fünf Jahre lang gelagert, damit es ganz langsam und natürlich einem Trocknungsprozess unterliegt, um allen Witterungen standhalten zu können.

Ein Flügel kostet knapp unter 100.000 Euro, der legendäre 290 Imperial Flügel ist ab rund 200.000 Euro zu haben. Spezial-Modelle können aber auch 400.000 Euro und mehr kosten. Doch man muss nicht nur über ausreichend Geld, sondern auch über Geduld verfügen, um einen Bösendorfer kaufen zu können. Die Wartezeiten für manche Modelle können Jahre betragen.

Auch bei den Großen der Musikwelt hat Bösendorfer wieder einen klangvollen Namen. Oscar Peterson und, Leonard Bernstein sind Teil der einstigen Legende. Aber nun zählen auch der Jazzer Roland Batik, Rocklegende Bob Seger oder die Singer-Songwriterin Tori Amos zu den erklärten Bösendorfer-Fans.

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Die US-Singer-Songwriterin TORI AMOS spielt zu ihren einfühlsamen Liedern wie „Silent all these Years“ oder „Lady in Blue“ auf einem Bösendorfer-Flügel.

 © AVALON / ACTION PRESS / PICTUREDESK.COM

Das lange Warten auf einen Eigentümer, der die Marke Bösendorfer mit viel Feingefühl wieder belebt, hat sich gelohnt. „Yamaha hat uns motiviert, in allen Bereichen Perfektion und Präzision anzustreben. Heute ist Bösendorfer der älteste Klavierbauer im Premiumsegment weltweit, und Yamaha ist sehr stolz auf die Entwicklung unseres Unternehmens“, beschreibt Grubmüller den Erfolg.

Das Beispiel zeigt auch: Es geht nicht darum, dass man die ursprüngliche Sprache spricht, um eine große Marke wiederzubeleben. Es ist einerlei, ob es durch einen internationalen Konzern, einen vermögenden Investor oder Familienmitglieder geschieht. Es muss vielmehr die Überzeugung von der Strahlkraft eines Namens, dem Wert, der Qualität des Produkts vorhanden sein. Dann können auch matte Schätze wieder zu neuem Glanz gebracht werden.

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