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Apple: Schwieriger Umzug nach Indien

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©APA/APA/dpa/Sebastian Gollnow
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Foxconn, langjähriger Haus- und Hofproduzent von Apple, beordert hunderte nach Indien entsandte Ingenieure nach China zurück, berichtet Bloomberg.

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Apple hat über Jahre in China rund um Foxconn und seine Zulieferer eine Fertigungsindustrie aufgebaut, die den Qualitätsmaßstäben des Konzerns genügt und zugleich günstig war. Bis zu drei Viertel der iPhones wurden dort produziert. Dieses Fertigungswissen wird peu à peu nach Indien exportiert - eine Vielzahl chinesischer Ingenieure leitet in Indien den Aufbau der Produktion an. Hunderte dieser Spezialisten werden nun wieder nach China zurückbeordert, wie jetzt bekannt wurde. Dieser Abzug könnte eine weitere Störaktion sein, wird spekuliert. So wirklich reibungslos lief dieser Wissens- und Kapazitätentransfer von China nach Indien bislang nicht. So wurde etwa die Ausfuhr von Maschinen unter dem Titel geschützter Militärtechnik verboten.

Initial geht die Indien-Strategie auf Lockdowns in der Pandemie zurück. Sie wurde zuletzt durch die geopolitschen Spannungen und die US-Strafzölle noch wichtiger für den Konzern. Indien produziert noch billiger als China, und hat mit Tata, dem indischen Mischkonzern, einen ambitionierten Konkurrenten – eine Art indisches Foxconn. Tata ist vor einigen Jahren in die Elektronikfertigung eingestiegen und hat sich mit Zukäufen hochgerüstet, um bald in einer Liga mit Foxconn zu spielen. Das iPhone-Reparaturgeschäft hat Tata für Apple bereits übernommen.

Druck bekommt Apple-Chef Tim Cook nicht nur von chinesischer Seite. Der kommt anhaltend auch aus dem Weißen Haus. Erst kürzlich ließ Trump öffentlichkeitswirksam wissen, was er Cook geraten habe: „Ich will nicht, dass du in Indien baust.“ Und wenn überhaupt, dann „nur für den lokalen indischen Markt".

Tatsächlich wird „Made in India" für immer mehr US-amerikanische iPhone-User Realität. Analysten schätzen, dass mittlerweile jedes fünfte iPhone in Indien produziert wird - mit steigender Tendenz. Erst Ende April wurden unter dem Eindruck des Zoll-Schocks Sonderschichten gefahren und hunderte Tonnen iPhones in die USA geflogen.

Trump am Telefon

Präsident Trump beschäftigt die Mobilkommunikation zur Zeit besonders: Der „Dealmaker" betreibt seine Geschäfte auch im Amt weiter und bietet seiner Anhängerschaft neben Merchandising-Artikeln, und Kryptoanlagen ab August auch ein Mobilfunkangebot an. „Trump Mobile“ bietet um 47,45 Dollar unbegrenzt Gespräche, Daten, 24-Stunden-Pannenhilfe und telemedizinische Services. Inkludiert sind Telefonate in 100 Länder, gedacht u.a. für stationierte Soldaten. Firmensitz und Callcenter sollen in den USA sein. Trump Mobile soll mit allen drei Netzbetreibern Verträge haben und ein Smartphone um 499 Dollar auf den Markt bringen - es ist kein iPhone.

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Präsidentschaft macht Business: 47,45 steht für die 47. und 45. Präsidentschaft der USA, Trump bewirbt damit auch seinen Mobilfunktarif.

 © IMAGO // Kyle Mazza

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