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Die Zukunft des Rundfunks ist IP-basiert

In Kooperation mit der ORS.
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Michael Wagenhofer, Geschäftsführer der ORS Group, verfolgte gespannt die MotoGP in Spielberg, bei der 5G-Broadcast getestet wurde.

©IMAGO/PanoramiC
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Michael Wagenhofer, Geschäftsführer der ORS Group, über den Test der Zukunftsübertragungstechnologie 5G-Broadcast bei der MotoGP in Spielberg und das künftige nahtlose Zusammenspiel von Broadcast und mobilem Breitband.

Der 21. August war ein richtungsweisender Tag. Nach dem erfolgreichen Test der neuen Übertragungstechnologie 5G-Broadcast am Wiener Donauinselfest ging es jüngst zum MotoGP am Red Bull Ring in Spielberg. Da konnten die Fans erstmals spektakuläre Live-Übertragungen fast ohne Verzögerung am Handy erleben.
Michael Wagenhofer: Das Donauinselfest und die MotoGP waren zwei unterschiedliche Anwendungsfälle zum Test unserer neuen Übertragungstechnologie 5G-Broadcast. Bei der Donauinsel ging es darum, dass man nicht bei mehreren Bühnen präsent sein kann bzw. nicht immer eine gute Sicht auf das Bühnengeschehen hat. Mit unseren 5G-Broadcastsignalen über das Smartphone lässt sich das ganze Geschehen im Detail verfolgen.

Beim High-Speed-Event MotoGP gab es wohl noch weitere Herausforderungen.
Am Ring in Spielberg können die Zuschauer:innen das Geschehen von ihrem Standort aus immer nur für ein paar Sekunden gut verfolgen. Dann hilft nur mehr ein Blick auf die Screens, wenn welche in der Nähe sind. Und auch da beläuft sich der Zeitversatz zum Livegeschehen auf rund 30 bis 40 Sekunden. Mit 5G Broadcast und unserer Nakolos-Software haben wir es geschafft, die TV-Streams direkt auf das Mobilfunkgerät mit nur 800 Millisekunden Verzögerung zu übertragen. So konnten Livebilder aus vielen unterschiedlichen Kameraperspektiven verfolgt werden.

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Michael Wagenhofer, Geschäftsführer der ORS Group, verfolgte gespannt die MotoGP in Spielberg, bei der 5G-Broadcast getestet wurde.

© ORS

Dabei wird das Signal über eine klassische Rundfunkantenne und nicht über das Mobilfunknetz gesendet?
Genau. Das ermöglicht die Übertragung an ein großes Publikum mit geringem Aufwand. Bei der MotoGP gab es 173.000 Zuschauer:innen. Um ihnen über die Mobilfunknetze eine gute Übertragung zu ermöglichen, sind sehr viele Sendestationen erforderlich. Bei 5G-Broadcast spielt die Anzahl der Zuschauer:innen keine Rolle. Das Signal wird direkt an das Handy gesendet. Das funktioniert ohne das Mobilfunknetz. Mit nur einem mobilen Sender konnten wir eine sehr gute verzögerungsfreie Übertragungsqualität bieten. Das spart auch Ressourcen und Energie und minimiert so den CO2-Ausstoß. Unsere neue Nakolos-Software ermöglicht zudem, dass beim Streaming der Wechsel zwischen Broadcast- und ­Mobilfunksignal nahtlos funktioniert.

Das funktioniert aber nur mit einer neuen Generation an mobilen Endgeräten.
Hier wird noch an einem Marktstandard gearbeitet, aber erste Chips wie vom Hersteller Qualcomm können schon 5G-Broadcast verstehen. Bei den Tests stellten wir 5G-Broadcast-fähige Endgeräte zur Verfügung.

Wann wird es den ersten echten Einsatz geben?
Dass das System funktioniert, haben wir nun schon bei einigen Tests demonstriert. Nun geht es darum, dass die großen Endgerätehersteller 5G-Broadcast auf den Chips integrieren. Solche Entwicklungszyklen benötigen ihre Zeit. Die neue Technologie bietet bei vielen Veranstaltungen und Anwendungsfällen große Vorteile. So kann etwa bei Katastrophen selbst beim Ausfall der Mobilfunknetze mit 5G-Broadcast die Bevölkerung auf ihren Mobilfunkgeräten informiert werden. Die ORS ist bei der Entwicklung der IP-basierten Zukunft des Rundfunks ganz vorne dabei. Das ist auch gut für den Wirtschaftsstandort Österreich.

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