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Thermo Fisher Scientific - der globale Wissenschaftskonzern

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10 min
Labortechnik von Thermo Fosher Scientific im Einsatz
Labortechnik von Thermo Fosher Scientific im Einsatz©Thermo Fisher Scientific
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Thermo Fisher Scientific (TSF) ist der 2006 aus der Fusion von Fisher Scientific und Thermo Electron entstandene, weltweit größte Labor- und Pharma-Ausstatter und Hersteller von industriellen und wissenschaftlichen Messsystemen. Der milliardenschwere Wissenschafts-Technologiekonzern mit Sitz in Waltham, Massachusetts beschäftigt rund 130.000 Mitarbeiter an 65 Standorten, wovon sich einige auch in Österreich befinden. Ein Porträt.

von

FACTS: Thermo Fisher Scientific

  • Gegründet: Fisher Scientific (1902) und Thermo Electron (1956)

  • Firmensitz: 168 3rd Ave, Waltham, MA 02451, USA

  • MitarbeiterInnen (2022): 130.000

  • Hauptsächliche Geschäftsbereiche: Laborausstatter, Pharma-Lieferant

  • Umsatz / Gewinn (2022): 44,92 Mrd. $ / 6,95 Mrd. $

  • Börsenkennzahl (ISIN): US8835561023

  • Haupteigentümer: Freefloat (84,1 %), BlackRock, Inc. (7,9 %), Vanguard Group Inc. (8 %)

  • Vorstand: Marc N. Casper, Präsident und CEO; Stephen Williamson (CFO); Ryan Snyder (CIO) + 19 weitere; die vollständige Liste finden Sie hier

  • Aufsichtsrat: Marc N. Casper (Vorstand); Scott M. Sperling; Nelson J. Chai, Ruby R. Chandy + 8 weitere; die vollständige Liste finden Sie hier

  • Website: thermofisher.com

Über Thermo Fisher Scientific

Thermo Fisher Scientific ist der 2006 aus der Fusion von Fisher Scientific und Thermo Electron entstandene, weltweit größte Labor- und Pharma-Ausstatter sowie Hersteller von industriellen und wissenschaftlichen Messsystemen mit Zentrale in Waltham, Massachusetts (USA).

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Marc N. Casper, CEO von Thermo Fisher Scientific

© Thermo Fisher Scientific

Zu den Kunden gehören Unternehmen aus den Bereichen Life Sciences, Telekommunikation, der Nahrungsmittel- und Getränkeherstellung, Chemie sowie aus der Öl- und Gasindustrie.

Der milliardenschwere Wissenschafts-Technologiekonzern mit knapp 45 Milliarden Dollar Jahresumsatz und 7 Milliarden Dollar Gewinn beschäftigt weltweit rund 130.000 Mitarbeiter an 65 Standorten, wovon sich einige auch in Österreich befinden. CEO und Aufsichtsratschef des Unternehmens ist Marc N. Casper (geb. 1968).

Marken von Thermo Fisher Scientific

Unternehmen jeder Größe erhalten von Thermo Fisher Scientific ein Komplettangebot für Einrichtungen zur Arzneimittelentwicklung, API, Biologics, Viral Vector Services oder klinischen Entwicklungen in der frühen und späten Phase.

Das Produktportfolio umspannt eine breite Bandbreite von Produkten verschiedenster Größenordnung, von Laborzubehör wie Pipetten, Zentrifugen, Heizgeräte, Süezial-Möbel, Waagen, Spektroskope bis zu DANN-Sequenziersystemen, Massenspektrometern und vielem mehr.

Die Produkte werden unter verschiedenen Markennamen vertrieben. Dazu zählen:

  • Thermo Scientific: Diese Marke bietet spezialisierte Lösungen für verschiedene wissenschaftliche Gemeinschaften, die sich auf Biotechnologie, Behörden und Umwelt- oder Industrieforschung konzentrieren.

  • Applied Biosystems: Applied Biosystems bietet integrierte Systeme für genetische Analysen und Analyseinstrumente. PCR, Sanger-Sequenzierung und Microarray-Analyse sind die Kernbereiche dieser Marke.

  • Invitrogen: Die Spezialitäten dieser Marke liegen auf der zellulären Ebene. (Antikörper, Molekularbiologie und Proteinbiologie)

  • Fisher Scientific: Ähnlich wie bei Thermo Fisher handelt es sich hier um einen One-Stop-Shop für alle Laborprodukte. Von Masken und Handschuhen bis hin zu Chemikalien und diagnostischen Tests wird hier ein breites Spektrumj angeboten.

  • Unity Lab Services: Unity Lab Services konzentriert sich auf die Wartung und Reparatur von Laborgeräten und Maschinen. Minimalen Ausfallzeiten und Reparaturen von Thermo Fisher-Marken stehen im Vordergrund.

  • Patheon: Diese Marke konzentriert sich auf die Arzneimittelentwicklung im pharmazeutischen Sektor. Von kommerziellen bis hin zu Entwicklungsdienstleistungen ist hier alles erhältlich. Auch Lösungen für klinische Studien werden angeboten, um Zulassungen für Medikamente zu erhalten.

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Die Thermo Fisher Scientific Zentrale in Waltham, Massachusettes (USA)

© Thermo Fisher Scientific

Umsatz-, Gewinn- und Mitarbeiterentwicklung Thermo Fisher Scientific

Jahr

Umsatz (Mrd. $)

Gewinn (Mrd. $)

Mitarbeiter

2010

10,79

1,03

37.200

2011

11,56

1,03

39.300

2012

12,51

1.24

38.900

2013

13,09

1,28

50.000

2014

16,89

1,89

51.000

2015

16,97

1,98

52.000

2016

18,27

2,02

55.000

2017

20,92

2,23

70.000

2018

24,36

2.94

70.000

2019

25,54

3,70

75.000

2020

32,22

6,38

80.000

2021

39,21

7,73

130.000

2022

44,92

6,95

130.000

Die Thermo Fisher Scientific Aktie

2006 fusionierten die beiden börsennotierten Unternehmen Thermo Electron und Fisher Scientific. Thermo Electron erwarb dabei Fisher Scientific für 10,6 Milliarden Dollar in Aktien. Jeder Aktionär von Fisher Scientific erhielt 2,00 Thermo-Electron-Stammaktien für jede seiner Fisher Scientific Aktien. Nach der Fusion besaßen die Aktionäre von Fisher Scientific 61 Prozent des Unternehmens, die Aktionäre von Thermo Electron 39 Prozent.

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Thermo Fisher Scientific Aktie; 5-Jahres-Entwicklung. Stand 25.4.2023; für aktuelle Kursinformationen auf den Chart klicken

© finanzen.at

Die neue Thermo Fisher Scientific Aktie [WKN: 857209 / ISIN: US8835561023] ist an der New York Stock Exchange notiert. Beginnend mit dem Jahr 2013 hat eine lange Phase des Aufschwungs begonnen. Die Corona-Pandemie hat dem Papier einen Höhenflug beschert. Sein Wert hat sich seit Beginn der Pandemie etwa verdoppelt. Den bisherigen Höchstwert von etwas über 660 Dollar erreichte das Papier Ende 2021. Ende April 2023 notiert die Aktie bei rund 560 $. Über 5 Jahre liegt der Wertzuwachs bei rund 170 %.

Geschichte von Thermo Fisher Scientific

Die Ursprünge von Thermo Fisher Scientific gehen bis auf den Anfang des 20. Jahrhunderts zurück.

1902 wurde Fisher Scientific von Chester G. Fisher aus Pittsburgh gegründet. Das Unternehmen konzentrierte sich auf die Bereitstellung von Laborgeräten, Chemikalien, Verbrauchsmaterialien und Dienstleistungen, die in den Bereichen Gesundheitswesen, wissenschaftliche Forschung, Sicherheit und Bildung eingesetzt werden.

1956 wurde die Firma Thermo Electron von George N. Hatsopoulos und Peter M. Nomikos ins Leben gerufen. Hatsopoulos promovierte am Massachusetts Institute of Technology in Maschinenbau, Nomikos war Absolvent der Harvard Business School. Das Unternehmen konzentrierte sich auf die Bereitstellung von Analyse- und Laborprodukten und erzielte 2004 einen Umsatz von über 2 Mrd. USD.

Im November 2006 gaben die beiden Unternehmen ihre Fusion zu Thermo Fisher Scientific bekannt. Nach der kartellrechtlichen Freigabe wurde eine Vereinbarung über die steuerfreie Übernahme von Aktien getroffen.

In der Folge wuchs der Labortechnikkonzern vor allem durch Zukäufe und Übernahmen weiterer Unternehmen. Die wichtigsten darunter waren:

  • 2009: Übernahme der Biotech-Firma Brahms

  • 2010: Übernahme von Dionex für 2,1 Mrd. USD

  • 2011: Aufkauf von Phadia (Allergien- und Auto-Immunerkrankungs-Tests) für 2,47 Mrd. USD

  • 2014: Übernahme von Life Technology für 13,6 Mrd. USD

  • 2016: Erwerb von FEI für 4,2 Mrd. USD

  • 2017: Übernahme von Patheon für 7,2 Mrd. USD

  • 2021: Übernahme von Henogen S.A. für rund 725 Millionen Euro

  • 2022 Kauf des Diagnostikunternehmens The Binding Site Group für 2,6 Mrd. USD

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Labortechnik von Thermo Fosher Scientific im Einsatz

© JStill | Thermo Fisher Scientific

Neue Thermo Fisher Scientific Entwicklungen

In der COVID-19-Pandemie hat Thermo Fisher Scientific COVID-Tests entwickelt im August 2020 ein Werk in Lenexa, Kansas errichtet, um die Produktion und Herstellung von COVID-19-Testmaterial zu steigern.

Im April 2021 wurde die Übernahme des Forschungsunternehmens Pharmaceutical Product Development (PPD) bekanntgegeben. Die Akquisition positionierte Thermo Fisher als weltweit führendes Unternehmen im Bereich der klinischen Forschung. Zugleich wurden die Spezialgebiete um die Herstellung von Arzneimitteln erweitert.

Im Mai 2021 wurde das Thermo Scientific Nexsa G2 Oberflächenanalyse-System angekündigt – ein vollautomatisches Röntgen-Photoelektronen-Spektrometer. Noch im selben Monat wurde bekannt, dass Thermo Fisher Scientific Inc. und die Universität von Kalifornien eine strategische Allianz eingegangen sind, um die Entwicklung und Herstellung von zellbasierten Therapien zu beschleunigen.

Mit Newomics arbeitet Thermo Fisher Scientific an der Entwicklung einer neuartigen Flüssigchromatographie-Massenspektrometrie-Plattform, die zur Unterstützung verschiedener LC-MS-Anwendungen dient.

Arbeitsgebiete von Thermo Fisher Scientific

Diagnostik

Eine der größten Herausforderungen der Medizin ist die Diagnistik. Fehlerhafte Diagosen snd die Ursache von rund 10 % der Todesfälle bei Patienten und der Hauptgrund für Haftungsansprüche. Thermo Fisher Scientific hat sich das Ziel gesetzt, die Genauigkeit von Diagnosen zu verbessern und Patientenrisiken zu reduzieren, indem es die dafür notwendigen Werkzeuge und Ressourcen zur Verfügung stellt.

Biowissenschaften

Der Bioscience-Bereich gehört zu den zentralen Schwerpunkten von Thermo Fisher Scientific.Das Untrenehmen bietet dafür Hier werden Maschinen, Software und unterschiedlichste Werkzeuge an. Thermo Fisher Scientific stellt zudem kostenlose Ressourcen zur Unterstützung der wissenschaftlichen Arbeit zur Verfügung.

Industrielle und angewandte Wissenschaften

Mit den Produkten können die Effizienz von Arbeitsabläufen und die Durchsatzleistung wird in verschiedenen industriellen und angewandten Wissenschaften wie in Laboren verbessert werden. Thermo Fisher hat dafür eine breite Produktpalette, von Lösungen für Arbeitsabläufe, Reagenzien, Testkits, Beratungen zur Verbesserung von Prozessen bis hin zu Instrumenten für die genetische Analyse.

Klinische und diagnostische Forschung

Die klinische und diagnostische Forschung hat durch die Corona-Pandemie neue Bedeutung erlangt. Neben der Erforschung von Pathologien konzentriert sich Thermo Fisher auf das Anbieten von Software, Werkzeugen und Maschinen zur Verbesserung von Diagnosen und Therapien.

Laborlösungen

Laboratorien benötigen spezielle Werkzeuge, Materialien und Software. Automatisierung und KI-Lösungen sind dabei wichtig, um die benötigte Zeit zu verkürzen. Dafür bietet Thermo Fisher die notwendigen Werkzeuge an.

Digitale Lösungen

Digitale Lösungen sind aus Laboren oder Kliniken nicht mehr wegzudenken. Thermo Fisher ist dabei ein führender Anbieter auch für die Aufrüstung bestehender Systeme.

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Labortechnik von Thermo Fisher Scientific im Einsatz

© Thermo Fisher Scientific

Thermo Fisher Scientific in Österreich

Thermo Fisher Scientific ist mit mehreren Standorten in Österreich vertreten. Ein großer Standort befindet sich im Chemiepark Linz. Bei der dortigen Patheon Austria, die seit 2017 ein Teil von Thermo Fisher Scientific ist, sind über 800 Mitarbeiter beschäftigt. In Linz wird an pharmazeutischen Produktionsservices gearbeitet.

Die in Wien ansässige Thermo Fisher Scientific Diagnostitics und TSF wissenschaftliche Geräte GmbH bieten Laboreinrichtungs- und Gebrauchsgegenstände an. Im Sortiment sind über 30.000 Produkte.

Thermo Fisher Scientific ist zudem auch im Vienna BioCenter angesiedelt. Der Thermo Fisher Scientific Standort am Vienna BioCenter ist ein Kompetenzzentrum für Immunoassay- Technologie, spezialisiert auf die Bereitstellung von Produkten für Forscher in den Bereichen Immunologie, Zellen-Biologie, Krebsbiologie – Immunonkologie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Neurobiologie und Stammzellbiologie.

Das Unternehmen bietet in Österreich zudem verschiedene Seminare, Trainings- und Zertifizierungsprogramme an.

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