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Die Effizienz-Maximierer

In Kooperation mit Arval
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Schlüsseltechnik. Elektromobilität spielt die Schlüsselrolle auf dem Weg zu klimaschonenderen ­Flotten. Für Fuhrparkmanager ist die Transformation aber mit viel Planung und Unwegbarkeiten verbunden.

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Fuhrparkmanager sind gefordert, bei der betrieblichen Mobilität zu sparen, aber auch eine nachhaltige und bedarfsgerechte Flottenstrategie zu implementieren. Wie das gelingen kann.

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Fuhrparkmanager sind derzeit nicht zu beneiden. Sie kriegen gleich von mehreren Seiten Druck. Bei vielen Firmen sorgt die schrumpfende Wirtschaft für angespannte Liquidität, und gerade Fuhrparks stellen einen der größten Kostentreiber dar. „Die Kunden sind deshalb vor allem daran interessiert, Kosten zu sparen“, weiß Gregor Bilik, Geschäftsführer des Fuhrparkunternehmens Arval Österreich (siehe Interview nächste Seite). Bei der Finanzierung der Fahrzeuge machen sich zudem höhere Zinsen und die im Vergleich zu 2022 um über 50 Prozent gestiegenen Treibstoffkosten im Fuhrparkmanagement bemerkbar, gibt Fuhrparkleiter Peter Rehak von der Volkshilfe Niederösterreich zu bedenken.

Hürde E-Auto-Flotte. Auf Sicht von drei Jahren am meisten Kopfzerbrechen bereitet Fuhrparkmanagern aber die Einführung alternativer Antriebe, wie das Mobilitäts- und Fuhrparkbarometer 2023 des Arval Mobility Observatory ergab. Dafür wurde 300 Fuhrparkverantwortliche unterschiedlichster Firmengrößen in Österreich befragt (siehe Grafiken). Henning Heise, Obmann des Fuhrparkverbands, wundert das nicht: „E-Fahrzeuge sind nicht in dem Ausmaß lieferbar, wie es nötig wäre. Bei den ­öffentlichen Ladestationen hinkt Österreich vielen anderen EU-Ländern hinterher. Die Kosten pro kWh sind an den ­Ladestationen nicht ersichtlich, und ­Roaminggebühren können mit hohen Aufschlägen verbunden sein.“ Wird in der Firma oder zu Hause geladen, bedarf es zudem eines professionellen Lastenmanagements. Insgesamt benötigt eine E-Flotte mehr Planung als eine konven­tionell betriebene. Die Entwicklung geht nach Ansicht von Fuhrparkexperten ­Heise dennoch in die richtige Richtung. „Nur die Erwartungen an die Fuhrparks sind überzogen. Es wird zu viel auf einmal erwartet.“

Die Ziele für das Fuhrparkmanagement für die nächsten Jahre sind trotz der Hürden klar vorgezeichnet. Es gilt, den CO2-Fußabdruck zu senken und die Effizienz der Fuhrparks zu erhöhen, indem die Kosten heruntergefahren werden und die betriebliche Mobilität optimiert wird. Um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren, hat so manche Firma zuletzt ihre Car Policy verschärft.

Sie dient dazu, klare Richtlinien für die Mitarbeiter zu definieren und sicherzustellen, dass die Nutzung der Fahrzeuge im Einklang mit den Unternehmenszielen und den rechtlichen Anforderungen im Fuhrparkmanagement stehen. „Gerade größere Firmen haben intern strenge Vorgaben ausgegeben. So manche von ihnen wollen den CO2-Ausstoß bis 2030 halbieren“, so Fuhrparkspezialist Heise. Das treibt die Nachfrage nach alternativen Antrieben.

Mit ein Grund, warum 2023 so viele Elektroautos für Firmenflotten angeschafft wurden wie nie zuvor. So wurden laut dem Bundesverband Elektromobilität Österreich bis November 43.602 neu zugelassen, um rund 13.600 mehr als in den Jahren 2021 und 2022. 80 Prozent der Elektroautos werden im Schnitt für Fuhrparks gekauft. „Die Transformation der Fuhrparks geht weiter“, resümiert Arval-Österreich-Chef Bilik.

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E-Auto spart den Sachbezug. Die Mitarbeiter selbst tun das ihre, um den ökologischen Wandel in den Fuhrparks vorantreiben. „Dienstwagenfahrer verlangen immer öfter von sich aus ein Elektroauto“, bemerkt Wolfgang Steinmann, Generalsekretär des Verbandes Österreichischer Leasing-Gesellschaften. Denn bei Dienstwagen, die keine CO2-Emissionen verursachen, entfällt für Dienstnehmer, die diesen privat nutzen, der Sachbezug. Das ist eine Stange Geld. Pro Jahr ersparten sich Mitarbeiter so bis zu 11.520 Euro. Außerdem sind E-Autos von der motorbezogenen Versicherungssteuer befreit, und verglichen mit konventionell betriebenen Modellen ist die KFZ-Versicherung geringer.

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Auto-Abo erhöht Effizienz. Fuhrparks mangelt es mitunter auch an Flexibilität und damit an Effizienz. Einer der Gründe: Nicht alle Firmenfahrzeuge sind optimal ausgelastet. Mehrjährige Bindungsfristen bei Leasingverträgen erweisen sich oft als zu starr und halten Kosten unnötig hoch. Um diese Schwäche bei Auslastung und Planbarkeit zu erhöhen, sind gerade in den letzten zwei Jahren immer mehr Unternehmen zumindest für einen Teil ihres Fuhrparks auf Kurzzeitleasing umgestiegen. Es gibt keine Anzahlung, nur eine Monatsmiete. Die Bindungsfrist liegt zwischen einem ­Monat und zwei Jahren. Die Zahl der ­Anbieter solcher Auto-Abos steigt.

Das Full-Service-Leasing. Leasing ohne Anzahlung und mit nur einer monatlichen All-inclusive-Rate – allerdings mit einer Laufzeit von im Schnitt drei, vier Jahren – nehmen Firmen ebenfalls verstärkt in Anspruch. „Unsere Flotte ist heuer um zehn Prozent auf 14.000 Fahrzeugen gewachsen“, so Arval-Chef Bilik. Die bessere Planbarkeit der Kosten spricht viele Firmen gerade in Krisenzeiten an. 20 Prozent der für das Mobilitätsbarometer befragten Fuhrparkmanager planen, operatives Leasing – dazu zählt auch Full-Service-Leasing – in den nächsten drei Jahren einzuführen oder verstärkt zu nutzen. Das größte Interesse zeigen sehr große und sehr kleine Unternehmen.

Corporate-Carsharing. Was sich im Privatgebrauch bereits durchgesetzt hat, zeichnet sich auch bei Fuhrparks ab. Das Teilen von Fahrzeugen dürfte in Zukunft ebenfalls öfter Teil der Car Policy werden und ebenso dazu beitragen, die Kosten zu reduzieren. Durch Firmen-Carsharing kann die Zahl der benötigten Fahrzeuge reduziert und die Auslastung erhöht werden. Dies führt zu Einsparungen bei Anschaffung, Versicherung, Wartung und Instandhaltung. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sich die Kosten für die Mobilität der Mitarbeiter auf diese Weise um 20 bis 40 Prozent verringern lassen.

Mitarbeiter können mit einer Carsharing-App Fahrzeuge in der Firmenflotte buchen und damit auch auf- und zusperren. Unternehmen erhalten eine Aufstellung der monatlichen Fahrten und die Abrechnung dafür. Corporate Carsharing ist für Unternehmen auch eine gute Möglichkeit, Elektroautos sukzessive in die Fahrzeugflotte zu integrieren.

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