Zweite 5G-Auktion bringt 202 Millionen Nettoerlös
Die zweite große Auktion um die 5-Frequenzen in Österreich ist geschlagen: Die drei großen Telekomanbieter A1, Magenta und Drei haben am meisten geboten und den Zuschlag erhalten.
Vier Wochen, 60 Bieterrunden hat es gebraucht, um alle Frequenzpakete der zweiten 5G-Auktion (der erste Teil war 2019 auktioniert worden an die Bieter zu bringen. „Dank unseres neuen Auktionsdesign haben wir unser Ziel, unterversorgte Regionen endlich adäquat zu versorgen, erreicht“, sagt Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR, zuständig für Telekommunikation und Post.
Das bedeutet: 1702 von 2100 schlecht oder gar nicht versorgten Katastralgemeinden bekommen so eine garantierte Versorgung, die bis zum Jahr 2027 umgesetzt sein muss. „Es geht um Gebiete, die spärlich bewohnt sind und in den 25 Jahren noch immer keine befriedigende Abdeckung bekommen haben“. Für die Netzbetreiber lohnte sich der Ausbau dort bislang nicht.
Das moderate Ergebnis aus dem reinen Auktionserlös kommentierte Steinmaurer so: „Dafür sind Auflagen umso strenger. Versorgungsauflagen, die im europäischen Vergleich einzigartig sind, und deren Einhaltung wir genau überwachen werden. Wir werden genau darauf schauen, ob die Betreiber ihre Zusagen einhalten.“
Die Mobilfunker bekommen lange Nutzungsdauern und großzügige Sharing-Auflagen. Das passive Sharing (auch Teile der Technik wie Antennen) ist nun erstmals auch erlaubt. Die Vorbereitungszeit für die Auktion hatten zwei Jahre betragen. Es habe in den sogenannten Konsultationsphasen, durchaus Diskussionen gegeben. „Die Betreiber waren Vorfeld sehr umtriebig“, sagt Steinmaurer.
„Wir brauchen krisenfeste Netze. Das hat Corona eindrücklich gezeigt“, sagt Steinmaurer. „Die Netze von heute werden in vier, fünf Jahren nicht mehr ausreichen. Alle Österreicher sollen die Möglichkeit haben, in ihrem Homeoffices eine gute Anbindung zu haben.“
Die zweite 5G-Frequenzauktion
Bieter | Entgelt (in Mio. EURO) |
---|---|
A1 Telekom | 65,6 |
Magenta Telekom | 86,7 |
Hutchison Drei Austria | 49,7 |
Summe | 202,0 |
Zu diesen Nettoerlösen kommen noch einige Millionen dazu: „Man muss es als Ganzes sehen“, so Steinmaurer. Für den 5G-Ausbau wird auch Glasfaser auf das Land gezogen werden müssen, das weitere Investitionen nach sich ziehen soll. Der Bruttoerlös der Auktion habe rund 300 Millionen Euro betragen, bilanzierte Steinmaurer.
Mit der forcierten Übernahme von Versorgungsauflagen konnten die Bieter „Rabatte“ geltend machen, die knapp 100 Millionen betrugen. Die höchsten Rabatte erlöste Hutchison für die Übernahmeverpflichtung für 738 Katastralgemeinden. A1 verpflichtete sich für 349, Magenta auf 615 Gemeinden.