US-Handelsdefizit steigt überraschend auf Zwölf-Jahres-Hoch
Die Zollpolitik von US-Präsident Trump erzielt nicht die gewünschte Wirkung: Das Defizit steigt weiter, die Importe übertrafen die Exporte um 63,6 Milliarden Dollar. Die Hälfte des Defizits kommt aus dem Handel mit China.
Washington. Das US-Handelsdefizit ist im Juli so hoch ausgefallen wie seit zwölf Jahren nicht mehr. Die Importe übertrafen die Exporte um 63,6 Milliarden Dollar (53,6 Mrd. Euro), wie das Handelsministerium in Washington am Donnerstag in Washington mitteilte. Das ist ein Plus von 18,9 Prozent zum Vormonat und der höchste Stand seit Juli 2008.
Ökonomen hatten nur mit 58,0 Milliarden Dollar gerechnet. Zwar stiegen die Ausfuhren um 8,1 Prozent, doch legten die Einfuhren mit 10,9 Prozent so deutlich zu wie noch nie.
US-Präsident Donald Trump hat das traditionell hohe Defizit immer wieder heftig kritisiert und wichtigen Handelspartnern wie China vorgeworfen, sein Land über den Tisch zu ziehen. Das hat einen Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften ausgelöst, der zu Jahresbeginn mit einer Teileinigung etwas entschärft wurde, bei der sich China zum Kauf zusätzlicher US-Waren verpflichtete. Das US-Defizit im Handel mit der Volksrepublik stieg im Juli dennoch auf knapp 32 Milliarden Dollar.