trend-Umfrage: Nach der Pandemie herrschen Inflationsängste
Die große trend-Umfrage zeigt, dass die überwiegende Mehrheit nach der Corona-Pandemie mit einer starken Geldentwertung rechnet. Die markanteste Teuerung wird bei den Bereichen Wohnen, Sprit und Lebensmitteln befürchtet.
41 Prozent der Österreicher rechnen nach der Corona-Pandemie mit stark steigenden Lebensmittelpreisen.
Die ersten Kurzurlaube und Gastgartenbesuche sind absolviert, die Wirtschaft beginnt weithin sichtbar, wieder zu brummen - und die Preise steigen. Die Befürchtung, dass eine Mischung aus Nachholeffekten und zu spät in die Schlacht geworfenen Konjunkturhilfen nun zu einer stärkeren Inflation führen wird als in den letzten Jahren, ist allgegenwärtig: Laut einer Umfrage des Linzer market-Instituts für den trend gehen 37 Prozent der Befragten in nächster Zeit "auf jeden Fall" von einer stärkeren Geldentwertung als in den letzten Jahren aus, weitere 46 Prozent rechnen "eher schon" damit. Nur 17 Prozent sind, was Inflationsängste betrifft, sorglos.

Trotz aller Beschwichtigungen rechnen 83 Prozent der Österreicher mit einer stärkeren Inflation als vor der Pandemie.
Auf die Frage, welche Bereiche von einer möglichen Inflation besonders betroffen sind, sind die Antworten klar: 58 Prozent erwarten, dass Wohnen und der Kauf von Immobilien teurer werden, fast ebenso viele gehen von einem Anstieg der Preise von Sprit und Strom aus. Auch bei Lebensmitteln gibt es eine entsprechende Erwartungshaltung - dabei wurde die Umfrage noch kurz vor der Aussage von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger durchgeführt, Fleisch müsse eigentlich um ein Drittel teurer sein. Trotz breit angekündigter Digitalisierungsoffensiven befürchten dagegen nur 14 Prozent erhebliche Teuerungen bei Elektronikgütern und digitalem Equipment.

Beim Wohnen und den Immobilienpreisen rechnen die meisten Österreicher mit starken Preissteigerungen.
Wenn aber nun tatsächlich eine erhebliche Geldentwertung kommt: Wohin mit dem Geld? 30 Prozent sagen, dass sie kein Geld haben, das sie anlegen können - "ein sehr hoher Wert", wie market-Expertin Birgit Starmayr in Kenntnis bisheriger Umfragewerte zu diesem Thema beobachtet. Von denen, die etwas anzulegen haben, will ein Viertel die Entwertung seiner kaum noch verzinsten Sparguthaben durch Inflation schlicht in Kauf nehmen. Ein Drittel investiert in Gold oder Wertpapiere, wofür weniger Startkapital notwendig ist als für einen Immobilienerwerb, den immerhin jeder fünfte Befragte erwägt. 17 Prozent wollen das durch Nichtkonsum in der Pandemie Ersparte gleich wieder ausgeben.

53 Prozent der Österreicher wollen im Fall einer Geldentwertung ihr Geld anlegen. Gold, Wertpapiere und Immobilien stehen dabei hoch im Kurs.
Diese repräsentative trend-Umfrage wurde vom market-Institut durchgeführt. Stichprobengröße n =1.000 Befragte.
Die Umfrageergebnisse finden Sie auch in der trend.PREMIUM Ausgabe vom 28. Mai 2021.