trend-Umfrage: kalt duschen gegen Putin?
Die große trend-Umfrage zur angespannten Energie-Situation: Welche Energiespar-Maßnahmen die Österreicher bei sich zu Hause umsetzen wollen - und was sie von der Fortführung der Russland-Sanktionen halten.
Von den bisher diskutierten Vorschlägen, wie der Energieverbrauch in den Haushalten reduziert werden könnte, scheint die Raumtemperatur der aussichtsreichste Hebel: 28 Prozent der Österreicher wollen laut einer Umfrage des Linzer market- Instituts für den trend künftig im Winter die Raumtemperatur um ein bis zwei Grad absenken, ein weiteres Viertel setzt auf die Optimierung des Thermostats.
Bei vielen der vorgeschlagenen Maßnahmen sind erstaunlich viele Befragte freilich davon überzeugt, sie längst umzusetzen. 77 Prozent geben beispielsweise an, beim Kochen den Deckel schon jetzt auf dem Topf zu lassen. 51 Prozent geben an, einzelne Räume im Winter bzw. Sommer nicht zu heizen bzw. zu kühlen.

40 Prozent duschen laut ihrer Wahrnehmung bereits kälter und kürzer. Randnotiz: Am stärksten als Kalt- und Kurzduscher stufen sich die Bewohner der westlichen und südlichen Bundesländer ein: 46 Prozent der Oberösterreicher, 43 Prozent der Vorarlberger, Tiroler und Salzburger, 41 Prozent der Kärntner und Steirer. Dort wird das Potenzial, auf diesem Weg substanzielle Energieeinsparungen zu erzielen, folglich auch limitierter eingeschätzt. Dagegen sind Ost-Österreicher und Jüngere - 33 Prozent der Wiener, 29 Prozent der Unter-30-Jährigen - tendenziell Warmduscher.
Grundsätzlich sind laut Market-Expertin Birgit Starmayr fast drei Viertel, 73 Prozent, für das Prinzip Freiwilligkeit beim Energiesparen und gegen Zwang. Sollten Energiepreise und Lebenshaltungskosten als Folge der Sanktionen gegen Russland weiter steigen, plädiert die Mehrheit, 55 Prozent, gegen eine Fortführung de Sanktionen. In Deutschland sind es bei vergleichbaren Umfragen nur 33 Prozent.
Diese repräsentative trend-Umfrage wurde vom market-Institut durchgeführt. n = 1.000 Befragte.
Die Umfrageergebnisse finden Sie auch in der trend. PREMIUM Ausgabe vom 29. Juli 2022