Wer einen schon länger aufrechten unbefristeten Hauptmietvertrag hat, kann sich glücklich schätzen. Wer hingegen aktuell eine Wohnung sucht umso weniger. Einer aktuellen Erhebung der Statistik Austria zufolge sind die Mietpreise inklusive Betriebskosten in Österreich binnen der letzten vier Jahre nämlich überdurchschnittlich stark gestiegen. Zwischen 2009 und 2013 ist das Mieten einer Wohnung um durchschnittlich 13 Prozent teurer geworden. Bei Privatmieten sind die Kosten sogar um 17,2 Prozent gestiegen. Geringer haben die Mietpreise bei Genossenschaftswohnungen (zehn Prozent) und bei Gemeindewohnungen (8,3 Prozent) angezogen.
Die Preissteigerungen sind auch dem knappen Angebot am Wohnungsmarkt zuzuschreiben. In Österreich gab es im Jahr 2013 insgesamt 3.705.145 Hauptsitzwohnungen, um nur 27.014 oder 0,73 Prozent mehr als 2012. Die durchschnittliche monatliche Miete inklusive Betriebskosten lag im Jahr 2013 bei 7,80 Euro pro Quadratmeter oder 465,80 Euro monatlich. Ein Viertel des Haushaltseinkommens wird von den Privathaushalten in Österreich fürs Wohnen aufgewendet.
Altmieter leben günstig
Krasse Unterschiede in den Kosten zeigen sich den Statistikern zufolge zwischen Altmietern, die oft schon mehrere Jahrzehnte in einer Wohnung leben und denjenigen, die ihre Wohnung erst innerhalb der letzten fünf Jahre bezogen haben. Während die Altmieter durchschnittlich nur Kosten von 4,80 Euro pro Quadratmeter tragen müssen sind des bei Neuverträgen im Schnitt 7,60 Euro pro Quadratmeter. Die Unterschiede zwischen Neu- und Altverträgen bestehen in allen Teilsegmenten des Mietwohnungsmarktes, jedoch zeigen die Mietpreise für private Mietwohnungen deutlich größere Unterschiede nach Mietdauer als jene für Genossenschafts- oder Gemeindewohnungen.
Haushalte mit befristeten Mietverträgen haben gegenüber unbefristeten Hauptmiethaushalten ebenfalls höhere Mietkosten zu tragen. Während in befristeten Mietverhältnissen durchschnittlich 8,7 Euro Miete inklusive Betriebskosten pro Quadratmeter zu bezahlen sind, belaufen sich die Kosten bei den unbefristeten auf 6,2 Euro.

Statistische Wahrheit: Wer lange an einem Ort bleibt, lebt günstig. Für die Jungen wird Wohnen immer teurer.
Wohnen frisst Haushaltseinkommen
Ein immer größerer Anteil des Haushaltseinkommens muss demzufolge auch für das Wohnen aufgewandt werden. Von 2009 bis 2013 ist der Anteil des verfügbaren Haushaltseinkommen, der für Wohnkosten in Mietwohnungen gezahlt wird, von durchschnittlich 23 Prozent auf 25 Prozent. Bei privaten Hauptmieten liegt der Anteil des Einkommens, der für das Wohnen gezahlt werden muss, sogar schon bei 28 Prozent.
Besonders hohe Wohnkostenanteile weisen vor allem Haushalte ohne Pension, also überwiegend jüngere Haushalte auf. Dabei sind vor allem alleinlebende Personen (Frauen 31 Prozent, Männer 28 Prozent) und Ein-Eltern-Haushalte (31 Prozent) betroffen.