Swarovski schraubt Pläne für Stellenabbau zurück
Leises Aufatmen in Wattens: der Kristallkonzern Swarovski wird die Belegschaft heuer nicht wie angekündigt um 600 Mitarbeiter, sondern nur um 250 reduzieren. Das Unternehmen begründet den Schritt mit einer guten Auftragslage.

Der krisengebeutelte Tiroler Kristallkonzern Swarovski wird am Hauptsitz in Wattens heuer nur 250 statt wie ursprünglich vorgesehen 600 Mitarbeiter kündigen. Das Unternehmen begründet diesen Schritt mit einer aktuell guten Auftragslage. Dafür verantwortlich sei unter anderem die im Vorjahr präsentierte neue Schmuckkollektion sowie ein neu designtes Verkaufsgeschäft in Mailand.
Auch bestimmte Segmente des Kristallgeschäfts hätten sich besser entwickelt als absehbar. Die Kündigungen würden die Bereiche Verkauf, Verwaltung, Finanzierung, Produktion und Marketing betreffen. Bis zum 11. Juni würden in den betroffenen Bereichen weitere Analysen umgesetzt, am 14. Juni dann das Frühwarnsystem beim AMS aktiviert, hieß es in einem Schreiben des Konzerns an die Mitarbeiter.
Am 19. Juli sollen die entsprechenden Gespräche mit den Betroffenen starten. Diese sollen im Herbst abgeschlossen sein. Die Swarovski-Führung verwies zudem auf Veranstaltungen und Detailinformationen von AMS, AMG Tirol, Betriebsrat und Personalabteilung zu den Themen Sozialplan, Stiftung und Arbeitslosengeld.
Outlets werden geschlossen
Weiter aufrecht bleiben die Pläne zur Umstrukturierung des Verkaufsgeschäfts. „Wir werden unser Distributionsnetzwerk anpassen – etwas weniger, dafür aber größere Geschäfte“, erklärte Swarovski-CEO Robert Buchbauer seine neue Strategie dem trend. Alleine in Österreich sollen deshalb 33 der 102 zu Jahresbeginn 2021 noch bestehenden Stores geschlossen werden. Weltweit sollen insgesamt rund 750 der 3.000 Shops verschwinden.
Laut einem Bericht der "Kronen Zeitung" schrumpfte bei Swarovski der Umsatz im Kristallbereich im Vorjahr um 35 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. 2020 und heuer schreibe man operativ noch rote Zahlen, so CEO Robert Buchbauer. Auch 2021 werde man noch nicht vollständig aus der Verlustzone kommen, man liege aber besser als prognostiziert. "Dennoch bedarf es nach wie vor massiver Anstrengungen", erklärte Buchbauer. Im kommenden Jahr wolle man dann wieder zurück in die Gewinnzone.