Swarovski baut hunderte Mitarbeiter ab
Der von der Corona-Pandemie schwer getroffene Kristallkonzern Swarovski muss weltweit 600 Mitarbeiter abbauen, davon 200 in Tirol. Die Kurzarbeit im Unternehmen wird bis Ende September verlängert.

Der Tiroler Kristallkonzern Swarovski hat am Montag einen massiven Stellenabbau bekannt gegeben. Weltweit werden 600 Mitarbeiter freigesetzt, davon 200 am Standort Wattens. Die Kurzarbeit wird außerdem bis Ende September verlängert. Beinahe alle Mitarbeiter sind in Kurzarbeit.
Als Grund für den Schritt gab Swarovski an, dass die Coronakrise den internationalen Markt für Luxusgüter "schwer getroffen" habe. Im ersten Halbjahr 2020 musste der Konzern "massive Absatzrückgänge" verzeichnen. Im Herbst würden "weitere konkrete Zahlen" genannt. Zwischen Dezember und Mai sei die Nachfrage auf den großen Absatzmärkten in Asien und den USA deutlich eingebrochen. Es werde mit einer langsamen Rückkehr aus dem Einbruch und einem "deutlichen Umsatzrückgang" für 2020 gerechnet. 2019 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 2,7 Mrd. Euro.
Umstrukturierungen im Kristall-Konzern
Neben den coronabedingten Begründungen hieß es seitens des Konzerns, sich auch "neu und effizienter aufstellen" zu wollen. Die Organisationsstrukturen und das Geschäftsmodell sollen "grundlegend" verändert werden. Sämtliche "Geschäftsprozesse, -aktivitäten und -felder" würden nun überprüft. "In einem ersten Schritt werden die bisher auf verschiedene Geschäftsbereiche verteilten Marketing- und Vertriebsaktivitäten zusammengeführt und verschlankt", hieß es in der Aussendung.
"Diese Transformation ist für den erfolgreichen Weiterbestand von Swarovski essenziell", sagte Robert Buchauer, CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung. Bereits die Neustrukturierung der Geschäftsführung sei als Weichenstellung zu deuten. Markus Langes-Swarovski hatte sich mit Ende März 2020 aus dem Executive Board und damit aus der operativen Geschäftsführung zurückgezogen. Er war 18 Jahre lang Teil der Führungsspitze des Unternehmens.