Steuerflucht: EU will Konzerne einheitlich besteuern
Die EU will schärfer gegen die Steuervermeidungspraktiken von internationalen Konzernen vorgehen und eine einheitliche Unternehmensbesteuern durchsetzen.Mindesthöhen für Steuersätze forderte die Kommission allerdings nicht.

Apple in Irland, Starbucks in den Niederlanden und Amazon in Luxemburg: Den Steuerpraktiken internationaler Großkonzerne will die EU-Kommission einen Riegel vorschieben. Einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge verstärkt sie ihre Bemühungen gegen die Steuerflucht von Konzernen. Wegen günstiger Steuer-Deals zahlen Großkonzerne auf ihre in der EU erzielten Gewinne oft nur minimale Abgaben.
An diesem Mittwoch werde die Kommission einen "Aktionsplan für eine faireres System der Konzernbesteuerung in der EU" vorstellen, meldete die Zeitung unter Berufung auf das ihr vorliegende Dokument im Voraus aus ihrer Montagausgabe.
Einheitliche Regelung
Die Kommission wolle die Unternehmensbesteuerung einheitlich gestalten. Künftig sollen demnach in der EU die gleichen Regeln gelten, was Konzerne als Kosten in den Steuererklärungen absetzen dürften und was nicht. Multinationale Konzerne zahlen dem Bericht zufolge 30 Prozent weniger Steuern als lokale Konkurrenten. Mindesthöhen für Steuersätze fordere die Kommission allerdings nicht.
Die Kommission werde außerdem erstmals eine offizielle Liste mit 30 Steueroasen veröffentlichen, berichtete die Zeitung weiter. Sie umfasse nur Länder, die nicht in der EU seien.