Staat soll sich mit Staatsfonds an Krisen-Unternehmen beteiligen
Arbeiterkammer ÖGB fordern, dass sich die Republik Österreich als stiller Gesellschafter an Unternehmen beteiligt, denen als Folge der Corona-Krise die Insolvenz droht. Damit soll ein Comeback der Unternehmen ermöglicht werden.
Bevor die von manchen Seiten seit längerem befürchtete, Corona-bedingte Insolvenzwelle in Bewegung kommt, machen sich Arbeiterkammer AK) und Gewerkschaftsbund (ÖGB) für ein stärkeres Engangement des Staates stark. Sie rufen die Republik auf, sich als stiller Gesellschafter sich an krisengebeutelten Unternehmen zu beteiligen.
Ein "Comeback-Beteiligungsfonds" soll verhindern, dass Unternehmen aufgrund der Corona-Krise nun in die Insolvenz schlittern, obwohl sie nur noch etwas mehr Zeit gebraucht hätten, um sich von den Folgen der Pandemie zu erholen. Das zur Verfügung gestellte Kapital solle verzinst wieder zurückgezahlt werden.
Keine Kürzungen der Forderungen
"Unternehmen hätten also eine bessere Chance, wieder durchstarten zu können, ohne dass Forderungen von Gläubigern gekürzt werden müssten", erklärt ÖGB Chef Wolfgang Katzian. Die Arbeitnehmervertreter warnen davor, dass rund 15.000 Betriebe in den kommenden Jahren in Insolvenz schlittern könnten, betroffen wären davon 60.000 Beschäftigte. "Jetzt geht es darum, Arbeitsplätze zu sichern", sagt AK-Präsidentin Renate Anderl.
Um den Anreiz zu erhöhen, rechtzeitig ein Restrukturierungsverfahren einzuleiten und unter Umständen unzureichende Sanierungserfahrung mittels eines externen Restrukturierungsexperten auszugleichen, sollten die Kosten dieses Restrukturierungsbeauftragten befristet für die nächsten zwei Jahre von der öffentlichen Hand finanziert werden, so eine weitere Forderung von AK und ÖGB.