Sky rüstet sich mit neuer Plattform für nächsten Kick

Der Pay-TV-Sender Sky wird im Mai eine neue Technologieplattform freischalten. Neue Tarife sowie die Entscheidung für die Vermarktung für die Fußball-Saison 2018/19 soll ebenso im Mai präsentiert werden.

Sky rüstet sich mit neuer Plattform für nächsten Kick

Im Mai startet Sky in Österreich mit einer neuen Technologieplattform. Sky Q soll neuer Features viele neue Abo-Kunden bringen.

Alles Neue bringt der Mai – das Credo könnte für den Privat- und Bezahl-TV-Sender Sky zu treffen. Denn ab Mai bekommen die 400.000 Kunden mit Sky+ Pro Receiver ein neues Update für ihr TV-Bezahl-Abo. Und dann soll auch das neue Programmschema mit Punkt und Beistrich präsentiert werden, was die Übertragung der Fußball-Bundesliga ab der Saison 2018/19 anbetrifft. Sky sieht sich selbst immer mehr als Plattformbetreiber, der sich weiterhin dem Sport und der Unterhaltung verschrieben hat, wie Sky-Sprecher Michael Huebner betont.

Ab Mai wird für Kunden daher alles anders. Neue Services, neue Applikationen sowie neue Apps, die über die neue Plattform für die Abo-Kunden eingespielt werden. Für die Abo-Kunden in Österreich ändert durch das neue Sky-Produkt sich beim Preis nichts. Sky verspricht mit der neuen Technologie-Plattform Sky Q mehr und innovativere Service. Kunden können künftig bis auf fünf verschiedenen Endgräten das Programm des Bezahlsenders nutzen, ohne dass sie mehr als bisher bezahlen müssen.

Mit der neuen Plattform Sky Q werden auch neue Features freigeschaltet. Dazu zählen Funktionen wie Restart (unterbrochene Sendungen können neu gestartet werden), Autoplay (Sky Q spielt automatisch ganze Serienstaffeln), Features für die Mediathek sowie Sky Q App. Auch Apps der Konkurrenz - wie etwa die Mediathek von ARD - werden abrufbar sein. Und im Sommer wird eine Soundbox via Sky Q hinzugefügt. Für Netflix-Freunde hat Sky ebenso ein Angebot parat. Zuerst in Großbritannien, später in Deutschland, Österreich und Italien sind die Netflix-Angebote dann auch über Sky Q nutzbar.

Neue, einfache Tarife

In weiterer Folge sollen - voraussichtlich auch im Mai - neue Tarife angekündigt werden. „Die Tarife sollen einfacher werden, wir gehen da auch neue Wege“, sagt Sky-Sprecher Huebner. Sky will dem Trend unter anderem der Konkurrenz Rechnung tragen, die mit entsprechenden Paketpreisen in dem hart umkämpften TV- und Entertainment-Markt mitmischen. Wie die Netflix-Angebote bepreist werden, wollte Sky noch nicht verraten. „Die Frage, was muss ich wie kombinieren, wird künftig wegfallen“, kündigt Sky ein einfaches, übersichtlicheres Tarifschema an.

Zwei wichtige Säulen sind für Sky Austria die Senderechte für die Österreichs Fußball-Bundesliga sowie die Entertainment-Schiene mit eigenfinanzierten Filmproduktionen. Bei letzteren werden im Herbst weitere Eigenproduktion ausgestrahlt werden, 2019 sollen weitere folgen.

Der Fußball wird ab Sommer eine tragende Rolle für Sky in Österreich spielen. Im November 2017 hatte Sky die Ausschreibung für die Übertragungsrechte für Österreichs Top-Liga für die kommenden vier Jahre gewonnen plus einer Option für weitere vier Jahre. Ab der Saison 2018/19 überträgt Sky alle Spiele der von zehn auf zwölf Teams aufgestockten Bundesliga. Vier Live-Spiele wird Sky noch an das Free-TV abgeben.

Ankick im Mai

Für Sky ist der Gewinn der Übertragungsrechte finanziell von großer Bedeutung. „Wir werden dadurch weiter wachsen“, sagt Sky Österreich-Sprecher Huebner. Allerdings lässt sich Sky nicht gerne in die Karten schauen, wenn es um Zahlen, Daten und Fakten für die Tochtergesellschaften geht. Ob ein Wachstum im „einstelligen“ oder „zweistelligen“ Bereich angepeilt wird, wollte Sky nicht konkretisieren.

Derzeit hat Sky in Österreich rund 400.000 Kunden und bringt es auf einen Jahresumsatz von über 170 Millionen Euro (Stand: Juni 2017). Mit Fußball und in weiterer Folge mit der Entertainment-Schiene, vor allem mit Eigenproduktionen, soll der Umsatz und die Kundenanzahl weiter angekurbelt werden.

Wie berichtet zahlt Sky für die Übertragungsrechte für Österreichs Top-Fußballliga 34 Millionen Euro pro Saison. In Summe hochgerechnet auf alle acht Jahre ist der Deal rund 300 Millionen Euro schwer. Zur Disposition stehen noch immer die vier Spiele im Free-TV, die Sky an andere TV-Anbieter im Free-TV anbietet.

Die Entscheidung, wer vom Free-TV den Zuschlag bekommt, soll offiziell im Mai bekanntgegeben werden. Gemeinsam mit den Eckdaten für die Vermarktung der Bundesliga für die Saison 2018/19 will Sky nachdem Sky Q hochgefahren wird auch die neuen Partner bekanntgeben, wie Sky-Sprecher Michael Huebner bestätigt.

Für die Übertragung der Fußball-WM 2018 in Russland im Juni und Juli hat Sky gegenüber dem ORF den Kürzeren gezogen. Live-Spiele sendet Sky lediglich über die deutsche Niederlassung in top-moderner UHD-Qualität.

Die 2. Liga

Noch abwartend verhält sich Sky zu den Senderechten für die 2. Österreichische Bundesliga. „Das Gesamtpaket muss stimmen“, sagt Sky-Sprecher Dominik Lehner. Die Ausschreibung für die TV-Rechte der neuen 2. Liga mit nun 16 statt bisher zehn Klubs ist noch im Laufen. Interesse hat hier auch der ORF gezeigt. Die Sprachregelung ist da beim öffentlich-rechtlichen Sender ähnlich wie bei Sky. „Das muss man sich genauer ansehen, was da möglich ist“, sagte ORF-Sportchef Hans Peter Trost bereits im November im Gespräch mit dem trend.

Ob das Gesamtpaket passen wird, darf allerdings angezweifelt werden. Gleich mehrere Zweitligisten betrachten die 2. Liga mit 16 Klubs bereits als gescheitert, noch lange bevor der erste Ankick erfolgt ist.

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