OMV speckt weiter ab: Britische Tochter wird verkauft
Der Mineralöl- und Gaskonzern OMV verkauft seine britische Tochter um eine Milliarde Dollar an die britische Siccar Point Energy. Das Geschäft, das rückwirkend zu Jahresanfang 2016 gilt, wird den Betriebsgewinn um etwa 350 Millionen Euro drücken.

Mit dem Verkauf ihrer britischen Tochter holt sich die OMV dringend benötige Barmittel in die Kassen. Rund eine Milliarde Dollar kommen durch den Deal - Abnehmer ist rückwirkend per 1. Jänner 2016 die britische Siccar Point Energy. Schon davor hatte sich der Mineralöl- und Gaskonzern von seinen 49 Prozent-Beteiligung an der Gas Connect Austria getrennt und dadurch 601 Millionen Euro eingenommen.
"Der Verkauf unserer Upstream-Tochtergesellschaft in Großbritannien ist ein großer Beitrag zur Neujustierung und Optimierung des OMV Upstream Portfolios", erklärt OMV-Chef Rainer Seele dazu. OMV UK hat Anteile an 22 Lizenzen, die sich in den verschiedenen Stufen Produktion, Entwicklung, Erkundung und Aufsuchung befinden. „Entsprechend unserer Strategie werden wir den Investitionsbedarf für Tiefwasser-Offshore-Projekte reduzieren, um den Fokus auf Regionen mit niedrigeren Kosten zu legen“, erläutert Johann Pleininger, OMV Vorstand verantwortlich für Upstream.
Seele sieht sich bei der Umstrukturierung des Konzerns gut auf Kurs. Die Kennzahlen hätten sich gegenüber den Vorquartalen verbessert, das harte Kostensenkungsprogramm zeige Wirkung. im laufenden Jahr würden kostenseitig rund 100 Millionen Euro eingespart, 2017 weitere 150 Millionen.
OMV Generaldirektor Rainer Seele zum OMV Ergebnis für das dritte Quartal bzw. für Januar bis September 2016.
Im Upstream-Bereich lege das Unternehmen den Fokus weiterhin auf Projekte, die profitable Barrels liefern. Dadurch sei es möglich, die Investitionssumme im Jahr 2016 von geplanten 2,4 Milliarden Euro auf zwei Milliarden Euro zu reduzieren. Für 2017 sind nun Investitionen von 2,2 Milliarden Euro geplant, um 200.000 Euro weniger als bisher vorgesehen.
Im dritten Quartal hat die OMV gegenüber dem Vorjahr wieder um 12 Prozent weniger umgesetzt (5,25 Mrd. €). OMV lieferte ein robustes CCS EBIT vor Sondereffekten in Höhe von 415 Millionen Euro in Q3/16. Darüber hinaus erwirtschaftete OMV einen positiven Cashflow. Der operative Cashflow betrug 652 Millionen Euro und der freie Cashflow 239 Millionen Euro .”
Die OMV-Aktie AT0000743059 hat nach Bekanntgabe der Zahlen 2,27 Prozent ihres Werts abgegeben und ist auf 27,76 Euro gesunken.