Österreichs Arbeitsmarkt erholt sich vom Corona-Schock

Die Lage an Österreichs Arbeitsmarkt entspannt sich nach dem Höhepunkt der Corona-Krise weiter. Die Zahl der Arbeitnehmer in Kurzarbeit und der Arbeitslosen ist deutlich gesunken.

Österreichs Arbeitsmarkt erholt sich vom Corona-Schock

Erfreulich positive Nachrichten kommen von Österreichs Arbeitsmarkt. Zum ersten Mal seit dem Höhepunkt der Coronakrise liegt die Zahl der Kurzarbeiter in Österreich wieder unter einer Million. Aktuell befinden sich noch 812.745 Arbeitnehmer in Kurzarbeit, das sind den Angaben von Arbeitsministerin Christine Aschbacher zufolge um 326.000 weniger als noch in der Vorwoche.

Aschbacher begründete den Rückgang mit vergleichsweise wenigen Verlängerungsanträgen. Erst 17.000 der insgesamt 110.000 Firmen hätten die Kurzarbeit für weitere drei Monate beantragt. Unternehmen, die mit 1. März Kurzarbeit eingeführt haben, bleibt allerdings noch eine Woche Zeit, diese zu verlängern. Mitte Juni ist in vielen Betrieben die Kurzarbeit ausgelaufen. Dort kann bis Mitte Juli nachträglich frü weitere drei Monate verlängert werden.

Auch die Arbeitslosenzahlen gehen weiter zurück. Derzeit sind 422.765 Personen beim AMS arbeitslos gemeldet und 47.611 Personen befinden sich in Schulung. In Summe sind das 470.376 und 10.520 weniger als in der Vorwoche.

Neue Corona-Kurzarbeit

Die Verhandlungen über ein neues Corona-Kurzarbeitsmodell laufen indessen weiter. Ministerin Aschbacher wollte den Verhandlungen nicht vorgreifen, stellte aber fest, dass bestimmte Branchen länger oder zeitverzögert betroffen sind.

Für Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer kommt die in den Verhandlungen von der Gewerkschaft geforderte generelle Verkürzung der Arbeitszeit auf 35 Stunden nicht in Frage. "Ich spreche mich dezidiert und klar gegen jegliche Form der Arbeitszeitverkürzung aus", erklärte Mahrer. "Es ist nicht die Zeit, um über eine Arbeitszeitverkürzung nachzudenken. Wir verhandeln sozialpartnerschaftlich ein Kurzarbeitsmodell, nicht aber ein Arbeitszeit-Verkürzungsmodell."

Das neue Modell müsse in den Herbst und Winter hinein weiterreichen und müsse "unbürokratischer, fairer und einfacher als jetzt" werden, so Mahrer. Es solle nur bezahlt werden müssen, was auch tatsächlich gearbeitet werde. " Es braucht ein rundes Paket mit Qualifikationsmaßnahmen, mehr Mobilität am Arbeitsmarkt und grundsätzlich müssen möglichst viele aus der Kurzarbeit und der Arbeitslosigkeit in die Vollbeschäftigung kommen", betont Mahrer.

Die Prognosen zeigten, dass die Produktion im dritten und im vierten Quartal aber auch darüber hinaus im Winter zum Teil schwach werden könnte, etwa im Anlagenbau, wo große Projekte abgearbeitet werden und es danach womöglich an neuen fehle. "Es wird wohl einen Rückgang geben."

Gewerkschaft: Modell "90 für 80"

Die GPA-djp stellte zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit das "Modell 90 für 80" vor. Dabei soll die Arbeitszeit auf 80 Prozent reduziert werden. Das Gehalt reduziert sich allerdings nur auf 90 Prozent. Die Differenz soll vier Jahre lang das AMS tragen, um den Einstieg in die Arbeitszeitverkürzung zu attraktivieren. Voraussetzung sei, dass für die freiwerdende Zeit eine neue Arbeitskraft aufgenommen wird. Das Modell soll freiwillig sein, die betreffenden Arbeitnehmer sollen zustimmen müssen, so die Gewerkschaft in einer Aussendung.

"Das Modell '90 für 80' macht es möglich, dass vier Beschäftigte auf eine Vier-Tage-Woche umstellen und für die freiwerdende Zeit eine zuvor arbeitslose Person angestellt wird. Das kommt dem Wunsch vieler Beschäftigter nach kürzeren Arbeitszeiten nach und bekämpft die Arbeitslosigkeit", so GPA-djp-Chefin Barbara Teiber. Auch Arbeitgeber profitierten von diesem Modell. "Zahlreiche Studien zeigen, dass kürzere Arbeitszeiten die Produktivität steigern", so Teiber.

Das Modell "90 für 80" ist eine Weiterentwicklung des bereits bestehenden Solidaritätsprämienmodells. Es dient zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Parallel setzt sich die GPA-djp weiterhin für ein weiteres Kurzarbeitsmodell ein, das in Unternehmen, die von der Krise hart getroffen wurden, Beschäftigung sichert. Dieses dürfe zu keinen Verschlechterungen für Arbeitnehmer im Vergleich zum jetzigen Modell führen.

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