Prozess: Paul Koch gegen Kika-Leiner
Paul Koch, Enkel des Leiner-Gründers Rudolf Leiner und Sohn von Kika-Gründer Herbert Koch, kämpft gegen den einstigen Familienbetrieb um zugesagte Gehalts- und Prämienzahlungen. Kolportierte Summe: 700.000 Euro.
Paul Koch, Ex-Kika-Leiner-CEO, klagt Kika-Leiner
Bei der Übernahme der Nummer zwei am heimischen Möbelmarkt vor zwei Jahren war verlautet worden, dass Paul Koch CEO des Konzerns bleiben sollte. Auf Wunsch des neuen Eigentümers, des südafrikanischen Steinhoff-Konzerns. Ein Zeichen der Kontinuität und des guten Einvernehmens.
Ein Jahr später war er gekündigt. Jetzt kämpft der Enkel des Leiner-Gründers Rudolf Leiner und Sohn von Kika-Gründer Herbert Koch gegen den einstigen Familienbetrieb vor dem Arbeitsgericht Sankt Pölten um zugesagte Gehalts- und Prämienzahlungen. Kolportierte Summe: 700.000 Euro.
George und das Gericht bestätigen die Klage.
Am Lebenswerk der Kochs wird schon zwei Jahre nach der Übernahme heftig gerüttelt. Steinhoff macht der Zukauf mehr Probleme als erwartet: Mit George wurde nach Hermann Wieser bereits der zweite Geschäftsführer eingesetzt.
Es wird jetzt offenkundig, dass das Geschäft von Kika und Leiner mit aktuell 7000 Mitarbeitern und 960 Millionen Euro Umsatz schon zum Zeitpunkt der Steinhoff-Übernahme alles andere als rosig aussah. „Die Kochs haben den Laden nicht verkauft, weil er so gut lief“, stellt George klar. Und das sei noch milde ausgedrückt.
In Summe haben sich in den drei wichtigsten Gesellschaften im Lauf der Jahre Verluste von über 80 Millionen Euro angehäuft. Das Auslandsgeschäft, das in der MEG Möbelhandels GmbH gebündelt ist, weist ein Minus von 35,1 Millionen Euro auf, die Kika Möbelhandels GmbH kumuliert Minus 28,4 Millionen und der Rudolf Leiner GmbH fehlen 17,6 Millionen.
Die Kika-Töchter in Kroatien und Serbien wurden ausgegliedert, die fünf Kika-Märkte auf die Steinhoff-Diskontmarke Emmezeta umgemodelt. Allein in Kroatien soll der Verlust zuletzt über sieben Millionen Euro betragen haben.
Von einer raschen Sanierung ist nicht auszugehen.
Den ganzen Artikel lesen Sie im Wirtschaftsmagazin trend, Ausgabe Juli 2015
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