Infografik: Lebensmittel sind der größte Umsatzbringer im Handel

Österreichs Einzelhandel hat im Juni mit +1,1 Prozent gegenüber Mai die zweithöchste Steigerungsrate innerhalb aller 28 EU-Staaten erzielt. Spitzenreiter im Juni war Deutschland mit +1,3 Prozent. Der EU-Durchschnitt lag bei +0,3 Prozent, die Eurozone verzeichnete einen Anstieg um 0,4 Prozent, geht aus den jüngsten Zahlen von Eurostat vom Dienstag hervor.

Infografik: Lebensmittel sind der größte Umsatzbringer im Handel

Im Mai hatte das Absatzvolumen im Einzelhandel in Österreich laut Eurostat-Zahlen noch ein Minus von 0,7 Prozent einfahren müssen. Eine gegenteilige Entwicklung verzeichnete von Mai auf Juni Belgien. Hatte es im Mai noch ein Plus von 1,1 Prozent gegeben, mussten die Belgier nunmehr ein Minus von 0,4 Prozent hinnehmen.

Hinter Deutschland und Österreich liegen Polen (+1,0 Prozent), Estland (+0,9 Prozent), Schweden und Slowakei (je +0,5 Prozent), Rumänien (+0,4 Prozent), Bulgarien (+0,3 Prozent), Frankreich und Irland (je +0,2 Prozent) und Großbritannien (+0,1 Prozent).

Einzelhandel im Wandel | Create Infographics



Das größte Minus im Einzelhandel registrierte Finnland (-1,8 Prozent) vor Portugal (-1,4 Prozent), Malta (-1,1 Prozent), Spanien (-0,8 Prozent), Dänemark (-0,5 Prozent), Belgien, Lettland, Litauen und Ungarn (je -0,4 Prozent) und Slowenien (-0,1 Prozent). Keine Daten lagen aus Tschechien, Griechenland, Kroatien, Italien, Zypern und Niederlanden vor.

Im Jahresvergleich - Juni 2013 zu Juni 2014 - verzeichnete die EU laut Eurostat ein Plus von 2,5 Prozent, die Eurozone einen Anstieg um 2,4 Prozent. Österreich lag hier mit +2,0 Prozent unter dem Durchschnitt. Den stärksten Zuwachs gab es hier in Luxemburg (+12,9 Prozent), vor Rumänien (+10,0 Prozent), Estland (+7,8 Prozent) und Frankreich (+4,9 Prozent). Das höchste Minus fuhr Slowenien (-2,6 Prozent) ein, gefolgt von Finnland und Malta (je -1,5 Prozent). Die Statistik Austria sieht beim österreichischen Einzelhandel von Juni 2013 auf Juni 2014 vorläufigen Zahlen zufolge nominell ein unverändertes Ergebnis und real - also unter Berücksichtigung der Inflation - ein Minus von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Statistik Austria: Lebensmittel wachsen am meisten

Der größte Umsatzbringer im österreichischen Handel ist weiterhin der Einzelhandel mit Lebensmitteln, schreibt die Statistik Austria in einer Aussendung: Hier wird nominell ein Plus von 2,5 Prozent und inflationsbereinigt ein leichtes Plus von 0,4 Prozent verzeichnet.

Der Einzelhandel mit Bekleidung und Schuhen erreichte nominell +2,5 Prozent und real +2,9 Prozent, gefolgt vom Einzelhandel mit Möbel, Heimwerkerbedarf und Elektrowaren, der ein nominelles Plus von 1,6 Prozent erzielte (real +0,5 Prozent). Die Apotheken und der Einzelhandel mit Kosmetika mussten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Umsatzrückgänge von 1,0 Prozent nominell und 1,9 Prozent real hinnehmen. Auch der sonstige Einzelhandel zeigte sowohl nominell mit 1,6 Prozent als auch real mit 1,5 Prozent ein rückläufiges Ergebnis.

Umsatzveränderung Juni 2013 im Vergleich zum Vorjahr | Create Infographics


Dem Handel mit Lebensmitteln kommt zugute, dass er vom Boom des E-Commerce relativ verschont bleibt. Zwar gibt es bereits Unternehmen wie das Wiener Kochabo.at oder das deutsche Hellofresh.de, die Nahrungsmittel an die Haustür liefern - diese Angebote sind aber ein Nischenprogramm im Vergleich zu anderen Segmenten: Einer Studie des Beraters RegioPlan Consulting zufolge setzte der Onlinehandel in Österreich 5,5 Milliarden Euro im vergangenen Jahr um - das entspricht in etwa dem Umsatz der flächenmäßig 30 größten Shopping Center Österreichs. Im vergangenen Weihnachtsgeschäft setzte laut Wolfgang Richter, Geschäftsführer bei RegioPlan Consulting, der Online-Handel mehr um als die gesamte Mariahilfer Straße.