Putz-Startup Helpling zieht sich aus Österreich zurück
Das Berliner Startup stellt nach nur eineinhalb Jahren am österreichischen Markt vorerst sein Geschäfte ein. Offiziell pausiert das Unternehmen und will sich auf die Kernmärkte fokussieren.
Helpling: Die Online-Vermittlung von Putzkräften wird in Österreich vorerst eingestellt.
Ab Freitag, den 18.12.2015 sind keine neuen Buchungen mehr über helpling.at möglich. Alle gebuchten Aufträge auf der Vermittlungsplattform werden bis zum 31.12.2015 durchgeführt. Gutscheine aus Kennenlern-Angeboten können ebenso nur noch bis morgen gebucht und bis Ende des Jahres genutzt werden.
Mit der Auszeit ist kein Stellenabbau verbunden, so das Unternehmen. Helpling konzentriert die internen personellen Ressourcen, wie Callcenter und Marketing, auf den deutschen Markt. Die Reinigungskräfte arbeiteten von Beginn an als Selbständige mit Gewerbeschein und müssen nun auf die Online-Vermittlung von Kunden über helpling.at verzichten. Unternehmenssprecher Philipp Hinz versichert, dass Helpling, sofern es gewünscht ist, beide Seiten dabei unterstützen wird, die Beziehungen aufrecht zu erhalten.
Rocket Internet: Rückzug nach steilem Wachstum
Die Samwer-Brüder setzen bei ihren Unternehmungen auf schnelles Wachstum. So auch bei Helpling: Mehr als 56 Millionen Euro hat das von Rocket Internet gestartete Unternehmen von bedeutenden Investoren hierfür eingesammelt. Seit Oktober 2015 hat sich Helpling aus den Ländern Brasilien, Schweden, Spanien und Kanada zurückgezogen. Nun folgt auch der Nachbar Österreich. Das Kerngeschäft beschränkt sich nun auf Deutschland, Frankreich, die Niederlande und Großbritannien.
Keine Angaben macht das Unternehmen dazu, wie lange die Pause dauern wird. Der Putzkräftevermittler arbeitet derzeit an der technischen Weiterentwicklung seines Dienstes.
Pressesprecher Philipp Hinz: “Es war eine sehr spannende Erfahrung für uns, in Österreich rund anderthalb Jahre aktiv zu sein. Doch in Anbetracht der relativen Entwicklung und Größe des Marktes haben wir uns dazu entschieden, uns vorerst auf unsere Kernmärkte zu fokussieren. Es gibt weiter viele ungelöste Herausforderungen auf dem Markt für haushaltsnahe Dienstleistungen: Schwarzmarkt, mangelnder Zugang zu Dienstleistern, Intransparenz. Wir sind stolz darauf, dass wir unseren Teil dazu beigetragen haben, diese Herausforderungen zu adressieren.”