Der Grawe-Krimi

Die Grawe-Bankengruppe steht im Visier der Justiz. Grawe-Boss Othmar Ederer werden Bilanzfälschung und Untreue vorgeworfen. Der Take-over der Kirchenbank Schelhammer ist gefährdet.

Der Grawe-Krimi

Eine kurze E-Mail von Mitte 2007 könnte dem einflussreichen Finanzmanager Othmar Ederer nun zum Verhängnis werden. Im Frühjahr 2007 hatte Werner Schmidt, der damalige Vorstandschef der Bayerischen Landesbank, dem Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider die Zustimmung für die Übernahme der mehrheitlich im Landesbesitz befindlichen Hypo Group Alpe-Adria teuer abgelöst - mit einem illegalen "Millionensponsoring", wie die Münchner Justiz 2014 urteilte. Kurz nach dem kriminellen Gegengeschäft muckte auch Ederer als Chef der Grazer Wechselseitigen Versicherung (Grawe) auf. Auch sein Wort hatte für die Bayern Gewicht, weil die Assekuranz zweitgrößter Hypo-Group-Aktionär war.

"Die Grawe stimmt dem Deal mit der Bayerischen Landesbank nur dann zu", so Ederer im E-Mail vom 20. Mai 2007, wenn "die Grawe für den Consultantsverkauf einen Betrag von 20 Millionen Euro innerhalb von zwei Jahren erhält." Die "Hypo Consultants" war eine auf Ost-Immobiliengeschäfte spezialisierte Banktochter. Der elektronische Brief ging an Tilo Berlin und Wolfgang Kulterer, die den Hypo-Deal mit den Bayern arrangiert hatten. Schmidt einigte sich mit Ederer. Sowohl der Grawe als auch den restlichen Hypo-Altaktionären Land Kärnten, Berlin & Co und der Mitarbeiterstiftung wurde insgesamt 50 Millionen Euro versprochen - als "Sonderdividende".

Lesen Sie den ganzen Artikel in FORMAT Nr. 1-2/2015
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