ÖIAG: Andritz-Chef Leitner verlässt Aufsichtsrat
Das Personal-Karussell bei der ÖIAG dreht sich weiter: Andritz-Chef Wolfgang Leitner verlässt - "aus zeitökonomischen Gründen" - den Aufsichtsrat der Staatsholding. "Die Nachbesetzung läuft" heißt es von Seiten der ÖIAG.
Andritz-Chef Wolfgang Leitner ist seit 21. Oktober nicht mehr Aufsichtsratsmitglied bei der ÖIAG.
Das Personalringelspiel bei der Staatsholding ÖIAG dreht sich nicht nur in Sachen Alleinvorstand Rudolf Kemler. Aufsichtsratsmitglied Wolfgang Leitner hat, wie die ÖIAG gegenüber der APA bestätigt, das Gremium über eine schriftliche Mitteilung mit 21. Oktober verlassen.
Ein Sprecher der Andritz AG hat Freitagvormittag darauf Wert gelegt, dass sich Andritz-Chef Wolfgang Leitner "aus zeitökonomischen Gründen" aus dem Aufsichtsrat (AR) der Staatsholding ÖIAG zurückgezogen hat. Die Zurücklegung des Mandats habe nichts mit den Vorgängen in der ÖIAG bzw. in manchen ihrer Beteiligungen zu tun. Leitner war erst seit Juni Gremiumsmitglied gewesen.
Aktienrechtlich läuft zwar de jure eine vierwöchige Frist, da in dieser Zeit aber keine Aufsichtsratssitzung anberaumt ist, ist Andritz-Chef Leitner de facto nicht mehr Mitglied, hieß es am Freitagvormittag aus der Staatsholding. Die Sitzung zur Absetzung von Kemler dürfte sich Leitner gestern offenbar nicht mehr antun haben wollen. "Die Nachbesetzung läuft." Dies gelte genau so für den noch vakanten Aufsichtsratssitz der schon zuvor zurückgetretenen Brigitte Ederer.
Die ÖIAG war vor der Verkürzung des Alleinvorstandsmandats von Kemler medial stark ins Gerede gekommen, da der Einstieg von America Movil in die Telekom Austria, deren Staatsanteile die ÖIAG verwaltet, teils kritisch gesehen wird und es rund um die Absetzung von OMV-Chef Gerhard Roiss zu Indiskretionen gekommen war.