ÖBIB-Chefin: Geld für Telekom-Kapitalerhöhung leicht zu besorgen
Martha Oberndorfer, Chefin der Staatsholding ÖBIB (vormals ÖIAG), sieht kein Problem das Geld für eine Kapitalerhöhung bei der Telekom Austria zu beschaffen. Die Entscheidung darüber sei aber Aufgabe der Politik. Die ÖBIB habe keinen Auftrag zu privatisieren oder Anteile zu erwerben. Die Auslandsaktivitäten der Casinos Austria (Casag) seien "schwer zu managen".
ÖBIB-Chefin Martha Oberndorfer hält sich noch bedeckt zu den Strategien der Staatsholding bei Telekom und OMV.
Eine Kapitalerhöhung für die Telekom Austria? Martha Oberndorfer, Chefin der Staatsholding ÖBIB, sieht darin kein Problem. Falls nötig wäre für die Republik Österreich das Geld für eine Telekom-Austria-Kapitalerhöhung sehr rasch am Markt aufzutreiben, meint sie. Zu entscheiden ob man das wolle sei aber Aufgabe der Politik.
"Politik zu machen ist nicht Aufgabe der ÖBIB-Generalsekretärin", lautet für Oberndorfer, die seit Anfang Juni die ÖIAG-Nachfolgegesellschaft leitet, das Credo. Sie sei lediglich die Portfolio-Managerin der Staatsanteile etwa bei Telekom (28,42 Prozent), OMV (31,50 Prozent), Post (52,85 Prozent) oder der Casinos Austria AG (Casag; 33,24 Prozent).
Aktuell habe sie, respektive die ÖBIB, keinen Auftrag weitere Teile der Unternehmen zu privatisieren oder umgekehrt Anteile zu erwerben.
Glück mit Casinos
Bei der Casag etwa habe die ÖBIB ihr strategisches Beteiligungsmanagement so eingebracht, dass dort seit Frühsommer eine Wertsteigerung von 40 Prozent gelungen sei. Bei der Casag muss man sich aus ihrer Sicht insbesondere die Auslandsaktivitäten des Glücksspielkonzerns anschauen. Denn "auf jedem Kontinent mit ein Bissl was" vertreten zu sein, sei "schwer zu managen". Sinn machten Auslandsbeteiligungen nur, wenn positive Beiträge zurückfließen, meinte Oberndorfer im Klub der Wirtschaftspublizisten - das lukrierte Steueraufkommen bleibe in der Regel aber vor Ort.
Beim heimischen Öl- und Gaskonzern OMV sieht die ÖBIB-Chefin den Prozess zur Vorbereitung einer neuen Strategie auf einem guten Weg. Nach Angaben aus der OMV von vor zwei Monaten will der Konzern die Ergebnisse seiner Strategieüberprüfung Anfang 2016 präsentieren. Auch zur OMV will Oberndorfer die Strategie aber nur mit den Organen des Unternehmens und nicht mit der Öffentlichkeit diskutieren, wie sie betonte. Auch zum Vertrag mit dem Syndikatspartner der Republik, der IPIC, könne sie nichts sagen, da der Vertrag nicht öffentlich sei.
Schlanke Strukturen
Die ÖBIB selbst müsse "effizient und schlank" organisiert sein, das stehe auch im Gesetz. Als sie in die Staatsholding gekommen sei, habe sie "16 Mitarbeiter und sechs Bereichsleiter" vorgefunden - da liege es auf der Hand, dass Maßnahmen zu setzen gewesen seien. Unter Ausnutzung etwa von natürlichen Abgängen werde man mit zwölf Personen das Auslangen finden, auch gebe es zwei Prokuristen.
Zu ihrem Gehalt an der Spitze des republikeigenen Unternehmens wollte sich Oberndorfer nicht äußern. Ihr Gehalt oder Gehaltsbestandteile sollten nicht öffentlich diskutiert werden, meinte sie.