Oberösterreichische Papierfabrik vor Massenkündigung
Die Papiernachfrage ist stark eingebrochen. Das setzte der oberösterreichischen Papierfabrik Steyrermühl so zu, dass nun 125 Mitarbeiter entlassen werden müssen. Verhandlungen über ein Sozialpaket beginnen bereits.
Die Papierbranche ist stark unter Druck. Massenentlassungen die Folge.
In der oberösterreichischen Papierfabrik Steyrermühl gehen 125 Arbeitsplätze verloren. Grund für die Streichungen durch die finnische Konzernmutter UPM-Kymmene ist eine rückläufige Papiernachfrage. Weitere 150 Stellen gehen am Standort Augsburg in Bayern verloren, in Summe 275 Arbeitsplätze. UBM verspricht sich jährlich Einsparungen von etwa 30 Mio. Euro, wie am Donnerstag erklärt wurde.
Im November würden Verhandlungen mit den Mitarbeitern und den Arbeitnehmervertretern in Österreich und in Deutschland aufgenommen, je eine Papiermaschine will man in OÖ und in Bayern nach Abschluss der Mitarbeiterverhandlungen schließen. Aktuell beschäftigt das Werk in OÖ 400 Mitarbeiter, in Ausburg 440 Leute.
UPM plant nach eigenen Angaben die dauerhafte Kapazitätsreduzierung bei grafischen Papieren in Europa um 305.000 Tonnen pro Jahr. Konkret sollen zwei Papiermaschinen auf Dauer geschlossen werden, die SC-PM 3 in Steyrermühl und die SC-PM 2 in Augsburg. Diese beiden Maschinen seien "wegen ihrer Dimension, ihres technischen Alters und des geringen Einsparpotenzials die am wenigsten wettbewerbsfähigen SC-Papiermaschinen innerhalb von UPM".
Mit den geplanten Maßnahmen sichere man eine effiziente Verwendung der verbleibenden fünf SC-Papiermaschinen ab. In beiden Werke werde die Papierproduktion auf den noch verbleibenden und wettbewerbsfähigen Maschinen fortgesetzt, heißt es in einer Aussendung. UPM Steyrermühl verfügt aktuell über eine Kapazität von 485.000 Jahrestonnen, UPM Augsburg über 498.000 t. Der UPM-Konzern setzt mit 19.600 Mitarbeitern 10 Mrd. Euro um.
Für die Mobilisierung der jährlich rund 30 Mio. Euro Kosteneinsparung fallen bei UPM zunächst einmal im 4. Quartal 2016 Rückstellungen in Höhe von etwa 75 Mio. Euro als Sondereffekt an, davon etwa 45 Mio. Euro Cash-Kosten.
Wie in den anderen Bereichen der grafischen Papierherstellung sei während der letzten Jahre auch die Nachfrage nach SC-Papieren - ungestrichene, holzhaltige "super-calendered" Papiere - zurückgegangen, so Winfried Schaur, Executive Vice President von UPM Paper ENA: "Es wird erwartet, dass sich dieser Rückgang fortsetzt."