Novomatic-Eigentümer Graf steigt bei René Benkos Signa aus
Novomatic-Eigentümer Johann Graf steigt überraschend als Investor der Signa Prime Selection aus. Er verkauft seine Anteile an die im Eigentum von René Benko stehende Signa Prime Holding.
Fünf Jahre war Novomatic-Eigentümer Johann Graf (re.) als Aktionär bei René Benkos (li.) Signa Prime Selection mit an Bord. Kürzlich hat er seine Anteile verkauft.
Mehr als 200 Millionen Euro – so viel wie noch nie – will der Tiroler Immobilien-Tycoon René Benko im Laufe dieses Jahres an die Aktionäre der Signa Prime Selection auszahlen. Diese Gesellschaft umfasst vorwiegend Immobilien in Toplagen wie das „Goldene Quartier“ in Wien und die KaDeWe-Standorte in Deutschland. Der Großteil dieser Dividende kommt Benko selbst beziehungsweise seiner Familie zugute, die die Mehrheit am Unternehmen besitzt.
Neben Benko dürfen sich auch Bau-Unternehmer Hans-Peter Haselsteiner (10 Mio. €), die Privatstiftung der Formel-eins-Legende Niki Lauda (1,84 Mio. €), Ex-Skirennläufer Harti Weirather (2,2 Mio. €) sowie der deutsche Unternehmensberater Roland Berger (3,9 Mio. €) über den üppigen Geldregen freuen. Ein prominenter Investor ist heuer allerdings nicht mehr mit dabei: Novomatic-Eigentümer Johann Graf, der nach Informationen seiner Investmentgesellschaft Novo Invest seine Anteile an der Signa Prime Selection bereits zu Jahresende 2019 an die Signa Prime Holding, also Benko, verkauft hat.
Graf ist 2015 als Aktionär eingestiegen und hat zuletzt etwas mehr als ein Prozent an Benkos Gesellschaft besessen. Als Grund für den Ausstieg nennt die Novo Invest „den üblichen Veranlagungshorizont von fünf Jahren“, der dieses Jahr erreicht wurde. Man stehe nach wie vor in einer professionellen Geschäftsbeziehung zur Signa und wünsche weiterhin viel Erfolg.
Weiterer prominenter Aussteiger
Bereits vor Graf hat es prominente Abgänge aus dem Aktionariat der Signa Prime Selection gegeben: 2017 ist Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking nach Differenzen mit Benko ausgeschieden.
Der hohe Bilanzgewinn der Signa Prime Selection von mehr als 640 Millionen Euro (zum Vergleich: im Jahr 2018 betrug er 291,3 Millionen Euro) wurde durch eine erstmalige Vollkonsolidierung der Kaufhof-Immobilien sowie eine Aufwertung aller Immobilien möglich.
Die „Fair-Value-Anpassung“ wie sie in die Bilanz genannt wird, erfolgte von 324 (2018) auf 933 Millionen Euro. Insgesamt betrug der Wert der Luxus-Immobilien von Benko zuletzt 15 Milliarden Euro. In Deutschland hat Benko für die Karstadt-Kaufhof-Mitarbeiter staatliche Kurzarbeit in Anspruch genommen