Neues Hilfspaket für Wiener EPU, KMU und Tourismus

Die Stadt Wien hat ein viertes Hilfspaket für die Wirtschaft der Stadt geschnürt. Im Fokus stehen EPU und KMU und die Tourismuswirtschaft der Stadt. 23 Millionen Euro werden ausgeschüttet. Die Details zum neuen Hilfspaket.

Peter Hanke, Wiener Finanz- und Wirtschaftsstadtrat

Peter Hanke, Wiener Finanz- und Wirtschaftsstadtrat

Die Stadt Wien hat ein neues, viertes Corona-Hilfspaket für die Wirtschaft geschnürt. Das von der SPÖ/NEOS Stadtregierung geschnürte Maßnahmenbündel ist 23 Millionen Euro schwer. Im Fokus der Förderungen stehen Ein-Personen-Unternehmen (EPU), kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie die Themenbereiche Geschäftsbelebung und Tourismus, konkret Kongresse und auch Firmentagungen.

Im Rahmen der vorangegangenen drei Corona-Hilfspaketen hat die Stadt bereits rund 450 Millionen Euro bereitgestellt. Davon flossen bisher rund 160 Millionen Euro in die Unterstützung der Wiener Wirtschaft und des städtschen Tourismus.

"Dieses vierte Corona-Paket richtet sich insbesondere an das Thema Wirtschaft und im Speziellen an die EPUs", sagt der für Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke bei der Präsentation der Förderung. Hanke betont, dass das Hilfspaket als zusätzliche Maßnahme zu den weiter bestehenden Maßnahmen des Bundes wie dem Fixkostenzuschuss oder die Kurzarbeit zu verstehen ist. Hanke: „Es ist wichtig, gemeinsam mit den Wiener Unternehmern die Wirtschaft in unserer Stadt wieder hochzufahren und einen weiteren Schritt aus der Pandemie in die Zukunft zu gehen."

Start im März 2021

Das vierte Wiener Corona-Hilfspaket startet mit 1. März 2021 und lässt sich grob in zwei Bereiche gliedern: 19 der 23 Millionen Euro sind für eine Innovationsoffensive in der Wiener Wirtschaft reserviert, vier Millionen für den Wiener Tourismus.

Mit der Corona-Krise und den getroffenen Restriktionen ist die Bruttowertschöpfung in Wien im Jahr 2020 um 6,2 Prozent und in Österreich um 6,7 Prozent zurückgegangen. Der Tourismus in Wien ist durch die hohe Abhängigkeit vom internationalen Städte- und Kongresstourismus besonders stark betroffen, ebenso Handel, Verkehr, Beherbergung, Gastronomie sowie persönliche Dienstleister (wie Friseure oder Nagelstudios) und die Kultur- und Unterhaltungsbranche.

Für 2021 wurde zuletzt eine moderate Erholung der Bruttowertschöpfung von 2,4 Prozent prognostiziert, die aufgrund des Lockdowns im Jänner jedoch vermutlich geringer ausfallen wird. Daher sind weitere Fördermaßnahmen und Unterstützung der öffentlichen Hand dringend notwendig.


Förderungen des 4. Corona-Hilfspakets


Bis zu 7.000 Euro pro EPU

EPU wurden in ganz Österreich außerordentlich hart von der Pandemie getroffen. Und besonders konzentriert sich das Problem in der Bundeshauptstadt, denn EPUS machen rund 60 Prozent der Wiener Unternehmen aus. „Unsere rund 65.000 Wiener EPU sind das Rückgrat unseres Wirtschaftsstandorts. Ob Handwerker, Gewerbetreibende, Kreative oder Personaltrainer – wir brauchen sie alle, denn sie machen Wien erst so richtig lebenswert“, betont Hanke.

Mit der EPU-Förderung Wiener Unternehmer, die Corona-bedingt neue Geschäftsfelder entwickeln oder wesentliche Veränderungen an ihrem Geschäftsmodell vornehmen müssen, mit bis zu 7.000 Euro unterstützt. Insgesamt stehen für diesen Fördertopf zehn Millionen Euro bereit. Das Förderprogramm startet am 1. April 2021.

Belebung von Geschäftslokalen

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Belebung der Erdgeschoßzonen und Aktivierung leerstehender Geschäftslokale. Vor allem diese Flächen sorgen dafür, dass sich Menschen in ihrem Grätzel zu Hause fühlen. Damit es Betrieben leichter fällt, leerstehende Geschäftslokale zu bespielen, wird eine bereits bestehende Förderung vereinfacht und verbessert, beispielsweise durch Erhöhung der Fördersumme auf bis zu 25.000 Euro pro Projekt.

Zusätzlich können im Rahmen der Initiative „Geschäftsbelebung Jetzt“ ab dem 1. März auch Zwischennutzungen gefördert werden. Der zuvor obligatorische Mietvertrag über zumindest drei Jahre ist nicht mehr notwendig. Das zur Verfügung gestellte Fördergeld wird dafür deutlich aufgestockt, insgesamt sind jetzt vier Millionen Euro in diesem Topf bei der Wirtschaftsagentur Wien veranschlagt.

Unterstützung für Kreative und Innovative

Weiters startet nach der Erstauflage im Vorjahr mit 1. März die zweite Runde von "Creatives for Vienna II" - ein Wettbewerb für "junge Kreative und Pioniere mit guten Ideen", wie Hanke umriss. Dabei werden kreative Lösungen für die Stadt gesucht. Die maximale Fördersumme pro Projekt beträgt 7.000 Euro. Insgesamt steht eine Million Euro zur Verfügung. Im Vorjahr ist der Wettbewerb laut Stadtrat gut gelaufen, es gab mehr als 700 Einreichungen, 240 wurden prämiert.

Am 1. April startet außerdem eine Neuauflage von "Innovate4Vienna II". Dabei gibt es finanzielle Unterstützung KMU, damit diese ihre Businesspläne pandemie-bedingt adaptieren oder auch neue Initiativen angehen können. Dabei werden Einzelförderungen von bis zu 200.000 Euro ausgeschüttet, so Hanke. Im Vorjahr gab es beispielsweise Subventionen für das "Plaudernetz", einen in Wien entwickelten Covid-Schnelltest oder ein Online-Trainingsportal für medizinisches Personal.

Hilfe für den Kongresstourismus

Auch für den schwer gebeutelten Tourismus gibt es im Rahmen des vierten Hilfspakets Fördergelder - konkret für den Neustart der Kongressbranche. Die Bedeutung des Kongresstouriusmus ist evident. Vor Ausbruch der Pandemie sorgten Kongresse und Firmentagungen in Wien für rund eine Milliarde Wertschöpfung pro Jahr, im langjährigen Vergleich kam jede achte Nächtigung in Wien durch eine Tagung zustande. Im bisherigen Rekordjahr 2018 sicherte Wiens Meeting-Industrie mehr als 21.000 Ganzjahresarbeitsplätze und sorgte österreichweit für ein Steueraufkommen jenseits der 300-Millionen-Euro-Grenze.

Kongressgäste sind dabei besonders ausgabefreudig: Während ein durchschnittlicher Gast in Wien pro Tag insgesamt 276 Euro ausgab (Wert 2019), so betrugen ebendiese Ausgaben beim Kongressgast mit 541 Euro pro Tag beinahe das Doppelte. Durch die Pandemie und den damit verbundenen Ausfall von Tagungen entgehen Wien und Österreich derzeit rund 100 Millionen Euro pro Monat an Wertschöpfung und Steuereinnahmen.

Im Zuge der neuen Kongressförderung des WienTourismus werden vier Millionen Euro beim Vienna Convention Bureau für Kongresse und Firmen-Events bereitgestellt.

„Kongresse und Firmenveranstaltungen werden nach der Covid-19-Pandemie nicht nur eine wichtige Rolle für die Erholung von Wiens Tourismus spielen, deren Anlaufen soll auch wegen ihrer Rolle als Triebfeder für die Internationalisierung der Stadt und den gesamten Wirtschaftsstandort entsprechend gefördert werden" sagt Hanke. Die Mittel sollen nicht nur für die Akquise von großen Verbandskongressen, sondern nun erstmals auch für Firmenveranstaltungen eingesetzt werden könen. "Das ist eine doppelte Wirtschaftsförderung - einerseits für Unternehmenstagungen, und andererseits für Auftragnehmer wie Hotels, Gastronomie und Eventveranstalter“, erklärt Hanke. Aktuell laufen seitens WienTourismus mehr als 100 Bewerbungen für internationale Kongresse und Corporate Events mit Teilnehmer*innen-Zahlen verschiedener Größenordnung, die ab der zweiten Jahreshälfte 2021 bis 2030 stattfinden sollen.

Sonderförderung Hybride Events

„Mit einem eigenen Sonderförderpaket stellen wir dem WienTourismus und seinem Vienna Convention Bureau ein wichtiges Werkzeug für die Akquise von Kongressen und Corporate Events zur Verfügung“, so Hanke. Die Details werden derzeit noch ausgearbeitet. Verschiedene Fördermodule, gestaffelt nach Teilnehmerzahl, sind in Planung. Fest steht bereits, dass es ein Modul extra zur Förderung der gerade in Pandemiezeiten verstärkt durchgeführten hybriden Veranstaltungen geben wird.

Diese neue Fördermaßnahme wird im Frühjahr 2021 – ab dem Zeitpunkt, ab dem Tagungen wieder möglich sind – zur Verfügung stehen und jedenfalls bis 2023 gelten. Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Förderung ist, dass die Tagungen entweder in Wiener Hotels oder in gewerbsmäßig am Markt agierenden Locations stattfinden.

Hanke zufolge wird das neue Maßnahmenbündel wohl nicht das letzte derartige gewesen sein: "Ich denke, dass das nicht das Ende der Fahnenstangen sein wird und arbeite mit meiner Mannschaft schon jetzt an den nächsten Themen, wo wir wiederholt zeigen wollen, dass wir schnell reagieren, unbürokratisch reagieren und dass es uns wichtig ist, ein ehrlicher Partner der Wiener Wirtschaft und der Wiener Menschen zu sein."

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