Der Mindestlohn kommt: Ab 2020 gibt es 1.500 Euro für alle
Die Sozialpartner haben sich auf einen Mindestlohn von 1.500 Euro brutto für alle bis zum Jahr 2020 geeinigt. Bei der Arbeitszeitflexibilisierung muss weiter verhandelt werden.
Der Mindestlohn kommt: Ab 2020 werden alle Vollzeitbeschäftigten in Österreich mindestens 1.500 Euro brutto bekommen.
In Österreich wird es zur Einführung eines Mindestlohns von 1.500 Euro brutto kommen. Darauf haben sich die Sozialpartner geeinigt. Den für alle gültigen Mindestlohn soll es ab dem Jahr 2020 geben. Der Mindestlohn soll nun auf Kollektivvertragsebene fixiert werden
Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl sprach beim Mindestlohn von einer "pragmatischen" Lösung" durch die "Evaluierung" bis zum Jahr 2020. Damit werde gewährleistet, dass einzelne Branchen nicht überfordert werden. Außerdem sei sichergestellt, dass nicht der Gesetzgeber in den Mindestlohn eingreift, es liege ja ein Antrag auf 1.750 Euro Mindestlohn bereits im Parlament vor.
Flexibilisierung: Flexibilität gefragt
Keine Einigung gab es bei der Flexibilisierung der Arbeitszeit. Entsprechend enttäuscht zeigte sich Wirtschaftskammer-Chef Christoph Leitl. Der Wirtschaftskammer-Präsident vermutet, dass die Einigung zur Arbeitszeitflexibilisierung an innenpolitischen Überlegungen im Zuge des Wahlkampfes für die Nationalratswahl gescheitert sind. "Wir waren sehr sehr nahe an einer Einigung", sagt Leitl. Konkret sind die Verhandlungen zur Arbeitszeitflexibilisierung an zwei Punkten gescheitert, der für Beamten geltende Urlaubsregelung und der Arbeitszeitverkürzung - beides sind für die Wirtschaft Tabuthemen.
Angesichts der Drohung der Bundesregierung, die Sozialpartner zu umgehen, falls die keine Einigung erzielen können betonten sowohl Leitl als auch ÖGB-Präsident Erich Foglar deren gutes Funktionieren. Die Arbeitszeitflexibilisierung bleibe jedenfalls auf der Agenda und könnte nach den Nationalratswahlen weiterverhandelt werden.