Trauerspiel Pensionen
Machen wir es nicht wie die Regierung, die alles tut, um sich beim Thema Pensionen nicht den Fakten stellen zu müssen. Reden wir stattdessen Klartext.

Erstens: Die österreichischen Pensionen sind nicht nachhaltig sicher. Wer wie SPÖ-Sozialminister Hundstorfer oder ÖVP-Pensionistenchef Andreas Khol das tun anderes behauptet, sagt die Unwahrheit. Möglicherweise sogar wider besseres Wissen, was die Sache nicht angenehmer macht.
Zweitens: Die Österreicher werden möglichst sofort länger arbeiten müssen. Was die Bundesregierung bisher zur Hebung des Rentenantrittsalters unternommen hat, ist nicht mehr als ein hilfloser Selbst-Placebo ohne Wirkung.
Drittens: Das Pensionsantrittsalter der Frauen gehört an das der Männer angepasst nicht in 15 oder 20 Jahren, sondern besser heute als morgen. Und viertens: Das System des Generationenvertrages, wie wir es seit den 1950er-Jahren haben, war früher gut. Aber es taugt nicht mehr für die Zukunft. Wer die Pensionen wirklich nachhaltig sicher machen will, muss es überdenken.
Dass die Regierungsparteien die jüngste Prognose der Pensionskommission immer nur auszugsweise zitieren, um die Pensionen als sicher darstellen zu können, ist fahrlässig. Dass die ÖVP einen 72-Jährigen zum Thema Zukunftssicherheit der Renten in öffentliche Diskussionen schickt, ist eine sozialpolitische Bankrotterklärung. Dass sich kein Regierungspolitiker in dieser Überlebensfrage für gleich mehrere Generationen an die Wahrheit heran wagt, ist ein Trauerspiel.
Dem Autor auf Twitter folgen: