Hundert Tage hier, hundert Tage dort

Deutschland gegen Österreich, ein Klassiker. Nicht nur im Fußball, auch in der Politik. Meistens steigt Österreich dabei eher schlecht aus. Stellen wir ein paar politische Performance-Vergleiche an.

Hundert Tage hier, hundert Tage dort

Den legendären deutschen Altkanzler Helmut Schmidt mit seinem aktuellen Österreich-Pendant Werner Faymann zu matchen, wäre vermutlich unfair. Ist Schmidt doch eine sozialdemokratische Allzeitgröße, während Faymann an seiner politischen Unsterblichkeit noch, nun ja, sagen wir: bastelt. Und das in einem wenig beflügelnden Umfeld - immerhin hatte Schmidt seinerzeit Helmut Kohl als anspornenden Gegner. Faymann hat Michael Spindelegger. Wechseln wir daher zu einer faireren Betrachtungsweise und vergleichen einfach die ersten hundert Amtstage der deutschen und der österreichischen Bundesregierung.

Die deutsche Kanzlerin und ihr Außenminister reden, nur zum Beispiel, mit den Größten der Welt. Österreichs Kanzler und sein Vize reden nicht einmal mit Journalisten beim Pressefoyer. In Deutschland treibt die Regierung die EU-Bankenunion voran, in Österreich wird die Regierung von der Hypo-Bankenpleite getrieben. Und so weiter. Die ersten hundert Tage fallen im Deutschland-Österreich-Vergleich keinesfalls vorteilhaft für uns aus. Es ist wie im Fußball.

- Klaus Puchleitner

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