EVN: Gute Geschäfte mit thermischen Kraftwerken

Der niederösterreichische Energieversorger hat in den ersten drei Quartalen 2015/16 mehr Gewinn erzielt. Die thermischen Kraftewrke des börsenotiuerten Unternehmens liefern nun verstärkt Ausgleichsenergie zur Netzstabilisierung.

EVN Kraftwerk Theiss

EVN-Kraftwerk Theiss

Der niederösterreichische Energieversorger EVN (AT0000741053) ist in der im Umbruch befindlichen Branche der Energieversorger fast schon auf die Butterseite gefallen. Während viele Großkonzerne wie die deutsche E.ON mit Milliardenverlusten leben müssen, konnte die EVN trotz eines um 2,9 Prozent geringeren Umsatzes den Gewinn um 6,3 Prozent auf 198,8 Millionen Euro steigern.

Der gesunkene Umsatz wird mit geringeren Erlöse aus den reduzierten Erdgashandelsaktivitätensowie einen durch den milden Winter und den mengenbedingten Umsatzrückgang in Südosteuropa begründet. Gesteigerte Erlöse aus der Vermarktung des erzeugten Stroms sowie aus dem niederösterreichischen Netzgeschäft konnten den Rückgang nicht ausgleichen.

Unter Berücksichtigung geringerer operativer Aufwendungen, Verbesserungen im Inkassobereich und einer gleichzeitigen Kostenreduktion in Südosteuropa erhöhte sich das EBITDA dennoch um 28,2 Millionen Euro bzw. 5,7 Prozent auf 525,4 Millionen Euro.

Die Abschreibungen erhöhten sich investitionsbedingt um vier Prozent auf 199,3 Millionen Euro. Die Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen stiegen um 41,1 Prozent auf 26,8 Millionen Euro. Der überwiegende Teil davon betraf eine Wertminderung der bulgarischen Fernwärmegesellschaft TEZ Plovdiv, die aufgrund der fortgesetzten nachteiligen Regelungen des Regulators im Wärmebereich notwendig wurde.

An der Börse notiert die EVN aktuell bei 10.43 Euro. Im Jahresabstand ist das Papier damit um 4,3 Prozent im Plus.

Kursentwicklung EVN-Aktie (AT0000741053); Stand vom 25.08.2016

Kursentwicklung EVN-Aktie (AT0000741053); Stand vom 25.08.2016

Unter der Annahme von durchschnittlichen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird das Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2015/16 weitgehend stabil erwartet. Die regulatorischen Rahmenbedingungen, die Entwicklung in den eingeleiteten Verfahren im Zusammenhang mit den Forderungen aus den Tarifentscheidungen in Bulgarien und im Zusammenhang mit dem Kraftwerk Duisburg-Walsum sowie der Fortgang der Aktivitäten in Moskau könnten das Konzernergebnis jedoch wesentlich beeinflussen.

Kraftwerke zur Netzstabilisierung

Die Stromerzeugung der EVN erhöhte sich in den ersten drei Quartalen 2015/16 deutlich. Trotz eines Anstiegs der erneuerbaren Stromproduktionskapazitäten führte ein geringeres Wind- und Wasserdargebot zu einem Rückgang der Erzeugung aus erneuerbarer Energie gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres.

Im Gegensatz dazu gab es einen deutlichen Anstieg der Einsätze der thermischen Kraftwerke der EVN für die Lieferung von Ausgleichsenergie und für das Engpassmanagement in Österreich und Deutschland. Sie leisten damit einen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit sowie zur Unterstützung des Systemumbaus in Richtung erneuerbare Energie.

Auch in Zukunft werden die thermischen Kraftwerke der EVN dafür verfügbar gehalten. und bei Bedarf eingesetzt. Ebenso gibt es einen Vertrag über die Bereitstellung von Reservekapazitäten für den süddeutschen Raum auch für die kommenden beiden Winterhalbjahre.

Investitionsprogramm läuft weiter

Das 2013/14 gestartete, milliardenschwere Investitionsprogramm der EVN, wird plangemäß im nunmehr dritten Jahr fortgesetzt. Etwa 70 Prozent des gesamten Investitionsprogramms sind für die Erweiterung bzw. den Neubau von Anlagen im Netzbereich vorgesehen.

Im Bereich der erneuerbaren Stromerzeugung wurde der Windpark Paasdorf-Lanzendorf im Juli 2016 in Betrieb genommen. Die Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 19 MW können rund 13.500 Haushalte mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgen. Damit steigt die Wind-Erzeugungskapazität der EVN auf 269 MW, das Mittelfristziel wurde mit über 300 MW definiert.

Die Debatte um das Handelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten ist wieder voll entbrannt.
Minister Totschnig bekräftigt "Nein" zu Handelsabkommen Mercosur

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig hat das "klare Nein" …

Der Fall der Credit Suisse wirft Fragen auf: Wie sicher ist das Bankensystem?
Credit Suisse-Pleite: Panik als größte Sorge

Wifo-Ökonom Thomas Url sieht nach den Problemen bei mehreren US-Banken …

Huawei-Logo
Huawei: Smartphones, Tablets & Autos aus China [PORTRÄT]

Huawei ist einer der weltweit größten Telekommunikationsausrüster. …

USA als drittwichtigster Handelspartner Österreichs

Der Krisenstimmung zum Trotz: Der Handel zwischen Österreich und den USA …