Lufthansa: Piloten verhandeln wieder, vorerst keine Streiks
Aufatmen bei der Lufthansa und ihren Passagieren: Nach der jüngsten Streikwelle setzen sich die Vertreter der Piloten und des Managements wieder an den Verhandlungstisch.

Die jüngste Streikwelle bei der Lufthansa war eine harte Geduldsprobe für die Passagiere der größten deutschen Fluglinie. Auch beim Management der Airline lagen die Nerven zusehends Blank. Nun gibt es vorerst eine Entwarnung. Die Hoffnung lebt, dass es in der wichtigen Reisezeit rund um Weihnachten zu keinen weiteren Streiks kommt.
Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) kündigte an, dass man sich wieder an den Verhandlungstisch setzen will. Man habe das konkretisierte Angebot des Konzerns zur Vergütung der Piloten analysiert und wolle nächste Woche mit Unternehmensvertretern darüber beraten. Bis zum Abschluss der Beratungen werde nicht mehr gestreikt.
Die Lufthansa bietet ihren Piloten nun eine Lohnsteigerung von 4,4 Prozent sowie eine Einmalzahlung. vor und betonte, dass daran keine zusätzlichen Sparvorgaben gebunden seien. Die Gewerkschaft fordert für die 5400 Lufthansa-Piloten 3,7 Prozent mehr Geld im Jahr - einschließlich Nachzahlungen für vier Jahre.
Millionenschaden
Der seit Jahren andauernde Streit um die Bezüge der Piloten hatte Ende November an sechs Tagen zu Streiks geführt. Rund 4.500 Flüge mussten gestrichen werden, mehr als eine halbe Millionen Passagiere waren betroffen. Alleine durch die jüngsten Streiks sind der Fluglinie Kosten in der Höhe von rund 100 Millionen Euro entstanden.
Konzernchef Carsten Spohr ist zuversichtlich, dass es noch in diesem Jahr zu einer Einigung mit der Gewerkschaft kommt. Er betonte, dass die Lufthansa ihre Strukturen ändern müsse, um im zunehmend härteren Wettbewerb Bestand haben zu können. "Lieber ein paar Tage ohne die Deutsche Lufthansa als irgendwann ganz ohne die Lufthansa", erklärte Spohr.