Milliarden-Deal: LG übernimmt den österreichischen Autozulieferer ZKW

Der Elektronikriese LG aus Südkorea zahlt über 1,1 Milliarden Euro für ZKW. LG will mit der Übernahme von ZKW eine Führungsrolle in der Fahrzeugbeleuchtung bei selbstfahrenden Autos spielen. Bei ZKW sollen Autonomie und Arbeitsplatzkultur erhalten bleiben.

Milliarden-Deal: LG übernimmt den österreichischen Autozulieferer ZKW

ZKW leutet nun für LG mit Autoscheinwerfer für über 25 Auto- und LKW-Hersteller.

Wieselburg/Seoul. Für den Ausbau seines Geschäfts mit Autoteilen übernimmt der südkoreanische Elektronikhersteller LG Electronics um mehr als 1,1 Mrd. Euro den niederösterreichischen Licht- und Elektroniksystem-Spezialisten ZKW. Mit den zusammengeführten Unternehmen will LG eine weltweite Führungsrolle in der Fahrzeugbeleuchtung bei selbstfahrenden Autos spielen, teilte LG am Donnerstag mit.

Die ZKW-Übernahme sei der bisher größte Übernahmedeal in der Firmengeschichte, so LG nach der Zustimmung der Transaktion durch den Verwaltungsrat. ZKW gehörte bisher zu 100 Prozent dem Industriellen Ulrich Mommert.

LG Electronics erwirbt den Angaben zufolge 70 Prozent an der ZKW Group (Wieselburg) und die Muttergesellschaft LG Corp. die restlichen 30 Prozent. LG stellt auch Smartphones und Haushaltsgeräte her.

Das Beleuchtungsgeschäft von ZKW, das sich auf Teile für Premiumautos konzentriere, werde eine viel größere Marktpräsenz durch das globale Verkaufsnetz von LG haben, hieß es. "ZKWs Angebote werden das wachsenden Geschäft mit Autoteilen von LG ergänzen." Die Südkoreaner kündigten an, zusammen mit ZKW "intelligente Beleuchtungslösungen" zu entwickeln, die dank Sensoren und Fahrzeugkameras auch Informationen und Warnungen auf der Straße anzeigen können.

LG verpflichte sich, die Autonomie von ZKW und die Arbeitsplatzkultur für die mehr als 9.000 Beschäftigten zu erhalten. "Für die Produktion in Österreich wird sich zumindest für die nächsten fünf Jahre nichts ändern." ZKW hat Standorte in Österreich, der Slowakei, in Tschechien, China, Indien, Mexiko und den USA.

Der niederösterreichische Autmobilzulieferer beliefert rund 25 Auto- und Nutzfahrzeughersteller. Darunter sind VW, BMW, Daimler, Volvo, GM, Opel, Ford und MAN.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat das Unternehmen einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro erzielt. Gegenüber dem Vorjahr wurden die Erlöse somit um knapp 30 Prozent gesteigert.

Bereits im Jahr 2016 sollte die ZKW Group verkauft werden. Damals galt der japanische Elektronikkonzern Panasonic als Kaufinteressent Nummer 1. Auch Magna und die B&C Holding sollten Interesse an einer Übernahme gehabt haben.

Michael Tojner
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