Kulinarischer Doppelpass von Do & Co mit Austria Wien

Der Wiener Fußball-Traditionsklub hat sich die Dienste von Attila Doğudans Do & Co gesichert. Ab Sommer tischt Do & Co bereits das Caterer für die Austria Wien auf. Doğudan hat für das Bewirtungskonzept der neuen Generali-Arena die Steilvorlage gegeben. Im Sommer 2018 soll die Fußball-Arena in neuem Glanz erscheinen.

Kulinarischer Doppelpass von Do & Co mit Austria Wien

Im Sommer 2018 wird die Generali-Arena neu eröffnet. Attila Doğudan zieht mit seinem Team ein - als Player abseits vom grünen Rasen.

Wien. Attila Doğudan und FK Austria Wien spielen in den kommenden Jahren Doppelpass - abseits des grünen Rasens. Doğudans Catering-Unternehmen Do & Co (ISIN AT0000818802) wird ab diesen Sommer quasi der "Stammwirt'n" der Violetten. Der 24malige österreichische Fußballmeister hat sich die Dienste des Wiener Catering-Unternehmens gesichert.Do & Co wird bereits ab der neuen Saison 2016/2017 beginnend mit Anfang Juni die Bewirtung für die Austria im Wiener Ernst-Happel-Stadion übernehmen. Allerdings zunächst nur für die VIP-Fans, die für ihre Karten entsprechend tiefer in die Taschen greifen werden.

Im Sommer 2018 mit dem Wiedereinzug in die General-Arena am Wiener Horrplatz in Wien Favoriten übernimmt Do & Co dann das komplette Catering. Soll heißen: Auch außerhalb der VIP-Lounges für zahlungskräftige Klientel, sollen auch Austria-Fans, die keines exquisiten VIP-Jahrespakete gekauft haben, am Ausschank mit Würsteln, Snacks und Bier von Do & Co bewirtet werden. Doğudan übernimmt sämtliche Kiosks mit Ausschank der neuen Generali-Arena als Alleinpächter. Do & Co wird laut Vertrag die kommenden acht Jahre die Austria Wien mit seinen Gästen bewirten. Insgesamt zehn Cateringfirmen waren in der engeren Auswahl.

Ab Juni wird die Austria Wien vorerst für zwei Jahre ins Wiener Ernst-Happel-Stadion umziehen. Die Heimstätte Generali-Arena am Horrplatz in Wien-Favoriten wird umgebaut und runderneuert. Die Fußball-Arena soll nach dem Umbau 17.500 Zuschauer fassen.

Die Austria Wien investiert in den weiteren Ausbau der Generali-Arena (vormals Horr-Stadion) im 10. Gemeindebezirk 48 Millionen Euro im Rahmen des sogenannten S.T.A.R.-Projekts.

Zum dem Infrastruktur-Projekt der Austria zählt der Ausbau des Stadions, der Erneuerung der Trainingsplätze, der Akademie sowie den Bau eines „Regionalen Nachwuchszentrums“. "Wir werden dann endlich alles lokal an einem Standort haben", sagt Markus Kraetschmer, AG-Vorstand des FK Austria Wien. Ebenso will die Austria ein Förderprogramm für den Mädchen- und Frauenfußball aufsetzen. Kooperieren will der Klub auch mit den Schulen.

Neue Strategie auf den teuren Plätzen

In der Professionalisierung will das Management der Austria Wien neue Wege gehen. Und vor allem Unternehmen sollen zum Kauf von sogenannten VIP-Paketen animiert werden.

Im Verlauf der vergangenen zwei Jahre wurden deshalb gut zwei Dutzend Stadien und Profiklubs in Europa besucht, um sich Tipps für unter anderem über VIP- und Eventprogramme zu erkundigen.

Von dem neuen Caterer erwartet Kraetschmer einen "weiteren Boost" für den Klub, der zuletzt abseits des Rasens alles andere als überzeugen konnte. Die 2-5-Schlappe nach 1-0 Halbzeitführung im ÖFB-Pokal bei Red Bull Salzburg tags zuvor war noch allgegenwärtig.

So was die Präsentation des neuen VIP- und Event-Konzepts vor 1100 Austria-Fans und Geschäftspartnern am Donnerstagabend rein stimmungsmäßig "ausbaufähig", wie ein Austrianer meinte.

Die Steilvorlage von Doğudan

Maßgebend bei der Entwicklung des neuen Bewirtungskonzepts war Attila Doğudan, CEO, Gründer und Hauptaktionär von Do & Co. "Wir wissen wie's nicht geht und deshalb wissen aber auch, wie es geht", meinte Doğudan anlässlich der Präsentation des neuen VIP- und Event-Konzept in aller Bescheidenheit.

Weniger bescheiden soll sich Doğudan allerdings bei der Planung der VIP- und Event-Bereiche eingebracht haben. "Er hat sogar bestimmt, wo die Küchen in der neuen Generali-Arena gebaut und stehen werden", meinte ein Austria-Insider. Aber auch das Design und die komplette Ausstattung der VIP-Lounges hat Doğudan vorgegeben und bestimmt. "Es ist wie im Fußball, jedes Detail muss auch bei uns stimmen, damit sich die Gäste wohl fühlen", meinte Doğudan. Bis zur Serviette wird der Do & Co-Chef darauf schauen, dass alles seinen Vorstellungen gerecht abläuft.

Bis zu rund 200 Mitarbeiter werden pro Match für die Bewirtung im öffentlichen Bereich sowie im VIP-Bereich im Einsatz sein.

Bei der violetten Konkurrenz Rapid Wien im Allianzstadion, das am 16. Juli eröffnet mit einem Freundschaftsspiel gegen FC Chelsea eröffnet wird, war Do & Co nicht zum Zug gekommen.

Die neue Generali-Arena wird über 14 Logen, 14 Sky-Boxen sowie zwei moderne Themen-Locations, die besonders abseits der Spieltage genutzt werden, verfügen. Beim Business-VIP-Bereich auf der Nordseite des Stadions entsteht eine zweistöckige Tiefgarage mit acht Aufzügen, über die die VIP-Gäste direkt ins Stadion kommen. Auf der Südseite befindet sich die "Arena VIP" mit knapp 300 VIP-Plätzen und zehn hochwertigen VIP-Boxen. Insgesamt 1100 VIP-Gäste finden in dem exquisiten Bereich im Horrstadion Platz.

Ausblick für VIP

Für VIP-Gäste gibt es vier unterschiedliche Pakete zur Auswahl - die zwischen 2600 und 127.000 Euro (exkl. 20 Prozent Umsatzsteuer) kosten und unterschiedliche Zielgruppen ansprechen sollen. Die teure "Skybox" für 127.000 Euro (ohne Umsatzsteuer) enthält zehn Tickets und VIP-Plätze sowie Gourmetverköstigung und zusätzliche Services und Werbeplattformen und soll vor allem Unternehmen ansprechen.

Im Ernst-Happel-Stadion im Prater werden in den kommenden zwei Spielzeiten bis zur Neueröffnung der Generali-Arena 900 Personen im VIP-Bereich Platz finden Dort wird Do & Co nur den VIP-Bereich für die Austria bewirten. "Quasi ein Heimspiel", heißt es bei Do & Co. Das Wiener Catering-Unternehmen ist bereits Caterer für den Österreichischen Fußball Bund (ÖFB) bei den Heimspielen des österreichischen Nationalteams im Ernst-Happel-Stadion.

Do & Co wird im übrigen auch bei der Euro 2016 in Frankreich die VIP-Bereiche der Stadien als Caterer bewirten. Der im Jahr 2014 gewonnene Auftrag war bislang der größte Auftrag seit der Gründung im Jahr 1981. Do & Co zählt im Catering-Bereich als Weltmarktführer.

In 51 Spielen in insgesamt zehn Stadien Frankreichs wird Dogudan mit bis zu 7000 Mitarbeitern insgesamt 150.000 bis 200.000 VIP-Gäste bewirten.

Ende 2013 hatte Do & Co mit Arena One den Caterer vom FC Bayern München und des TSV 1860 München - übernommen. Das Unternehmen war unter anderem auch für die Bewirtung des Olympiaparks in München verantwortlich.

Zwei Drittel des Umsatzes erzielt Do & Co mit Airline-Catering. Restaurants & Lounges steuern rund 18 Prozent zum Umsatz bei, Event-Catering trägt 14 Prozent der Erlöse. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2015/2016 (Ende Dezember) einen Umsatz von 710,53 Millionen Euro erzielt (+18,9 Prozent). Der Gewinn (EBIT beläuft sich auf 45,23 Millionen Euro und war somit um 13,8 Prozent höher als im Vorjahresvergleich. Die Zahl der Mitarbeiter beläuft sich auf 9775 Beschäftigten - im Vorjahr waren es noch 8683).

Die Austria Wien hat in der vorigen Runde 2014/2015 einen Umsatz von 24,3 Millionen Euro erzielt. Der Gewinn belief sich auf 2,1 Millionen Euro.

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Zur Person. MARTIN SCHIEFER, 52, ist Gründer der auf Vergaberecht spezialisierten Kanzlei Schiefer Rechtsanwälte. Die Kanzlei beschäftigt rund
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