Kika/Leiner-Mutter Steinhoff versilbert PSG-Anteile
Die Möbelkonzern Steinhoff braucht dingend Geld und verkauft weitere Vermögensanteile. Mit dem Verkauf von PSG-Aktien hat das Unternehmen die klammen Kassen um fast eine halbe Milliarde Euro aufgefüllt.
Die Top-Immobilie in der Wiener Mariahilfer Straße ist schon verkauft, nun geht die Kika/Leiner-Mutter Steinhoff daran, weiteres Vermögen zu versilbern.
Düsseldorf/Sandton. Der wegen eines Bilanzskandals unter Druck geratene Möbelkonzern Steinhoff will sich frisches Kapital besorgen. Nun wurden die Anteile an der Investmentholding PSG versilbert. Durch den Verkauf der PSG-Aktien wurden nun umgerechnet fast 480 Mio. Euro eingenommen, wie der kika/Leiner-Mutterkonzern am Montag mitteilte. Die Aktien wurden zum Preis von je 240 Rand (16,05 Euro) bei Investoren untergebracht, teilte der kika/Leiner-Mutterkonzern am Montag mit. Das entspricht einem Abschlag von 5,3 Prozent gegenüber dem PSG-Schlusskurs vom Freitag.
Steinhof hatte 29,5 Millionen Aktien oder 13,5 Prozent der PSG-Aktien besessen. Gemessen am Schlusskurs von Freitag waren die Papiere noch umgerechnet etwa 510 Millionen Euro wert. Laut Reuters hatte Steinhoff vor dem Deal insgesamt 16 Prozent an PSG beziehungsweise rund 37 Millionen Aktien gehalten.
Der deutsch-südafrikanische Konzern steht erheblich unter Druck, nachdem Zweifel an den Bilanzen vor allem im Europa-Geschäft aufgekommen waren. In Deutschland laufen seit längerem Ermittlungen wegen möglicher Bilanzfälschungen gegen die Nummer zwei im weltweiten Möbelhandel hinter Ikea.
In Österreich verkaufte kika/Leiner in einer Notaktion kurz vor Jahresende den Leiner-Flagshipstore in der Wiener Mariahilferstraße. Wie der trend exklusiv berichtet hat, wurde die Liegenschaft um 70 Mio. Euro an den Tiroler Immobilienmilliardär Rene Benko verkauft - zur Gänze in cash.
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