Kemler und seine neue Welt: Schirgenwald statt ÖIAG
Der frühere ÖIAG-Chef Rudolf Kemler startet als Consulter und sucht Beteiligungen.
Bis vor einem halben Jahr war Rudolf Kemler als ÖIAG-Chef für die Staatsbeteiligungen an Post, Telekom und OMV zuständig.
Der verstaatlichten Wirtschaft hat Rudolf Kemler Adieu gesagt. Mit der Umwandlung der Staatsholding ÖIAG zur ÖBIB heuer im Frühjahr wurden die Aufgaben neu definiert - die Beteiligungen der Republik an der Telekom Austria, der OMV und der Post werden seither politnah verwaltet. Für Kemler war in diesem Umfeld kein Platz mehr, mit seiner Kritik an dem neuen System hielt er sich nicht zurück.
Jetzt kommt der Neustart des 59-Jährigen: Vor Kurzem wurde die Schirgenwald Consulting und Beteiligungsgesellschaft in das österreichische Firmenbuch eingetragen. Mit dem Unternehmen, das Kemler zur Gänze selbst gehört, will der Manager - wie der Name schon sagt - Beratung anbieten und Beteiligungen eingehen. Quasi ein kleines privates Beteiligungsmanagement nach dem großen staatlichen.
Derzeit werden von Kemler Unternehmen gescreent, die in sein Portfolio passen könnten. Interesse hat Kemler an Themen wie Infotech, Digitalisierung, Industrie 4.0 und Energie, auch die Beteiligungen werden daher mit diesen Bereichen zu tun haben.
Zeitdruck macht sich Kemler, der vor der ÖIAG 30 Jahre in großen Konzernen wie General Electric über Siemens, Deutsche Telekom bis zu Hewlett-Packard verbrachte, keinen. Daher lässt sich noch nicht sagen, ob die erste Beteiligung in ein paar Wochen oder erst ein paar Monaten eingegangen wird. Schirgenwald ist übrigens eine Reminiszenz an Kemlers Wohnort, Perchtoldsdorf.
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