IWF: Coronakrise kann Schwächen im Finanzsystem noch verstärken
Die Zahlsungausfälle erreichen bereits das Ausmaß wie bei der Weltfinanzkrise 2008.
Washington/Berlin. Die Coronakrise kann nach Einschätzung des IWF Schwächen im weltweiten Finanzsystem noch verstärken. Sowohl in Industrie- als auch in Schwellenländern könnte die Verschuldung von Unternehmen und Haushalten in einigen Fällen nicht mehr beherrschbar sein, sofern der Konjunktureinbruch besonders heftig ausfalle, hieß es in dem am Donnerstag vorgelegten Finanzstabilitätsbericht des IWF.
Die Verschuldung von Unternehmen sei in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen und so hoch wie noch nie. Es gebe bereits so viele Zahlungsausfälle wie seit der Weltfinanzkrise 2008 nicht mehr. Auch die privaten Haushalte hätten sich zunehmend verschuldet.
Insolvenzen werden dann laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zum Test für die Widerstandsfähigkeit von Banken. Diese seien aber mit einer höheren Liquidität und größeren Kapitalpuffern in die Coronakrise gegangen.
Viele Geldhäuser dürften ihre Risikovorsorge für faule Kredite nun aufstocken beziehungsweise täten dies bereits. Sie sollten wegen der Pandemie ihre Puffer anzapfen, keine Dividenden mehr zahlen und auf Aktienrückkäufe verzichten. Dann könnten sie weiterhin Kredite vergeben und die wirtschaftliche Lage stabilisieren. Bisher würden Banken in den meisten großen Ländern weiterhin Darlehen vergeben, was an den riesigen Hilfsmaßnahmen der Regierungen liegen dürfte.