Porsche Holding Chef Alain Favey: "Der Traum vom Auto lebt“
Interview mit Alain Favey, Chef der Porsche Holding, über Steuerschrauben der Politik, schwierige Märkte in Süd- und Osteuropa und wie Junge zum Autokauf gebracht werden sollen.
Alain Favey, 47, steht seit Anfang 2012 an der Spitze der Porsche Holding, des größten Autohändlers Europas. Davor war der gebürtige Franzose Europa-Vertriebschef von VW in Wolfsburg.
FORMAT:
Herr Favey, Europa steckt in der Krise, junge Leute kaufen keine Autos mehr. Wie schafft es die Porsche Holding, trotzdem von Jahr zu Jahr zuzulegen?
Alain Favey:
Das liegt wohl daran, dass diese Annahme nicht stimmt. Es stimmt, dass die Kaufkraft gerade in den jüngeren Schichten der Gesellschaft gesunken ist. Aber mangelndes Interesse der Jugend am Auto hält unserem Realitätscheck nicht stand: Wir können anhand unserer Absatzzahlen keinen Trend erkennen, dass junge Menschen heute weniger Autos kaufen als früher.
FORMAT:
Ihre Expansion nach Spanien scheint trotzdem ambitioniert. Besteht angesichts Rekord-Jugendarbeitslosigkeit nicht die Gefahr, dass eine ganze Generation an Konsumenten nie zum Neuwagenkunden wird?
Alain Favey:
Der Traum vom neuen Auto ist quer durch die Bevölkerungsschichten auch heute stark. In Ländern wie Spanien ist die Situation allerdings schon schwieriger. Der Neuwagenmarkt hat sich dort von 1,4 Millionen auf 700.000 Fahrzeuge halbiert. In Rumänien ist die Lage ähnlich. Viele können sich dort den Kauf eines neuen Autos also nicht mehr leisten. Wir versuchen, unseren Kunden aber mit neuen Finanzierungsmodellen unter die Arme zu greifen. Damit haben wir Erfolg. Das Potenzial in Krisenmärkten ist aber enorm. Als die Wirtschaft dort einbrach, haben sich einige Mitbewerber aus dem Markt zurückgezogen. Wir sind geblieben - und davon können wir jetzt profitieren.
Lesen Sie das komplette Interview in FORMAT Nr. 49/2014
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