Luftfahrt: Die Neuordnung des Himmels
Die europäische Luftfahrt ist gerade dabei, sich neu zu erfinden. Die Konkurrenz ist riesig, der Druck, Kosten zu sparen, groß. Nicht alle werden das überleben.
Über Fadesse können Europas Airline-Manager nicht klagen: Air France will mehrere Tausend Stellen zu streichen, im Streit um einen neuen Sparplan kam es zu Tumulten, bei dem der Air-France-Personalchef mit zerrissenem Hemd über einen Zaun flüchten musste.
Die Air-Berlin-Betriebsräte haben an den deutschen Verkehrsminister geschrieben und ihrer Sorge Ausdruck verliehen, dass die Airline mit mehr als 8.000 Beschäftigten vom Markt verschwinden könnte. Bei der Lufthansa drohen die Flugbegleiter mit Streiks nach dem ersten November. "Das werden keine Pillepalle-Arbeitskämpfe", so die Ankündigung der Gewerkschaft.
Was ist da los? Es sind - wieder einmal - Zeiten des Umbruchs. Das Spardiktat hat die ganze Branche und jede Ebene erfasst. Selbst Riesen wie die Lufthansa sind unter Druck. Erstmals in ihrer Geschichte verzeichnet sie über mehrere Jahre kein Wachstum und schafft es mit ihrer Kostenstruktur kaum noch, Strecken zu finden, auf denen mit Gewinn geflogen werden kann.
Die Angreifer kommen aus allen Himmelsrichtungen: Aus dem Süden die staatlich unterstützen Airlines wie Turkish oder Emirates, die auf Qualität setzen. Aus dem Norden die erfolgreichen Billigfluglinien wie Ryanair und Easyjet. Aus dem Westen amerikanische Fluglinien, die sich dank Chapter 11 von Ballast befreien konnten. Und aus dem eigenen Haus - wenn kampfbereit an Privilegien aus guten alten Zeiten festgehalten wird. Doch die sind längst vorbei.
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