Die Innovationsbudgets der 1.000 forschungsstärksten Unternehmen sind heuer im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Prozent auf 680 Mrd. Dollar (618 Mrd. Euro) gestiegen. Das zeigt eine Studie des Beratungsunternehmens strategy&. Die höchsten Forschungsausgaben verzeichnete erneut Volkswagen. Während deutsche Firmen mehr investierten, gingen die Aufwendungen der vier österreichischen Vertreter zurück.
Im Kontinental-Vergleich hat sich in den vergangenen Jahren eine Wachablöse vollzogen: Mit einem Anteil von 35 Prozent zeichnete Europa 2007 noch für den Großteil der weltweiten Aufwendungen in Forschung und Entwicklung (F&E) verantwortlich. Nordamerika folgte damals mit 34 Prozent, während asiatische Unternehmen 27 Prozent der Investitionen tätigten. Im Lauf der folgenden Jahre haben Europa und Asien aber die Plätze getauscht. 2015 liegt der europäische Anteil nur noch bei 28 Prozent, während auf Asien bereits 35 Prozent entfallen. Besonders starke Zuwächse verzeichneten hier China, Indien, Japan, Singapur und Südkorea.
Auf den Top-Fünf-Plätzen auf Unternehmensebene finden sich im "Global Innovation 1000"-Ranking hinter Volkswagen mit einem F&E-Budget von 15,3 Mrd. Dollar die gleichen vier Firmen wie schon 2014: Samsung folgt mit 14,1 Mrd. Dollar, mit Respektabstand auf Platz drei landet auch heuer Intel (11,5 Mrd.). Knapp dahinter folgt Microsoft (11,4 Mrd.). Der Pharmariese Roche wird der am Dienstag veröffentlichten Untersuchung zufolge heuer 10,8 Mrd. in die Forschung stecken. Die Top Ten komplettieren Google, Amazon, Toyota, Novartis und Johnson & Johnson.
Die ersten fünf Unternehmen haben ihre Ausgaben gegenüber 2014 durchwegs gesteigert. Besonders stark auf Entwicklung setzen deutsche "Global 1.000"-Firmen. Mit einem Wachstum von 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr liegen sie deutlich über dem Europa-Durchschnitt von vier Prozent.

Die vier forschungsaktivsten österreichischen Firmen, die es auf die Liste geschafft haben, bestätigen diesen Trend aber nicht: Sie verzeichneten zusammen einen Rückgang um 2,5 Prozent. Im internationalen Vergleich nehmen sich ihre Investitionen mit weniger als 500 Mio. Dollar relativ bescheiden aus.
Die heimische Firma mit den höchsten F&E-Ausgaben bleibt voestalpine, deren Forschungsausgaben allerdings von 174 Millionen Dollar (2014) heuer auf 161 Mio. sinken. Das bedeutet heuer Rang 618 (2014: 560). Auch Andritz schraubte den Angaben zufolge seine Aufwendungen zurück (von 123 auf 112 Mio. Dollar), was einen Rückfall von Platz 747 auf 832 bedeutet. Von 92 auf 102 Mio. zugelegt hat dagegen der Halbleiterhersteller ams, was eine Verbesserung von Rang 933 auf 906 bedeutet. Damit übernahm ams den dritten Platz unter den österreichischen Unternehmen. Der bisherige Dritte Zumtobel gab zwar mit 98 Mio. um eine Mio. mehr aus als 2014, fiel aber trotzdem von Rang 900 um 36 Plätze zurück.
Im Rahmen der Studie wurde auch eine Umfrage unter Führungskräften über die ihrer Wahrnehmung nach innovativsten Firmen durchgeführt. Dieses Ranking deckt sich aber nur teilweise mit deren tatsächlichen Ausgaben: Vermeintlich am innovativsten sind demnach Apple, Google und der Elektroauto-Hersteller Tesla. Erst auf Platz vier folgt mit Samsung der erste Vertreter aus den Top-Drei bei den realen Ausgaben.