E.ON zieht in Südeuropa den Stecker

11,5 Milliarden Euro hat Deutschlands größter Energiekonzern E.ON seit 2007 in die Expansion nach Südeuropa investiert. Jetzt zieht das Unternehmen einen Schlussstrich unter das Engagement. Rund die Hälfte der Investments wird der Konzern ein für alle Mal abschreiben müssen.

E.ON zieht in Südeuropa den Stecker

Den deutsche Energiegigant E.ON hegte Mitte der Nuller-Jahre große Pläne: In Deutschland die Nummer eins zu sein genügte den Düsseldorfern nicht mehr. Man wollte hoch hinaus und in ganz Europa zu einer großen Nummer am Energiesektor werden. Und man war bereit, dafür viel Geld auszugeben. Satte 42 Milliarden bot E.ON für den spanischen Energieversorger Endesa, doch der Deal kam nicht zustande. E.ON verlor das Bieterrennen um Endesa gegen die spanische Acciona.

E.ON musste sich mit den Häppchen begnügen, die Acciona nicht ins Bouquet passten: Geschäften in Spanien und Italien sowie Beteiligungen in Frankreich, Polen und der Türkei. Die Düsseldorfer blätterten 11,5 Milliarden Euro für die Zukäufe hin. CEO Johannes Teyssen setzt zudem auf neue Geschäfte in Brasilien und der Türkei.

Womit E.ON nicht gerechnet hatte, war, dass im Zuge der Wirtschaftskrise die Stromnachfrage in Südeuropa dramatisch zurückging. Die neu erworbenen Tochterfirmen schwächelten und wurden für die erfolgsverwöhnten Deutschen zu Milliardengräbern. Runde die Hälfte des in Südeuropa investierten Kapitals muss wohl endgültig abgeschrieben werden.

Jetzt zieht E.ON einen Schlussstrich unter das kostspielige Südeuropa Abentuer. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass der Energiekonzern mit dem Verkauf seiner schwächelnden Tochterfirmen in Südeuropa vorankommt. Die Spanien-Tochter dürfte an die auf Infrastrukturprojekte spezialisierte australische Bank Macquarie gehen. Und auch für die Italien-Geschäfte lägen nun verbindliche Angebote vor.

Verkaufsverhandlungen

Insider sagten, für das Vertriebsgeschäft in Italien hätten Enel, der Regionalversorger Hera und der Gas- und Stromvertrieb Gala Angebote vorgelegt. Der französische Energieriese EDF erwäge, über die italienische Tochter Edison ein unverbindliches Gebot außerhalb des offiziellen Bieterprozesses vorzulegen. Für das Erneuerbare-Energien-Geschäft legten demnach der Energiekonzern Erg und der Infrastrukturfonds F2i Offerten vor. Auch der Investmentfonds Brookfields habe Interesse gezeigt. EDF, Enel, Hera, Erg und F2i lehnten eine Stellungnahme ab. Auch von Gala war kein Kommentar zu erhalten.

E.ON hatte das Italien-Geschäft vor über einem Jahr zum Verkauf gestellt. Ursprünglich hatte der Versorger Insidern zufolge angestrebt, das Geschäft bereits im zweiten Quartal zu veräußern wollen. Der Konzern habe bisher nicht entschieden, ob er sein Italien-Geschäft als Ganzes oder in Teilen veräußert, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. E.ON beschäftigt in Italien rund 1.000 Mitarbeiter und beliefert etwa 860.000 Strom- und Gaskunden. Der Konzern betreibt dort Kohle- und Gaskraftwerke sowie Windkraft- und Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von etwa sechs Gigawatt.

Deutlich weiter ist der Konzern bei den Verhandlungen über einen Verkauf der Spanien-Tochter. Es herrsche bereits Einigkeit mit Macquarie, der E.ON-Aufsichtsrat müsse aber noch zustimmen, sagten mehrere mit Angelegenheit vertraute Personen. Die Australier sind einer der größten Infrastruktur-Investoren der Welt und auch in Düsseldorf kein Unbekannter. Vor zweieinhalb Jahren verkaufte E.ON seinen Gasnetzbetreiber Open Grid Europe für gut drei Milliarden Euro an ein von Macquarie geführtes Konsortium. Der Preis für das Spanien-Geschäft könnte deutlich über zwei Milliarden Euro in die Kasse spülen, hatte ein Insider Reuters gesagt. Die Düsseldorfer beschäftigen in Spanien rund 1.200 Mitarbeiter. Der Konzern betreibt Kraftwerke und Ökostromanlagen mit einer Leistung von rund vier Gigawatt. Der Marktanteil im Stromvertrieb ist mit rund 630.000 Kunden allerdings überschaubar. Marktführer ist Endesa.

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