Industriellenvereinigung startet Digitalisierungs-Initiative

Mit der neuen Initiative digiTALENTE will die Industriellenvereinigung die zunehmenden Skepsis gegenüber der Digitalisierung bekämpfen und die aus dem technischen Fortschritt entstehenden Chancen aufzeigen. Die IV spricht sich weiter gegen eine Wertschöpfungsabgabe aus.

Industriellenvereinigung startet Digitalisierungs-Initiative

Digitalisierung: Zukunfstchance für Österreichs Wirtschaft.

"Die Digitalisierung bringt unbestritten große Veränderungen für Wirtschaft und Gesellschaft. Und diese Entwicklung ist bereits in vollem Gange. Der digitale Wandel findet statt, mit oder ohne uns", sagt Peter Mitterbauer, Vorstandsvorsitzender der Miba AG und Vorsitzender der Fokusgruppe „Digitale Wirtschaft und Gesellschaft“ der Industriellenvereinigung (IV).

Die Frage kann daher nicht sein, ob man für oder gegen die Digitalisierung ist, sondern wie man die dadurch entstehenden Chancen am besten nutzt. "Es liegt an uns, an der Wirtschaft und vor allem an der Politik, diesen Wandel aktiv und vor allem positiv zu gestalten“, meint daher Mitterbauer.

Das Schlimmste wäre, sich aus Furcht vor Veränderungen dem Neuen zu widersetzen. So sei es auch ein Fehler, Digitalisierung pauschal mit Arbeitsplatzverlust gleichzusetzen. „Die Erfahrungen der Industrie zeigen, dass wir uns vor dieser Entwicklung nicht fürchten müssen – ganz im Gegenteil, der technische Fortschritt hat gerade in der Industrie in Österreich zu neuen, höherqualifizierten Jobs geführt – ohne dass gleichzeitig Massenarbeitslosigkeit entstanden wäre“, hält IV-Generalsekretär Christoph Neumayer fest. Und nicht nur Österreich, sondern auch Länder wie Korea, Japan oder Deutschland, in denen die Robotisierung noch weiter fortgeschritten ist, hätten ähnliche Erfahrungen gemacht.

Talente für die Zukunft

Der wachsenden Fortschrittsskepsis im Land begegnet die IV nun mit der neuen Initiative digiTALENTE. Diese hat das Ziel, Chancen der Digitalisierung aufzuzeigen und Ängsten mit Fakten zu begegnen. So würden etwa durch die Digitalisierung bestehende Berufe in der Regel nicht obsolet, sich aber es Arbeitsinhalte von Routine- zu Nicht-Routine-Tätigkeiten verschieben. "Die Rolle des Menschen ändert sich hin zum Koordinator und Dirigenten. Viel wichtiger ist aber, dass neue Berufe entstehen – auch quantitativ“, erklärt Mitterbauer. Bei allen historischen Technologieschüben habe es Befürchtungen gegeben, die sich aber nie bewahrheitet hätten. Ganz im Gegenteil wurden langfristig wurden über die gesamte Volkswirtschaft hinweg immer mehr Arbeitsplätze geschaffen.

Chancen der Digitalisierung nutzen

Als kontraproduktiv und unnötig befindet die IV in dem Zusammenhang Ansätze wie die einer Wertschöpfungsabgabe. Das Beitragsaufkommen der Sozialversicherungen sei in den vergangenen zehn Jahren um fünf Prozentpunkte rascher gestiegen als die nominelle Wirtschaftsleistung. Insbesondere in den Jahren der Finanzkrise um 2009, als das BIP zurückging, stiegen die Einnahmen der Sozialversicherung konstant. "Das Hauptargument für eine Maschinensteuer ist damit widerlegt“, betont Mitterbauer klar.

Talente für die Zukunft

Wichtiger sei das richtige Agieren im Bereich Qualifizierung und Weiterbildung. Der Bedarf an einer qualifizierten, den Anforderungen der Digitalisierung entsprechenden Ausbildung ist groß. Der jüngsten Qualifikationsbedarfserhebung der IV zufolge bezeichnen 50 bis 70 Prozent der Unternehmen die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinsichtlich der Anforderungen für Industrie 4.0 als noch nicht adäquat. „ In Österreich liege die die Industriequote derzeit bei rund 20 Prozent. Mit den richtigen Rahmenbedingungen könnten sich die Unternehmen durch die Digitalisierung im globalen Wettbewerb behaupten und der Anteil der Industrie und der industrienahen Dienstleistungen in Österreich weiter gesteigert werden. "Dadurch werden Arbeitsplätze in der Produktion gesichert“, sagt Mitterbauer.

Es gäbe aber gibt keinen Grund, sich vor dem digitalen Wandel zu fürchten oder damit Ängste zu schüren. "Wirtschafts- und bildungspolitische Rahmenbedingungen ermöglichen Wettbewerbsfähigkeit und die sinnvolle Gestaltung der Digitalisierung für Menschen und Unternehmen ermöglichen“, betont Neumayer. Dazu kämen die Forcierung digitaler Kompetenz in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung, aber auch grundlegende Faktoren wie moderne, praxisgerechte Arbeitszeitmodelle, sowie „ein insgesamt technologiefreundliches Umfeld und Mindset in Österreich.“


Service

Broschüre digiTALENTE der Industriellenvereinigung. Zum Download klicken Sie hier oder auf die untenstehende Abbildung.

Download: Broschüre "digiTALENTE"

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