Europaweites Verbot von Einweg-Plastik
Die EU will der Plastik-Müll-Lawine Einhalt gebieten. Einweg-Plastikprodukte, für die es geeigneten Ersatz gibt, werden ab 2021 europaweit verboten. Ein Schritt Richtung "Welt ohne Plastik. Weltweit landen jährlich geschätzte 32 Millionen Tonnen Plastik in der Umwelt. Der Großteil davon im Meer.

Plastikprodukte und besonders Verpackungen - einst geschätzte und gefeierte Mittel um Produkte aller Art in konsumgerechte und leicht transportierbare Einheiten zu bringen - sind in den letzten Jahren zu einem allgegenwärtigen Problem geworden. Die hunderten Millionen Tonnen Plastikmüll, die in den Weltmeeren treiben und dort empfindliche Ökosysteme und Lebewesen gefährden sind ein abschreckendes Beispiel für Folgen einer fehlgeschlagenen Entwicklung.
Plastik-Vermüllung ist ein globales Problem. Auch wenn in Europa mittlerweile die Plastik-Müllberge zumindest nicht mehr exponentiell in den Himmel wachsen. immerhin zwei Drittel aller Verpackungs-Kunststoffe werden hier bereits recycelt. 2016 wurden 6,8 Millionen Tonnen wiederverwertet, es landeten aber immer noch 3,4 Millionen Tonnen auf den Deponien.
Und Europa ist nicht die Welt. Der größte Anteil des Abfalls gelangt aus zehn großen Flüssen ins Meer. Die drei schmutzigsten liegen alle in Asien. Der Jangtse ist laut Zentrum für Umweltforschung (UFZ) mit 1,53 Millionen Tonnen Plastikmüll jährlich der am meisten belastete, gefolgt vom Indus mit 176.000 Tonnen und vom Huangho mit 134.000 Tonnen. Zum Vergleich: Der Plastikmüll-Eintrag der Donau liegt bei 500 bis 1.000 Tonnen pro Jahr.
Verbote ab 2020
Die Politik versucht das Müllproblem nun in Griff zu bekommen. In Österreich wurde Ende 2018 ein Verbot von Plastiksackerln ab 2020 beschlossen. Geschätzte 750 Millionen Tonnen der Kunststoff-Tragtaschen mit einem Gesamtgewicht von 5.000 bis 7.000 Tonnen waren bis dahin jährlich im Umlauf. Es ist nur eine Maßnahme von vielen, um den Plastik-Müllbergen Herr zu werden.
Plastik-Alternativen
Slideshow: 12 Wege, wie auch Sie Plastikmüll vermeiden können
Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 alle in Europa verwendeten Kunststoffverpackungen recylierbar sind und will Einweg-Plastikprodukte für die es geeignete Ersatzprodukte gibt ab 2021 europaweit verbieten. Außerdem will man die Möglichkeit zur Verwendung von Mikroplastik in Produkten wie etwa Duschgels oder Badezusätzen drastisch einschränken und Einweg-Plastikprodukte verboten werden.
Spätestens 2021 werden daher etliche Produkte aus den Supermarkt-Regalen verschwinden oder zumindest anders verpackt sein. Umweltschutz und Alternativen zu Plastik werden von einer neue Generation von Konsumenten auch wieder aktiv eingefordert. Und die EU will es bei dem Verbot daher auch nicht bei Kleinigkeiten wie Strohhälmen oder Stäbchen für Luftballons belassen.
Durch das Verbot von Einweg-Plastik sollen bis 2030 jährlich auch 3,4 Millionen Tonnen CO2 eingespart und Umweltschäden im Wert von 22 Milliarden Euro vermieden werden. Es ist aber dennoch nur ein kleiner Schritt in Richtung einer Welt ohne Plastik, für die Forscher und Produktentwickler noch viel Gehirnschmalz aufwenden müssen.
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