Europa: Die angeschlagenste Region der Welt

Die Risiken für Unternehmen steigen laut einer Analyse des Kreditversicherer Coface weltweit. Besonders vernichtend fällt das Urteil für die Branchen Europas aus. Warum das so ist, welche Branchen besonders hohen Risiken ausgesetzt sind.

Die Metallindustrie, dazu zählt auch die Stahlproduktion, zählt zu den Branchen, die derzeit laut Coface mit den höchsten Risiken konfrontiert sind.

Die Metallindustrie, dazu zählt auch die Stahlindustrie, zählt zu den Branchen, die derzeit laut Coface mit den höchsten Risiken konfrontiert sind.

"Westeuropa ist die am stärksten angeschlagene Region der Welt", so der Kreditversicherer Coface in einer aktuellen Studie. Es gibt keine der untersuchten Branchen in Europa, die mit einem „niedriges Risiko“ einstuft wird. Global betrachtet ist der Metallsektor derzeit die riskanteste Branche. Metall stuft Coface in Emerging Asien und nun auch in Westeuropa in „sehr hohes“ Risiko ein. Der größte Verlierer 2015 war die Energiebranche in den USA. Sie wurde gleich zweimal innerhalb eines Jahres herabgestuft.

Warum die Risiken in Europa so hoch sind

Gründe für das schlechte Abschneiden Europas sind laut Coface hauptsächlich die drastischen Investitionskürzungen und die hohe Verschuldung von Unternehmen im Förder- und Produktionsbereich. Hier schlugen die niedrigeren Ölpreise durch.
Neben der Metallbranche wird auch die Bauindustrie mit "sehr hohem Risiko" bewertet. Ein Drittel aller Insolvenzen entstanden am Bau. Am härtesten trifft das Risiko Frankreich.

In Asien leidet die Textilindustrie besonders

Die im vierten Quartal erneut verschlechterten Bewertungen spiegeln laut Coface die erheblichen Probleme, mit denen etliche Branchen zu kämpfen haben, wider. In den aufstrebenden Ländern Asiens leidet die Textil- und Bekleidungsbranche unter dem gebremsten Absatz von Bekleidung. Dies geht einher mit der verschlechterten Wettbewerbsfähigkeit Chinas und den hohen Lagerbeständen an Baumwolle, dem Hauptmaterial für Kleidung. Die Schwierigkeiten für die Produzenten haben Coface veranlasst, die Branche jetzt in „hohes Risiko“ herabzustufen.

Einzelhandel in den USA in Turbulenzen

Der Einzelhandel in Nordamerika findet sich jetzt in der Kategorie „mittleres Risiko“. Ursächlich dafür sind die Umsatzzahlen in den USA, aber mehr noch in Kanada, das im ersten Halbjahr 2015 in eine Rezession geriet. Kanadas Wirtschaft ist stark abhängig vom Öl. Zudem hat die Verschuldung der Haushalte negative Auswirkungen auf den Konsum. Die Metallbranchen in Westeuropa sind in einer schwierigen Phase, trotz Anzeichen einer leichten Erholung am Bau und der dynamischen Automobilbranche, die zu einer gesteigerten Nachfrage nach Metallen führen. Die Stahlproduktion geht aber zurück, vor allem wegen der Billigimporte aus Asien. In den ersten sieben Monaten 2015 führte Europa doppelt so viel Stahl ein wie 2013. Coface sieht die Gefahr einer weiteren Destabilisierung der Branche und stuft sie in „sehr hohes Risiko“ ein.

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